Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: In Bad Wörishofen werden prächtige Christbäume ausgestellt

Bad Wörishofen

In Bad Wörishofen werden prächtige Christbäume ausgestellt

    • |
    Weiße Origami-Kraniche, die den Weltfrieden symbolisieren sollen, hängen am Lieblings-Christbaum von Stifter und Ausstellungsmacher Bartholomäus
Ernst.
    Weiße Origami-Kraniche, die den Weltfrieden symbolisieren sollen, hängen am Lieblings-Christbaum von Stifter und Ausstellungsmacher Bartholomäus Ernst. Foto: Kathrin Elsner

    Vorsichtig hängt Bartholomäus Ernst den letzten Origami-Kranich an seinen Lieblings-Christbaum der Sonderausstellung. "Er symbolisiert den Weltfrieden", sagt er gerührt. Neben Christbaumschmuck aus unterschiedlichsten Materialien und Epochen gibt es auch Krippen aus aller Welt zu bewundern. Eine davon lässt besonders Kinderherzen höher schlagen. 

    Christbaumkugeln aus den unterschiedlichsten Epochen, Glasvögel, Mohnkapseln, Zuckerwerk, Strohsterne, Nüsse, Engel in allen Variationen, Wachsfiguren, geklöppelte Sterne, bemalte Spanschachteln, Zinnfiguren, Weihnachtssternblüten aus Stoff und so viel mehr: Auf jedem liebevoll geschmückten Christbaum befinden sich ganz selbstverständlich echte Kerzen. Aus so manchem Christbaumständer erklingt ein Glockenspiel, andere drehen sich langsam zu weihnachtlichen Klängen. 

    In jedem Raum der Ausstellung in Bad Wörishofen erwartet die Gäste ein anderes Wintermärchen

    Mit jedem Raum, den man betritt, hat man das Gefühl, in ein anderes Weihnachtsmärchen einzutauchen, das mit zauberhaften Krippen aus unterschiedlichen Ländern noch schöner wird. Monatelang haben Stifter Bartholomäus Ernst und zahlreiche Helferinnen und Helfer mit viel Liebe zum Detail eine Ausstellung geschaffen, die die Tradition des Weihnachtsfestes in seiner wohl schönsten Form vermittelt. 

    Icon Galerie
    86 Bilder
    Die Sankt-Lukas-Stiftung zeigt in Bad Wörishofen eine Sonderausstellung mit Christbäumen aus mehreren Epochen und prächtigen Krippen. Hier gibt es die Bilder.

    „Seit der Zeit um 1420 kennt man geschmückte Bäume für Weihnachtsfeiern von Zünften und anderen Vereinigungen, die auf öffentlichen Plätzen aufgestellt waren", erklärt der Unterallgäuer Kreisheimatpfleger Christian Schedler. Im Laufe des 17. Jahrhunderts sei das Aufstellen von Gabentischen mit immergrünen Bäumchen in Familien des Hochadels Brauch geworden, erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sei der Christbaum durch die evangelischen bayerischen Königinnen auch in München und in den Adel Bayerns eingeführt worden. Die ländliche Bevölkerung erreichte er gegen 1880 und dort vor allem die evangelischen Familien, erklärt der Kunsthistoriker, im katholischen Bereich habe noch bis nach dem Ersten Weltkrieg die Krippe im Mittelpunkt gestanden. 

    „Als immergrüner Baum ist der Christbaum ein Symbol für das Leben. Daher soll er an den Baum des Lebens im Paradies erinnern. Deshalb hingen Äpfel oder rote Glaskugeln am Baum“, erläutert Christian Schedler. Passend dazu heißt das Thema der Sonderausstellung im Haus der Kunst und Krippen „Christbaum – Paradiesbaum“ und die Gäste werden sowohl von einem liebevoll geschmückten Christbaum als auch von Adam und Eva begrüßt.

    Ob einfacher selbst gebastelter Christbaumschmuck oder wertvolle kleine Kunstwerke, ein genaues Hinsehen lohnt sich. "Die Menschen haben früher ihr ganzes Leben eingebracht", erzählt Bartholomäus Ernst und blickt auf einige kleine aus Perlen gestaltete Anhänger in der Form von Zweischalen-Waagen. "Man kann über einen Christbaum meditieren", sagt der Ausstellungsmacher, der sich der Symbolik des unterschiedlichen Christbaumschmucks sehr bewusst ist. 

    Eine bewegliche Krippe aus Süditalien begeistert nicht nur die Kinder in Bad Wörishofen

    Dass nicht immer teure Materialien verwendet werden müssen, zeigen beispielsweise aus Marmeladenverschlüssen gebastelte Stern-Anhänger. "Unseren Glauben kann ich mit allem sichtbar machen", findet Bartholomäus Ernst, der sich besonders darüber freut, wenn Kinder kreativ werden. Als Besonderheit nicht nur für die Jüngsten hat er eine große bewegliche Krippe aus Süditalien aufgestellt, die beim Einwurf einer 50-Cent-Münze zahlreiche Figuren bewegt, sogar das Christuskind wird in den Schlaf gewiegt. 

    Er selbst habe mit sieben Jahren seine erste Krippe bekommen, erzählt er. Mit Anfang 20 sei seine Liebe für das christliche Symbol bereits so groß gewesen, dass er sich mit seinem Ersparten statt eines Mantels schöne Wachsfiguren der Heiligen Familie kaufte, die in der Ausstellung ebenfalls zu sehen sind. 

    • Die Sonderausstellung „Christbäume“ ist vom 25. November bis zum 4. Februar täglich, außer montags von 15 bis 18 Uhr im Haus der Kunst und Krippen, Erlenweg 7, geöffnet. Am 24., 25. und 31. Dezember bleibt die Ausstellung geschlossen. Weitere Infos unter www.sankt-lukas-stiftung.de.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden