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Bad Wörishofen: Genossenschaft macht Weltladen Bad Wörishofen dicht

Bad Wörishofen

Genossenschaft macht Weltladen Bad Wörishofen dicht

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    Der Weltladen an der Bürgermeister-Stöckle-Straße von Bad Wörishofen wurde erst im März 2018 eröffnet. Nun kam das Aus.
    Der Weltladen an der Bürgermeister-Stöckle-Straße von Bad Wörishofen wurde erst im März 2018 eröffnet. Nun kam das Aus. Foto: Markus Heinrich

    Die Fair-Trade-Stadt Bad Wörishofen muss einen Rückschlag hinnehmen. Nur etwas mehr als zwei Jahre hatte der mit viel Einsatz eröffnete neue Weltladen bestand. Nun kam das Aus. Die Genossenschaft Weltladen Lech-Wertach eG hat den Weltladen in Bad Wörishofen geschlossen, der Betrieb wurde bereits eingestellt. Wie es zu diesem überraschenden Schritt kam, erklärt der Vorsitzende der Genossenschaft.

    Man habe sich „mit großem Bedauern veranlasst gesehen, den erst Anfang März 2018 neu eröffneten Laden in der Bürgermeister-Stöckle-Straße 10 zu schließen“, teilt der Vorstand der Genossenschaft mit. Der Weltladen in Schwabmünchen ist nach wie vor geöffnet. „Der Vorstand der Genossenschaft Weltladen-Lech-Wertach eG bittet die Kunden, fair gehandelte Waren künftig in den umliegenden Weltläden in Mindelheim, Buchloe, Türkheim, Schwabmünchen einzukaufen“, so Ingrid Küchle vom Vorstand der Genossenschaft. Dort könnten auch bereits ausgegebene Gutscheine des Wörishofer Weltladens eingelöst werden.

    Bereits gekaufte Gutscheine können in umliegenden Weltläden eingelöst werden

    Der Genossenschafts-Vorsitzende Gebhard Dischler sagte unserer Redaktion am Dienstag, die Corona-Krise habe auch dem Weltladen in Bad Wörishofen einen Umsatzeinbruch beschwert. Das sei ein Grund „von mehreren Gründen“ gewesen, den Laden zu schließen. Zu den weiteren Gründen wollte sich Dischler nicht äußern. Vom Wörishofer Weltladen war für eine Stellungnahme niemand erreichbar.

    Dischler sagte aber, die Kosten für Miete und andere Ladenausgaben seien derzeit nicht zu decken. Zum Problem wurde offenbar auch, dass sich der Laden „in erster Linie durch die Gäste der Stadt getragen habe“, wie Dischler berichtet. „Die Wörishofer selber haben den Laden nicht angenommen“, bedauert er. In der Genossenschaft habe man den direkten Vergleich mit dem Laden im ähnlich großen Schwabmünchen. Dort ist der Weltladen offenbar besser verwurzelt.

    Die Wörishofer selbst haben den Weltladen nicht so gut angenommen, wie erhofft

    Wenn in Bad Wörishofen viele Gäste im Ort sind, machte auch der Weltladen gute Umsätze. In Zeiten mit weniger Gästen flachten auch die Umsatzkurven ab. „Wir hätten uns erhofft, dass die Wörishofer diesen Laden besser annehmen“, sagt Dischler. Etwa 40.000 Euro habe man bislang in den Laden investiert. Nun habe man mit Blick auf die gesamte Genossenschaft reagieren müssen. Noch im Sommer 2019 waren wesentlich positivere Töne bei der Jahresversammlung der Genossenschaft zu hören. Dort kam dem Weltladen Bad Wörishofen eine besondere Rolle zu.

    Damals nannte Dischler einen Gesamtumsatz im Jahr 2018 von knapp 193.000 Euro. Davon entfielen 133.000 Euro auf Schwabmünchen und 59.600 Euro auf Bad Wörishofen, der erst seit März bestand. Die Neueröffnung in Bad Wörishofen machte sich mit einem leichten Bilanzminus von 3000 Euro bemerkbar. Kein Problem, wurde damals signalisiert. In Bad Wörishofen gingen die Geschäfte gut, war damals nachzulesen.

    Schon vor der Eröffnung hatte der Weltladen viel Aufmerksamkeit erfahren. Denn kein Geringerer als Lindenstraße-Star Moritz Zielke, besser bekannt als Momo, hatte den Laden eingerichtet. Klar, dass der Fernsehstar von treuen Lindenstraße-Sehern schnell erkannt wurde. Vor dem Umzug an die Stöckle-Straße war der Weltladen in Räumen der evangelischen Erlöserkirche beheimatet.

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