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Bad Wörishofen: Demo für Klimaschutz und einen Klimaschutzmanager in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Demo für Klimaschutz und einen Klimaschutzmanager in Bad Wörishofen

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    Klima-Demo vor dem Rathaus Bad Wörishofen.
    Klima-Demo vor dem Rathaus Bad Wörishofen. Foto: Helmut Bader

    Rund 60 Menschen beteiligten sich am Freitag am Klimaprotesttag in Bad Wörishofen. Gefordert wurde unter anderem ein Klimaschutzmanager für

    Die Regie für den Protestmarsch von der historischen Wandelhalle über die Hauptstraße zum Rathaus hatten die Organisationen „Christians for Future“, „Fridays for Future Mindelheim“ und der Bund Naturschutz übernommen. Mit Sprechchören und Plakaten machten sie dabei auf das umfassende Problem des Klimaschutzes aufmerksam. Heike Schöbel aus Bad Wörishofen begründete ihre Teilnahme so: „Mir geht es besonders darum, dass die Menschen keine Chemie mehr auf die Äcker bringen, denn es gibt ja jetzt schon fast keine Kleintiere mehr“, sagte

    Stefan Fäßler aus Mindelheim sagt: „Ich habe das Gefühl, dass in der Regierung beim Thema Klima immer noch viel zu viele Bremsen eingebaut sind, obwohl das Thema doch so bedeutend ist.“ Bei der Kundgebung vor dem Rathaus erinnerte Pfarrerin Tatjana Schnütgen daran, dass es allerhöchste Zeit sei, die Zukunft für die Kinder und Enkelkinder zu sichern. Der Klimaschutz müsse auch hier in Bad Wörishofen künftig an erster Stelle der Politik stehen. Die Menschheit habe ein Recht auf eine gesunde Erde. 

    Armin Egger, der Leiter der Kneippstädter Kläranlage, ergriff ebenfalls das Wort. Er wies auf vermehrte Starkregen, Hochwasser, aber auch Trockenheiten hin. Statt Dämme zu bauen, sollte die Infrastruktur der Stadt so verändert werden, dass diese nicht nötig wären. Kritik übte er an den Stadtwerken, bei denen anscheinend die Parkhäuser eine höhere Priorität hätten, als die Wasserversorgung. 

    Als dritter Redner meldete sich Alexander Siebierski vom Bund Naturschutz zu Wort. Er forderte vehement den Klimamanager für Bad Wörishofen. Der Stadtratsbeschluss wurde bislang noch nicht in die Tat umgesetzt. „Nicht reden, sondern machen“, forderte Siebierski. Schließlich appellierte auch Ludwig Filser, ÖDP-Stadtrat und Umweltreferent, mehr für die Umwelt zu tun. Kneipp habe zu Bewegung ermahnt, die allerdings zu Fuß erfolgen solle. Außerdem bemängelte er, das Bad Wörishofen noch keine einzige Windkraftanlage besitze. 

    Bürgermeister Welzel erklärt, warum er die Demonstranten vor dem Bad Wörishofer Rathaus nicht empfangen hat

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) reagierte auf die Demonstration mit einer umfassenden Pressemitteilung, in der er ausführte, dass in der Stadt durchaus bereits Vieles für das auch für ihn bedeutende Thema getan würde. Er verweist in dieser darauf, dass der Strombedarf vor Ort bereits zu 49 Prozent aus erneuerbaren Energien komme, was den Stadtwerken zu verdanken sei. Man wolle die Ökostromerzeugung noch ausbauen, kündigte er an. Der Elektrobus sei seit Jahren erfolgreich im Einsatz, der Flexibus fahre bald auch vollständig elektrisch. Die Straßenbeleuchtung werde auf LED umgestellt, auf städtischen Gebäuden werde bald 0,9 Megawatt Leistung an Photovoltaik installiert. Man tue auch ohne Klimaschutzmanager bereits viel, signalisierte Welzel und erinnerte daran, dass erwartete Zuschüsse für die Stelle nicht erhältlich seien. Man spreche derzeit über Möglichkeiten, wie man trotzdem einen Manager integrieren kann. Bei den Stadtwerken habe man eine Stelle geschaffen, ausschließlich für Energie-Zukunftsthemen. 

    Auf Nachfrage begründete Welzel seine Abwesenheit bei der Demo damit, dass er die Versammlung gerne begrüßt hätte, er jedoch erst 30 Minuten vor der Aktion das Angebot der Organisatoren bekommen habe, zwei Interview-Fragen zu beantworten. Dies sei ihm für ein so vielschichtiges Thema zu wenig gewesen. Die große Aufgabe des Klimaschutzes könne man nur gemeinsam lösen und für einen sachlichen und zielorientierten Dialog stünde die Stadt jederzeit bereit. 

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