Hunderte Kinder haben kurz vor dem offiziellen Auftakt des Festivals der Nationen in Bad Wörishofen eine ganz besondere Schulstunde erlebt. „Kinder spielen für Kinder“ lautete das Motto im voll besetzten Kursaal. Möglich machten das die Mindelheimer Zeitung die Organisatoren des Festivals der Nationen.
Lautstark und fröhlich strömen die Schülerinnen und Schüler am Donnerstagvormittag in den Kursaal. Zwölf Schulen hatten Klassen nach Bad Wörishofen geschickt, um Bayerns besten Nachwuchsmusikern im vbw Festivalorchester zu lauschen. Die Wirtschaftsschule Bad Wörishofen war mit dabei, die International School Augsburg, die Realschule aus Rain, die Mittelschulen aus Türkheim, Mindelheim, Ettringen und Bad Wörishofen, die Grundschulen aus
Sie erlebten ein Festivalorchester in Bestform, angeleitet von Christoph Adt. Sie möchten den jungen Gästen zeigen, wie schön es ist, sich mit klassischer Musik zu beschäftigen und vor allem ein Instrument zu erlernen. Die Gäste hören gleich zu Beginn den 5. Satz aus der „Trompeten“-Ouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy. Furioser Applaus, vermischt mit Pfiffen, schallt zur Bühne hinauf. Auf die Frage des Dirigenten, wer im Publikum denn bereits ein Instrument spielen würde, schnellten viele Hände in die Höhe. Christoph Adt fragt eine Bratischistin, ob sie vor einem Auftritt aufgeregt sei. Wenn sie im Orchester spiele, dann weniger, sie habe ja viele weitere Musikerinnen und Musiker um sich herum, die mitspielen. Wenn sie ein Solo spielen würde, dann wäre sie schon aufgeregt. Sein erstes Dirigat sei für ihn, so Christoph Adt, auch von kräftigem Lampenfieber begleitet gewesen. Aber das sei ganz normal. Gemeinsam mit
MZ-Redaktionsleiter Johann Stoll bringt der Dirigent den Buben und Mädchen die Klassik nahe. Ein Streichquartett beispielsweise besteht aus zwei Violinen, einer Bratsche und einem Cello. Die „Amerikanische“ von Antonin Dvorák erklingt dazu. Etwas Besonderes war der Auftritt der sechs Kontrabassisten mit dem modernen Stück „O“. Immer wieder glaubten die Gäste im Saal, nun sei das Stück zu Ende und applaudierten. Nein, es war wieder nicht zu Ende und das Vergnügen war ganz auf der Seite der jungen Musiker. Christoph Adt lobte sie zu Recht und sagte. „Ich bin stolz auf euch!“
Johann Stoll holte für die Instrumenten-Vorstellungen immer wieder einige Kinder auf die Bühne. So waren sie ganz hautnah dabei. Den krönenden Abschluss bildete das großartige Orchesterwerk, die Sinfonie „Rheinische“ von Robert Schumann. Johann Stoll bedankte sich bei Christoph Adt, beim Festival-Intendanten Winfried Roch, beim MZ-Heimatverleger Johannes Högel, bei Mäzen Hans-Joachim Kania, vor allem aber bei den Lehrkräften, die diesen Ausflug für die Schülerinnen und Schüler möglich machten. Kania bekam als Geschenk ein von Schülern selbst gemaltes Bild.