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Bad Wörishofen: Immer mehr Kinder mit Problemen an Bad Wörishofens Grund- und Mittelschule

Bad Wörishofen

Immer mehr Kinder mit Problemen an Bad Wörishofens Grund- und Mittelschule

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    Der Eingang der Grundschule in Bad Wörishofen. In dem Schulkomplex in Bad Wörishofens Innenstadt ist auch die Mittelschule untergebracht.
    Der Eingang der Grundschule in Bad Wörishofen. In dem Schulkomplex in Bad Wörishofens Innenstadt ist auch die Mittelschule untergebracht. Foto: Markus Heinrich

    Die Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen steht vor immer größeren Herausforderungen durch Kinder, die teils enorme Probleme mit sich herumtragen. Die Folgen reichten von Aggressionen bis hin zu Schul- und Versagensängsten, hieß es nun. Die Stadt will dem mit einem Ausbau der Schulsozialarbeit begegnen. Doch die Schule braucht auch bauliche Verbesserungen. Die Mensa beispielsweise platzt aus allen Nähten, die Kinder müssen im Schichtbetrieb essen, bis in den frühen Nachmittag hinein.

    Die Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen sei mit 688 Schülerinnen und Schülern mittlerweile eine der größten Schulen Schwabens, verdeutlichte Rektor Johannes Wagner. 499 Kinder besuchen die Grundschule, 169 Kinder und Jugendliche die Mittelschule. Schulsozialarbeit gibt es bereits, 0,75 Stellen, doch das Angebot kann die Nachfrage längst nicht mehr abdecken. Das machte Wagner im Ausschuss für Familie, Jugend und Senioren des Stadtrates deutlich.

    Johannes Wagner leitet die Grund- und Mittelschule von Bad Wörishofen.
    Johannes Wagner leitet die Grund- und Mittelschule von Bad Wörishofen. Foto: Helmut Bader

    An der Grundschule habe man derzeit 25 Kinder mit akutem Betreuungsbedarf, an der Mittelschule 15, berichtete Wagner. Dort gebe es bereits eine Warteliste mit 14 Kindern, die man derzeit nicht betreuen könne. Wie aufwändig diese Betreuungsarbeit sein kann, schilderte Wagner ebenfalls. In einem Fall würde eine Familie sogar regelmäßig zum Kinder- und Jugendpsychiater nach Augsburg begleitet, damit „die da auch hingehen“, sagte Wagner. Auf Therapieplätze müsse man mittlerweile lange warten. Das verschärfe die Probleme noch, deren Ursache Wagner auch in der Zeit der Coroba-Beschränkungen sieht. „Nachhaltiges Arbeiten ist oft nicht mehr möglich“, sagte Wagner. Dazu gebe es Eltern, die jede Hilfe ablehnten.

    Im Familienausschuss des Stadtrates halten manche die gewährte halbe zusätzliche Stelle für Sozialarbeit für viel zu wenig

    „Man sieht, dass die Schule nicht nur eine Lehreinrichtung, sondern auch eine Sozialeinrichtung ist“, sagte Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). Einstimmig genehmigte der Ausschuss eine halbe Stelle mehr, im Rahmen des bayerischen Förderprogrammes „JaS“, Jugendsozialarbeit an Schulen. Bad Wörishofen teilt sich die Kosten dafür mit dem Landkreis und bezahlt 2023 rund 5000 Euro und ein Jahr später 11.000 Euro. Im Ausschuss wäre man noch weiter gegangen. Eine halbe Stelle sei zu wenig, sagten Johann Suiter (Grüne) und Ottilia Trommer (

    Die Kinder und Jugendlichen müssen in der Mensa der Wörishofer Schule im Schichtbetrieb essen, weil der Platz schon längst nicht mehr ausreicht

    Dass es an der Schule auch in anderen Bereichen fehlt, erwähnte Rektor Wagner ebenfalls. Die Mensa platze schon jetzt aus allen Nähten, dabei komme der gesetzliche Anspruch auf Ganztagesbetreuung erst noch, im Jahr 2026. Die Schüler essen derzeit im Schichtbetrieb von 11.30 bis 14.20 Uhr. „Da können sie sich vorstellen, wie die Laune ist, wenn die letzten mit einem Bärenhunger ankommen“, sagte Wagner. Die Mensa müsse dringend erweitert werden. Beim Pausenhof sei gestalterisch noch Luft nach oben, wenn man ein vernünftiges Ganztagsangebot machen will.

    Auf Nachfrage von Christin Huber (Generation Fortschritt) erfuhr der Ausschuss außerdem, dass die längst beschlossene Erweiterung der Lüftungsanlage für die Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule noch nicht eingebaut wurde, weil es offenbar Lieferschwierigkeiten gibt. 

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