75 Jahre Grundgesetz - dieses Jubiläum war für die "aiutanda Pflegebienen" in Bad Wörishofen Anlass genug für eine Benefizveranstaltung zugunsten des Leserhilfswerks "Kartei der Not". Johann Stoll, Kuratoriumsmitglied der Kartei der Not, führte durch das mehrstündige Programm, an dem allein über 100 Kinder und Jugendliche mitwirkten. "Dieses große freiwillige Engagement der nächsten Generation, kann in jedem Fall Anlass zur Hoffnung geben", sagte Maike Heinrich von den "Pflegebienen", die die Veranstaltung zusammen mit ihrer Kollegin Leila Cerneli organisiert hatte. Für musikalische Unterhaltung sorgten im Kurtheater die „Happy Dancers“ und „Jazz Kids” vom Stamm-Kneipp-Verein, die "Kneipp-Singers", die Sing- und Musikschule Bad Wörishofen und die Schulband „Sleeping Dreams“ des Joseph-Bernhart-Gymnasiums Türkheim. Achtklässler des Gymnasiums stellten zudem das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vor. Filmvorführungen zeigten die Arbeit der Unterallgäuer Werkstätten, zudem gab es eine Präsentation des Stadtarchivs über die "Mütter des Grundgesetzes".
Ehrenamtliche Helferinnen kritisieren komplizierte Regeln und Bürokratie
Angelika Beck vom Asyl-Helferkreis Bad Wörishofen und Carolin Ratzinger von der Freiwilligenagentur Schaffenslust fanden im Gespräch mit Moderator Johann Stoll teils sehr deutliche Worte zur aktuellen Flüchtlingssituation. Schrumpfende Helferkreise, eine schwierige Kommunikation mit den Behörden und eine Gesetzeslage, die vielen Flüchtlingen neben dem Deutschkurs nicht erlaube, einer Arbeit nachzugehen, wurden beispielsweise kritisiert.
Die Schülerinnen und Schüler der achten Bläserklasse der Wirtschaftsschule spielte unter der Leitung von Karl Murnauer zum Abschluss die Europahymne. "Unser Ziel war es, die Menschenwürde in den Fokus zu rücken und eine Bühne für die ganze Breite unserer Gesellschaft zu bieten", sagte Maike Heinrich. Durch eine Tombola, Kuchenverkauf und Spenden konnte am Ende über 1800 Euro an die Kartei der Not übergeben werden, die sich für Menschen in der Region einsetzt, die unverschuldet in Not geraten sind.