Zu einem guten Essen ist ein gutes Glas Wein für viele das i-Tüpfelchen. Doch wie wählt man den richtigen Tropfen aus? „Es kommt darauf an, die Balance zwischen den Gerichten und dem Wein herzustellen“, sagt Thierry Leiwen, Sommelier des Luxushotels Steigenberger Der Sonnenhof in Bad Wörishofen. Dort ging es um "Wine and Dine" - und um die Geheimnisse der perfekten Kombination.
„Wenn das Gericht mehr Komplexität hat, sollte auch der Wein mehr Komplexität haben“, rät Sommelier Leiwen: „Dass es am Ende auch Spaß macht.“ Das kann auch Christian Hirsch bestätigen, der Winzer in dritter Generation in Leingarten am Fuße des Heuchelbergs ist. Die Aromen und die Geschmacksintensität seien bei erlesenen Weinen einfach feiner und konzentrierter, sagt er. Doch es geht nicht um den Auftritt eines Superstars im Glas. Im Gegenteil. „Der Wein sollte das
„Wenn ich zu Hause kochen würde, würde ich den klassischen Weg gehen und bei der Vorspeise einen leichten Weiß- oder Roséwein wählen“, sagt Richter. „Bei Lamm, Wild, Rind oder Entenbrust zum Hauptgang würde ich auf alle Fälle einen schönen Rotwein nehmen“, sagt der Küchenchef. Auch Thierry Leiwen hält viel von der klassischen Variante und rät seinen Gästen beispielsweise bei Fischgerichten zu Weißwein. Zum Essen sei in den meisten Fällen ein trockener Wein sinnvoll. „Weil die Süße das Gericht in eine andere Richtung lenken würde“, wirft Christian Hirsch ein.
Doch Wein soll in erster Linie Spaß machen, sind sich die Experten einig, wer einen lieblicheren Geschmack hat, findet gute Alternativen. Weine mit Restsüße, beispielsweise ein Riesling von der Mosel, die einfach mit ein wenig mehr Restzucker ausgebaut werden, würden beispielsweise auch gut zu Wildgerichten passen, verrät Sommelier Leiwen und ergänzt: „Da kann man schon ein bisschen spielen“.
Sommelier Leiwen aus Bad Wörishofen rät zu mehr Mut bei der Weinauswahl
Zu einer leichten, frischen Vorspeise wie beispielsweise Thunfisch passe ein Sauvignon Blanc hervorragend. Für asiatische Gerichte sei der Riesling eine harmonische Wahl. Zu Krustentieren und Seezunge ist ein Grauburgunder Chardonnay spannend. Ein kräftiger Rotwein wie der Cabernet Sauvignon sei für Lamm-Gerichte perfekt, betont Leiwen. Zum süßen Dessert eigne sich ein Riesling Kabinett oder Eiswein besonders gut.
Thierry Leiwen rät Weinliebhabern und jenen, die es werden wollen, mutiger zu sein und nicht zu oft aus einem Sicherheitsgefühl heraus den bereits bekannten Wein zu bestellen. „Wein ist einfach ein spannendes weit führendes Thema, an das man offen herangehen sollte“, findet er.
Und wie wählt ein Winzer privat seinen Wein aus? „Eigentlich nach Stimmung“, verrät Christian Hirsch. Auch die Jahreszeit und die Temperatur seien enorme Faktoren, die die Wahl des Weines beeinflussen würden. „Für einen besonders hochwertigen Wein braucht man Zeit, Ruhe und gute Gesellschaft“, ergänzt Thierry Leiwen.
Welche Rolle der Preis bei der Suche nach einer guten Flasche Wein spielt
Um einen qualitativ hochwertigen Wein zu finden, habe der Preis schon eine Aussagekraft, sagt Christian Hirsch, wobei teuer nicht immer auch harmonischer sei. „Von den Prädikaten würde ich mich nicht leiten lassen“, sagt der Winzer, auch im unteren Preissegment gäbe es Weine mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. „Das Beste ist eigentlich, einen guten Weinhändler des Vertrauens zu finden und sich dann da gut beraten zu lassen“, sagt Thierry Leiwen. Und am Ende scheint auch ein Gefühl wichtig zu sein. „Mich interessieren nicht nur die Weine, sondern auch die Geschichten, die dahinter stehen“, sagte eine Weinliebhaberin nach einem gelungenen „Wine and Dine“, bei dem die kulinarischen Highlights perfekt mit den edlen Tröpfchen abgestimmt waren.
Zur guten Stimmung passte die Nachricht von Jörg Richter, dass das Gourmet-Restaurant „Calla“ ab Mitte Mai wieder mittwochs bis samstags öffnen kann, weil das Team zu seiner großen Freude wieder komplett ist. Tobias Rumpel ist dort jetzt der neue kreative Küchenchef.