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Bad Wörishofen: Flüchtlinge: Integrationslotse kommt in Bad Wörishofen später als erhofft

Bad Wörishofen

Flüchtlinge: Integrationslotse kommt in Bad Wörishofen später als erhofft

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    Die Notunterkunft für Geflüchtete im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen. Die Stadt will jetzt einen Integrationslotsen einstellen.
    Die Notunterkunft für Geflüchtete im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen. Die Stadt will jetzt einen Integrationslotsen einstellen. Foto: Markus Heinrich

    Bis in Bad Wörishofen ein Integrationslotse oder eine Integrationslotsin für Geflüchtete die Arbeit aufnehmen kann, wird es länger dauern als den Verantwortlichen lieb ist. Das wurde nun im Stadtrat deutlich. Dort gab es zudem Irritationen darüber, was die Person leisten soll, wenn sie denn einmal gefunden ist.

    Die nötige Stelle eines Integrationslotsen für Flüchtlingsangelegenheiten kann erst im Stellenplan 2024 geschaffen werden, wie sich nun herausstellte. Zudem stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Hier gibt es nun Klarheit, denn der Landkreis hat laut Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) zugesichert, eine Anschubfinanzierung leisten. Es geht um 500 Euro pro Monat für die Dauer von sechs Monaten. Welzel berichtete außerdem, dass Landrat Alex Eder (FW) prüfen will, ob noch mehr möglich ist. Bad Wörishofen selbst könne dagegen keine Anträge auf Zuschüsse stellen, wurde im Stadtrat deutlich. 

    Den Grünen geht die Stellenbesetzung in Bad Wörishofen nicht schnell genug

    Grünen Fraktionssprecherin Doris Hofer zeigte sich skeptisch. "Ich glaube immer noch nicht, dass wir diese Stelle nicht schneller besetzen können“, sagte sie im Rat. Hofer drängte darauf, die Stelle noch heuer auszuschreiben und sie dann so schnell wie möglich zu besetzen. Die CSU-Fraktionsvorsitzende und Dritte Bürgermeisterin Michaela Bahle-Schmid sagte außerdem, dass man notfalls noch einen Nachtragshaushalt beschließen könne. Bis zum Jahresende sei das möglich, erfuhr sie von Patrick Marxer von der Kämmerei. "Die Stelle wäre dazu wichtig genug", betonte Bahle-Schmid. 

    Was soll ein Integrationslotse in Bad Wörishofen leisten - und was nicht?

    Dass man auch zwei halbe Stelle ausschreiben könnte, regte Finanzreferent Konrad Hölzle (CSU) an und Manfred Gittel (FW) drängte darauf, dass der Integrationslotse auch Ansprechpartner für Bad Wörishofens Bürgerinnen und Bürger sein müsse. Hier gebe es oft Sicherheitsbedenken und andere Unsicherheiten in Bezug auf die Unterbringung von Geflüchteten. In Bad Wörishofen leben bekanntlich mehr Flüchtlinge als in jeder anderen Gemeinde im Unterallgäu. Bürgermeister Welzel gab Gittel recht, sagte aber auch, dass man "nicht alles bei dieser Person abladen" dürfe, die "dann 80 Stunden arbeiten muss". Ein Integrationslotse müsse sich in Bad Wörishofen in erster Linie um die Geflüchteten kümmern, betonte Welzel. Man habe für andere Anfragen auch die Bürgerhilfsstelle im Rathaus. 

    Paola Rauscher (Grüne) sagte dagegen, für sie sei nach den bisherigen Diskussionen um die Stelle immer klar gewesen, dass "die Integrationslotsin ein Bindeglied zwischen Geflüchteten und Helferkreis und Ansprechpartnerin für alle Menschen" sein werde. Beschlossen wurde am Ende gegen drei Stimmen, dass die Stelle in den Haushalt 2024 aufgenommen und die Anschubfinanzierung des Landkreises in Anspruch genommen wird. Auch ein kleines Auto wird angeschafft. Die Stelle soll noch 2023 ausgeschrieben und dann so schnell wie möglich besetzt werden. 

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