Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Der Chef der Tricor AG geht von Bord

Bad Wörishofen

Der Chef der Tricor AG geht von Bord

    • |
    Martin Müller war  der Gründer der Tricor AG mit Sitz in Bad Wörishofen. 
    Martin Müller war der Gründer der Tricor AG mit Sitz in Bad Wörishofen.  Foto: Markus Heinrich

    Mit dem Namen Martin Müller ist eine erstaunliche Unterallgäuer Erfolgsgeschichte verbunden. In 35 Jahren hat er aus der Tricor AG ein führendes Unternehmen für Industrieverpackungen in Europa gemacht – und zu einem der größten Arbeitgeber im Unterallgäu. Nun zieht sich Müller von der Unternehmensspitze zurück. Wer sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender wird, steht bereits fest.

    Martin Müller hat die Tricor Packaging & Logistics AG mit Sitz in Bad Wörishofen einst gegründet, damals noch in Eppishausen. Am Montag gab das Unternehmen sein Ausscheiden aus der Firma bekannt. Müllers letzter Arbeitstag als Chef war der 15. Mai. Müller baute in mehr als 35 Jahren einen kleinen Anbieter von Wellpappe- und Holzverpackungen zu einem international erfolgreichen und „technologisch führenden Hersteller von Verpackungslösungen aus Wellpappe“ aus, wie Tricor mitteilt. „Sein herausragendes Engagement, sein strategischer Weitblick und sein unbedingter Wille zur unternehmerischen Spitzenleistung haben Tricor geprägt und zu dem gemacht, was es heute ist: ein führender und leistungsfähiger Lösungsanbieter für Industrieverpackungen in Europa“, lobt die neue Unternehmensleitung den langjährigen Chef.

    Müller hat die Weichen für die Zukunft Tricors früh gestellt. Bereits 2019 hatten er und seine Mitaktionäre eine langfristige Nachfolgeregelung vorbereitet . Dazu verkauften die langjährigen Partner ihre Aktien an einen strategischen Investor, die japanische Rengo Co. Ltd.

    Der neue Vorstandsvorsitzende der Tricor AG in Bad Wörishofen ist bereits im Amt

    Rengo hatte Tricor damals über seine Tochter Tri-Wall gekauft und hält seither 100 Prozent der Tricor-Aktien. Rengo hat rund 17.000 Beschäftigte und ist ein Anbieter für Verpackungslösungen. Dieser sehe in Tricor „eine wichtige Basis zum Ausbau seiner internationalen Aktivitäten“, teilt Tricor mit. „Ein Investitionsprogramm für Akquisitionen und weitere Kapazitätserweiterungen unterstreicht deutlich den Wachstumskurs für die kommenden Jahre.“ Der zuletzt bekannte Umsatz von Rengo und Tri-Wall lag bei rund 5,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2018/2019.

    Robert Wiblishauser ist der neue Vorstandsvorsitzende der Tricor AG in Bad Wörishofen.
    Robert Wiblishauser ist der neue Vorstandsvorsitzende der Tricor AG in Bad Wörishofen. Foto: Markus Heinrich

    Martin Müller hatte sich beim Verkauf seiner Anteile im Jahr 2019 bereit erklärt, die künftige Entwicklung der Tricor in der Übergangsphase aktiv zu begleiten und deren weitere strategische Aufstellung voranzubringen. „Die Weichen sind gestellt“, stellt das Unternehmen fest. Im Alter von 60 Jahren scheidet Müller nun aus dem Vorstand aus. Allerdings ist noch nicht ganz Schluss. Müller werde Tricor noch bis Januar 2023 beratend begleiten. Gemeinsam wolle man noch die eingeleiteten strategischen Schritte für Übernahmen und den geplanten neuen Produktionsstandort umsetzen.

    Die Tricor AG beschäftigt an ihren Standorten rund 1000 Menschen und ist Bad Wörishofens größter Arbeitgeber.
    Die Tricor AG beschäftigt an ihren Standorten rund 1000 Menschen und ist Bad Wörishofens größter Arbeitgeber. Foto: Ulrich Wagner

    Müllers Nachfolger als Tricor-Chef ist ein Mann, der das Unternehmen ebenfalls wie seine Westentasche kennt: Robert Wibilishauser. Der neue Vorstandsvorsitzende trat am Montag sein Amt an. Wiblishauser war bislang Finanzvorstand von Tricor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Sein Bruder Klaus

    Die Tricor AG stellt mit derzeit rund 900 Beschäftigten in Vollzeit Industrie- und Schwerverpackungslösungen aus Wellpappe. Zum Unternehmen gehört die Transcor Logistics GmbH & Co. KG, welche ergänzende Lager- und spezialisierte Logistiklösungen anbietet. Insgesamt betreibt Tricor derzeit in Europa neun Standorte Tricor beliefert vor allem Industriekunden aus der Automobil-, Chemie-, Maschinenbau- und Elektronikindustrie in Mitteleuropa. Der Umzug des Tricor-Unternehmenssitzes nach Bad Wörishofen vor bald zehn Jahren war die größte Unternehmensansiedlung in der Kurstadt Bad Wörishofen. Tricor investierte damals rund 83 Millionen Euro in den Firmensitz direkt an der A96. (mit mz)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden