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Bad Wörishofen: Der Kaiser mit dem Hubschrauber: Beckenbauers Verbindungen nach Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Der Kaiser mit dem Hubschrauber: Beckenbauers Verbindungen nach Bad Wörishofen

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    Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
    Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Foto: Tobias Hase, dpa

    Franz Beckenbauer und der Hubschrauber - diese Leidenschaft ist spätestens seit der WM 2006 in Deutschland legendär. Am 28. August 2007 landete der "Kaiser" mit dem

    Es war ein denkwürdiger Tag, als Franz Beckenbauer mit dem Hubschrauber aus Salzburg in der Kneippstadt einschwebte. Alexander Kotter war gestorben, als Mitglied mit der Ausweisnummer eins das langjährigste Mitglied des FC Bayern München.

    Beckenbauer in Bad Wörishofen: Der Kaiser im Jahr 2007 Katharina Bahle (links), Caroline Schmid und Michaela Bahle-Schmid (rechts).
    Beckenbauer in Bad Wörishofen: Der Kaiser im Jahr 2007 Katharina Bahle (links), Caroline Schmid und Michaela Bahle-Schmid (rechts). Foto: Privat

    Der Grund für den Ruhm: Kotter hatte mit Gerd Müller einen der erfolgreichsten Stürmer Deutschlands entdeckt und zu den Bayern gebracht. Auch Franz Roth holte er zum Erfolgsverein, in dem Kotter 33 Jahre lang als Revisor im Vorstand saß. Für den "Kaiser" war es eine Selbstverständlichkeit, persönlich zur Beerdigung von Alexander Kotter in die Kneippstadt zu kommen. 

    Der Verteidiger Franz Beckenbauer brachte als "Libero" viele Stürmer zu Verzweiflung. Hier hat er allerdings das Nachsehen gegen HSV-Spieler Charly Dörfel.
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    Seine Fußball-Karriere ist beispiellos: Franz Beckenbauer wurde als Spieler und Trainer Weltmeister. Nun ist er im Alter von 78 gestorben.

    "Das Hubschrauber-Unternehmen hat damals bei meiner Mutter angerufen und gefragt, wie denn Franz Beckenbauer nach der Landung zur Beerdigung kommt", erinnert sich Michaela Bahle-Schmid. "Wenn der Herr Beckenbauer kommt rufe ich selbstverständlich den Bürgermeister an", habe Katharina Bahle geantwortet und sei sogleich aktiv geworden. Klaus Holetschek, der damalige Rathauschef, holte den "Kaiser" dann persönlich am Flugplatz ab und nahm ihn auf die Beerdigung mit. Danach haben sie vor dem Abflug im Aero Café der Bahles noch Kaffee und Kuchen genossen. 

    Für Caroline Schmid hatte Franz Beckenbauer in Bad Wörishofen eine besondere Überraschung parat

    "Als Bayern-Fan war meine Tochter hin und weg, dass Herr Beckenbauer kommt", erzählt Michaela Bahle-Schmid und lächelt. Und so durfte Caroline Schmid dem "Kaiser" voller Begeisterung einen Zwetschgendatschi servieren. Er schenkte der damals 12-Jährigen damals 50 Euro Trinkgeld. Ein Schein, den sie eigentlich für immer behalten wollte, was dann doch nicht ganz geklappt hat, wie sie mit einem Augenzwinkern verrät. "Herr Beckenbauer war ein durch und durch sympathischer Herr, der keinerlei Starallüren hatte und sich komplett normal gegeben hat", erninnert sich

    Agnes Kotter kannte Franz Beckenbauer gut. Ihr mittlerweile verstorbener Mann Alexander war selbst eine Bayern-Legende.
    Agnes Kotter kannte Franz Beckenbauer gut. Ihr mittlerweile verstorbener Mann Alexander war selbst eine Bayern-Legende. Foto: Thessy Glonner

    So würdigt Bad Wörishofens damaliger Bürgermeister Klaus Holetschek den Fußballkaiser

    "Franz Beckenbauer war ein ganz Großer des Weltsports und wahrscheinlich der größte Fußballer, den Deutschland je hatte", sagt Klaus Holetschek, der heute CSU-Fraktionschef im Landtag ist, über den verstorbenen Weltstar. "Weltmeister als Spieler und Trainer, Organisator des Sommermärchens - Beckenbauer war eine Jahrhundertpersönlichkeit. Auf und neben dem Platz.“ Neben dem Platz konnte man den Kaiser auch in Bad Wörishofen treffen - einmal beim Golf-Cup des Festivals der Nationen und auch bei seinem Kumpel Franz "Bulle" Roth, der in

    Mit Beckenbauers im Urlaub - das können nicht viele von sich behaupten, die Familie Kotter schon

    Engen Kontakt zu Franz Beckenbauer hatte auch Agnes Kotter, denn sie und ihr Mann waren wirklich eng mit dem Kaiser befreundet. Gemeinsam mit den Spielerfrauen traf man sich nicht nur bei den Spielen im Olympiastadion, auch beim Urlaub in Teneriffa wurde der private Kontakt gepflegt.

    Alexander Kotter war als Revisor häufig im Büro des FC Bayern, lernte den Kaiser da von allen Seiten kennen. "Da konnte Beckenbauer schon mal laut werden, wenn etwas nicht passte", berichtet Agnes Kotter. Er sei 200-prozentig korrekt gewesen, immer pünktlich, nie hätte er die Arbeit gescheut. "Besonders seine Mutter sei ihm sehr am Herzen gelegen", berichtet Agnes Kotter - was den Kaiser aber nicht daaran gehindert habe, ihr an seinem 50. Geburtstag, an dem auch seine Exfrauen anwesend waren, mit dem Satz "red bloß kein Schmarrn" einen Maulkorb zu verpassen. "Aber dem Franz hat man nix übel genommen. So war er halt - direkt und graderaus", sagt Agnes Kotter. In den vergangenen Jahren habe sich Beckenbauer dann immer mehr zurückgezogen, da sei dann leider auch der Kontakt eingeschlafen. 

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