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Bad Wörishofen: Grabkammern für Bad Wörishofens größten Friedhof

Bad Wörishofen

Grabkammern für Bad Wörishofens größten Friedhof

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    Der Friedhof St. Anna in Bad Wörishofen umfasst mittlerweile etwa 1800 Grabstellen.
    Der Friedhof St. Anna in Bad Wörishofen umfasst mittlerweile etwa 1800 Grabstellen. Foto: Markus Heinrich

    Wie können künftig Sargbestattungen auf dem städtischen Friedhof St. Anna möglich bleiben? Um diese zentrale Frage geht es bei den Überlegungen für die Zukunft des größten Friedhofs der Kneippstadt. Der Boden ist für eine letzte Ruhestätte nämlich denkbar ungeeignet. „Heute würde man dort vermutlich keinen

    Bad Wörishofens größter Friedhof umfasst derzeit rund 1800 Gräber. Seit seiner Gründung seien dort rund 20.000 Menschen bestattet worden, sagt Létang. Zumeist werde heute die Urnenbeisetzung gewählt. Doch es gibt auch noch zahlreiche Sargbestattungen. Neue Gräber dafür werden auf St. Anna derzeit aber nicht mehr genehmigt. Schuld daran ist der Lehmboden des Friedhofs. Die Verwesung der Leichname sei dort „stark gehemmt“, wie Létang sagt. Bad Wörishofens größter Friedhof sei deshalb an seiner Kapazitätsgrenze. Sargbestattungen in bestehenden Familiengräbern seien derzeit noch möglich, aber nur in bestimmten Tiefen, man spricht von der obersten Lage. Üblicherweise werden in Familiengräbern die Särge in zwei Lagen bestattet. Wer derzeit ein neues Erdgrab für eine Sargbestattung wünscht, müsse auf die anderen Friedhöfe im Stadtgebiet ausweichen, wo es das Problem mit dem Boden nicht gibt. Betroffen sei allein St. Anna, sagt Létang. Es geht auch nur um die Sargbestattung, Urnenbestattungen sind weiterhin möglich.

    Andere Gemeinden nutzen bereits Grabkammern, wie sie nun Bad Wörishofen einführen will

    Bislang habe man erst eine Person auf einen anderen Friedhof verweisen müssen. Etwa 130 Sterbefälle habe es in diesem Jahr bislang gegeben. Man könne die Situation handhaben. Zumal eine Lösung schon in Sicht ist. Létang beschafft Grabkammern für St. Anna. Läuft alles, wie geplant, können die ersten davon im März 2023 eingebaut werden – allerdings betrifft das nur den Teil des Friedhofes, der noch unberührte Erde enthält. In den

    In Bad Wörishofen geht es auch um neue Bestattungsformen, etwa die Reerdigung

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) sagt, dass man sich auch um andere Bestattungsformen Gedanken machen müsse. Auch hier hat Létang schon eine Idee: Reerdigung. Das ist kein Tippfehler, so heißt eine neue Bestattungsform, die seit einigen Monaten in Deutschland im Gespräch ist. In Bayern gebe es noch keine Bestatter, die das anbieten, sagt Létang. Aber das könne sich bald ändern. Der Leichnam wird dabei auf Stroh und Blumen in eine Truhe gebettet und diese 40 Tage lang alle paar Tage gedreht. In der Truhe entstehen auf natürliche Weise Temperaturen von etwa 70 Grad, welche die Zersetzung begünstigen. Danach kann der Leichnam beigesetzt werden. Fest steht bereits, dass das Sterben in Bad Wörishofen teurer wird, weil Friedhöfe eigentlich kostendeckend arbeiten müssen.

    Friedhofsgebühren in Bad Wörishofen sollen deutlich steigen

    Der Stadtrat soll am Mittwoch Gebührenerhöhungen beschließen, etwa von 1000 auf 1494 Euro für das teuerste Familiengrab oder von 600 auf 682 Euro für ein Reihengrab. Dazu kommen Bestattungsgebühren, die ebenfalls steigen sollen. 2023 wird neu kalkuliert und voraussichtlich nochmals erhöht. Hintergrund: Der Stadtrat habe 2015 die Gebühren weniger stark erhöht, als vorgeschlagen wurde, sagt Létang. Das waren die Summen, um die es nun geht.

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