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Bad Wörishofen: In Bad Wörishofen hängt der Christbaum von der Decke

Bad Wörishofen

In Bad Wörishofen hängt der Christbaum von der Decke

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    Nein, das ist keine optische Täuschung: Im frühen 19. Jahrhundert war es durchaus üblich, den Christbaum aufzuhängen, wie im Wiener Barockzimmer der Ausstellung zu sehen ist. 
    Nein, das ist keine optische Täuschung: Im frühen 19. Jahrhundert war es durchaus üblich, den Christbaum aufzuhängen, wie im Wiener Barockzimmer der Ausstellung zu sehen ist.  Foto: Kathrin Elsner

    Mit viel Lob begann in Bad Wörishofen eine weithin einmalige Schau. "Die Christbaumausstellung ist einmalig, teilweise hängen zwischen 300 und 500 Teile an einem Baum", sagte Ausstellungsbesucher Josef Baur begeistert. Das weiß auch Wilhelm Königer, Vorstandsmitglied der Sankt-Lukas-Stiftung, aus einem besonderen Grund sehr zu schätzen, wie er bei der Eröffnung verriet. Dort setzte Kreisheimatpfleger Christian Schedler in seiner Laudatio ein Ausrufezeichen.

    Mit einem zufriedenen Lächeln blickte Bartholomäus Ernst in die illustre Runde der Gäste. "Ich freu mich über jeden, der da ist", sagte er und freute sich, dass Kreisheimatpfleger Christian Schedler die Laudatio und Bürgermeister Stefan Welzel ein Grußwort zur Ausstellungseröffnung sprachen. 

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    86 Bilder
    Die Sankt-Lukas-Stiftung zeigt in Bad Wörishofen eine Sonderausstellung mit Christbäumen aus mehreren Epochen und prächtigen Krippen. Hier gibt es die Bilder.

    "Weihnachten feiern wir das endgültige Ja von Gott zu uns Menschen", sagte Bartholomäus Ernst in seinen Begrüßungsworten und bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern, die die aufwendige Ausstellung ermöglicht hatten. "Ich durfte miterleben, wie die 30 Christbäume immer bunter und schöner wurden", begann Kreisheimatpfleger Christian Schedler seine Laudatio und befand, dass im Haus der Kunst und Krippen in Bad Wörishofen so viel Schönheit und Ästhetik vereint seien, dass einem das Herz aufgehe und man sich für eine kurze Zeit in eine Welt des Friedens und des Heils entführen lassen könne. Passend zu den weihnachtlich schönen Worten fielen vor dem Haus der Kunst und Krippen die ersten Schneeflocken und Anna Schmid sang unter der musikalischen Begleitung von Bernhard Ledermann am Klavier, Jochen Link mit der Klarinette und ihrem zehnjährigen Sohn Konrad am Glockenspiel das Stück "Der Traum". "Du setzt ein Zeichen und gibst uns die Hoffnung, dass es weitergeht", sagte Bartholomäus Ernst zu dem jüngsten Musiker, der sich nach der offiziellen Eröffnung freudestrahlend die Ausstellung anschaute. 

    Wilhelm Königer erinnert sich an das Weihnachtsfest seiner Kindheit

    "Die Christbaumausstellung ist einmalig, teilweise hängen zwischen 300 und 500 Teile an einem Baum", sagte Ausstellungsbesucher Josef Baur begeistert. Das weiß auch Wilhelm Königer, Vorstandsmitglied der Sankt-Lukas-Stiftung, aus einem besonderen Grund sehr zu schätzen, wie er verrät. "Ich bin 1943 geboren und somit ein Schluss-Kriegskind, als wir von Schwabmünchen nach Türkheim zogen, haben wir uns für unseren ersten Christbaum aus der ganzen Familie den Schmuck zusammengebettelt", erinnert sich der heute 80-Jährige. Dadurch sei der Baum sehr bunt gewesen, weshalb seine Liebe auch heute noch den bunt geschmückten Christbäumen gelte. Ob der anwesende Nachwuchs die Farbenvielfalt am Christbaum auch am meisten schätzt?

    Kostbare Krippen aus aller Welt erfreuen die Herzen der Aussstellungsbesucher ebenso wie über 30 unterschiedlich geschmückte Christbäume. 
    Kostbare Krippen aus aller Welt erfreuen die Herzen der Aussstellungsbesucher ebenso wie über 30 unterschiedlich geschmückte Christbäume.  Foto: Kathrin Elsner

    Nachdem der zehnjährige Konrad zweimal durch die ganze Ausstellung gelaufen war, hatte er überraschende Favoriten: Einen Christbaum, der einheitlich mit Mohnkapseln in Naturfarben mit zarten Goldrändern geschmückt war und einen ebenso natürlich geschmückten Strohstern-Baum mit roten Kerzen. 

    Das Wiener Barockzimmer in Bad Wörishofen hält eine Überraschung bereit

    "Was gibt es Schöneres, als wenn man ein Thema hat, das jeden berührt und zu dem jeder seine eigenen Erlebnisse und Vorstellungen hat", sagte Bürgermeister Stefan Welzel. "Man könnte hier 365 Tage im Jahr hinkommen und würde jedes Mal etwas Neues entdecken, was man vorher nicht gesehen hat", sagte seine Ehefrau Martina Echteler-Welzel und blickte fasziniert auf einen über einem Esstisch hängenden Christbaum. Im frühen 19. Jahrhundert sei es durchaus üblich gewesen, den Christbaum aufzuhängen, steht auf der Infotafel des Wiener Barockzimmers zu lesen. In zahlreichen Ausstellungsräumen werden die Besucherinnen und Besucher mit geschichtlichen Informationen wie diesen versorgt. Bernhard Ledermann senior, der ebenfalls an der Ausstellung mitgewirkt hat, steht vor einem äußerst üppig geschmückten Christbaum und weist auf die in Handarbeit gefertigten Anhänger hin. "Die Rauschgoldengel sind beispielsweise bis ins kleinste Detail von Brigitte Gilbert restauriert worden", erzählt er. Als langjähriger Dauergast habe die leidenschaftliche Sammlerin sehr viele Kunstschätze des Hauses mit viel Geduld und Können restauriert. Zu ihrem Gedenken stehe ihr Tisch mit Nähutensilien noch genau an der Stelle, an der sie immer gearbeitet habe in der Ausstellung. 

    • Die Sonderausstellung „Christbäume“ ist bis zum 4. Februar täglich außer montags von 15 bis 18 Uhr im Haus der Kunst und Krippen, Erlenweg 7, geöffnet. Am 24., 25. und 31. Dezember bleibt die Ausstellung geschlossen.
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