Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Illegales Tuner-Treffen bei Bad Wörishofen hat ein Nachspiel

Bad Wörishofen

Illegales Tuner-Treffen bei Bad Wörishofen hat ein Nachspiel

    • |
    Wenn Tuning-Fans mit ihren aufgemotzten Autos zusammenkommen, wird es zumeist lauter. Ein solches, allerdings illegales, Treffen bei Bad Wörishofen hat ein Nachspiel.
    Wenn Tuning-Fans mit ihren aufgemotzten Autos zusammenkommen, wird es zumeist lauter. Ein solches, allerdings illegales, Treffen bei Bad Wörishofen hat ein Nachspiel.

    Ein Treffen der Autotuning-Szene am Skyline Park bei Bad Wörishofen hat am Wochenende für Aufsehen und einen Polizeieinsatz gesorgt. Der Tag endete mit zwei Unfällen und Anzeigen wegen Körperverletzungsdelikten – allerdings in Kaufbeuren, wo das Treffen offenbar weiterging. Joachim Löwenthal, der Inhaber des Skyline Parks, zieht nun Konsequenzen. Bei der Polizei beobachtet man derweil ein Verdrängungsphänomen, ausgelöst durch das eigene Vorgehen gegen die Szene der sogenannten Autoposer.

    „Die kamen im Sekundentakt“, beschreibt Joachim Löwenthal das Geschehen auf dem Parkplatz des Freizeitparks. Das geschah zu einer Zeit, als der Parkplatz auch noch von Gästen des Parks genutzt wurde, berichtet Löwenthal. Der Park hatte an diesem Tag bis 19 Uhr geöffnet. Der Lärm der aufgemotzten Fahrzeuge sei zu hören gewesen, die Rede war auch von durchdrehenden Reifen. Für seine Gäste sei das sicher nicht angenehm gewesen, so Löwenthal.

    Als die Polizei am Skyline Park anrückt, finden die Tuningfans ein anderes Ziel

    Er habe von dem Treffen nichts gewusst, es habe ihn auch niemand vorgewarnt. Löwenthal rief die Polizei. Darüber haben wir in der Montagsausgabe berichtet. Die Polizei spricht von rund 300 getunten Fahrzeugen auf dem Parkplatz. Die Beamten forderten die Personen auf, den Parkplatz zu räumen. „Dieser Aufforderung kamen sie auch friedlich nach, belagerten aber kurz darauf den Parkplatz einer Tankstelle und eines Gasthofes“, hieß es. Dort habe es laut Polizei ebenfalls Platzverweise gegeben.

    Weiter ging es schließlich offenbar in Kaufbeuren. Dort gab es in der Nacht zum Sonntag einen Polizeieinsatz auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants beim B12-Kreisverkehr. Einer Schätzung der Polizei zufolge befanden sich vor Ort etwa 200 Fahrzeuge und 500 Personen, teils die selben, wie am Skyline Park, sagte Dominic Geißler unserer Redaktion am Montag. Er ist der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Südwest. „Über das ganze Parkplatzgelände verteilt konsumierten die Personen Getränke und rauchten in Stuhlkreisen Shisha“, berichtet die Polizei. „Die Ansammlung hatte Festival-Charakter.“

    Die Polizei war mit Mannschaftswagen und mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei angerückt. Dominic Geißler sagt, bei Treffen wie am Skyline Park und später in Kaufbeuren würden irgendwann die Corona-Infektionsschutzmaßnahmen nicht mehr eingehalten. Zudem bestehe die Gefahr von Unfällen, weil manche Teilnehmer mit ihren Autos teils gewagte Fahrmanöver auf dem Gelände durchführen. Bei sogenannten Burn-outs werden Reifen verheizt. Bei Donuts lassen die Fahrer ihre Autos mit qualmenden Reifen Kreise drehen. Da werde es für umstehende Personen schnell gefährlich, mahnt die Polizei.

    In Kaufbeuren räumt die Polizei einen Parkplatz und zeigt mehrere Teilnehmer des Treffens an

    Auch in Kaufbeuren waren auf den Fahrwegen des Parkplatzes nach Polizeiangaben laufend Fahrzeuge durch die Personengruppen hindurch unterwegs. Auch die beschriebenen Fahrmanöver in der Nähe von Menschen habe es gegeben. Die Polizei konnte bislang aber in nur einem Fall ein beteiligtes Auto identifizieren. Im Internet kursieren bereits Videos von dem Treffen. Es habe die Gefahr bestanden, dass Menschen schwer verletzt werden, teilt die Polizei mit.

    Daher wurde der Platz durch die Polizei geräumt und die Ansammlung aufgelöst. Es habe mehrere Anzeigen gegeben, unter anderem wegen zwei Körperverletzungsdelikte, zwei Verkehrsunfällen und mehreren sonstigen Verkehrsverstößen. Kaufbeuren sei neben Memmingen ein Schwerpunkt der Tunerszene im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Südwest, sagte Sprecher Geißler am Montag. Die Teilnehmer am Skyline Park kamen aber teils von weiter her. Die Kennzeichen stammten aus der Region, aber auch aus Nordschwaben, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz, berichtete Geißler.

    Zuletzt hatte es in Augsburg ein großes Tuningtreffen gegeben, rund um Ostern auch in Neu-Ulm. Ob es am Skyline Park dieselben Teilnehmer waren, sei schwer zu sagen. „Überall stellt sich die Polizei entsprechend auf, das sorgt auch für ein Verdrängungsphänomen“, so Geißler. Die Szene zieht dann eben weiter. Auf dem Parkplatz des Skyline Parks seien bei dem Treffen keine Schäden entstanden, berichtet Joachim Löwenthal. Er habe da schon andere Probleme erlebt, etwa mit illegal dort campenden Personen. Nun zieht Löwenthal aber die Konsequenz. Er werde den Parkplatz mit einer Schrankenanlage absperren, kündigte der Parkchef am Montag an.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden