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Bad Wörishofen: Darum macht Bad Wörishofen die zweite Thermalbohrung dicht

Bad Wörishofen

Darum macht Bad Wörishofen die zweite Thermalbohrung dicht

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    In dem Gebäude befindet sich die GT2, Bad Wörishofens zweite Thermalwasserbohrung, die nun dicht gemacht wird.
    In dem Gebäude befindet sich die GT2, Bad Wörishofens zweite Thermalwasserbohrung, die nun dicht gemacht wird. Foto: Markus Heinrich

    In Bad Wörishofen gibt es zwei ziemlich tiefe und ziemlich teure Bohrlöcher, aus denen die Stadt Thermalwasser fördern wollte: GT1, die sogenannte Venusquelle mit etwa 1100 Metern Tiefe, und die 2600 Meter tiefe GT2, die zum Sorgenkind wurde. Denn das Wasser, das dort sprudelte, konnte nie als Badewasser für die benachbarte Therme

    Was den Ausschlag gab

    Den Ausschlag für den einstimmigen Ratsbeschluss habe „letztendlich“ die Erklärung von Thermen-Chef Jörg Wund gegeben, dass „das Wasser aus der GT2 in der Therme nicht verwendet werden kann, da die Thermentechnik auf das Wasser aus der

    Für die GT2 laufen jetzt nach Auskunft der Stadt die Planungen für den Rückbau. Deshalb, so Gruschka, könne jetzt auch noch nicht gesagt werden, was die zweite Thermalbohrung am Ende gekostet haben wird. Denn was für den Rückbau bezahlt werden muss, stehe noch nicht fest. Bislang seien rund sieben Millionen Euro an Kosten für die zweite Thermalwasserbohrung aufgelaufen. Einst veranschlagt waren 3,7 Millionen Euro. Geld eingebracht hat in der Zwischenzeit der Verkauf von Wärme aus der Bohrung.

    Die Bohrarbeiten in Bad Wörishofen begannen bereits 2005

    Nicht zutreffende Experten-Prognosen seien an den immensen Kostensteigerungen schuld, heißt es in den vergangenen Jahren immer wieder. Beim Beginn der Bohrarbeiten im Jahr 2005 waren Experten davon ausgegangen, dass aus 2600 Metern Tiefe alsbald heißes und schnell verwertbares Thermalwasser sprudeln wird. Dann hat sich allerdings gezeigt, dass ein hoher Aufwand nötig wird, bis das „wilde“ Thermalwasser den deutschen Badewasservorschriften entspricht, ohne dabei seine gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe zu verlieren. Die Therme, deren dauerhafte Versorgung die zweite Bohrung ursprünglich sichern sollte, bezieht ihr Thermalwasser immer noch aus Bohrung eins, der Venusquelle. Dieses 1100 Meter tiefe Bohrloch hatte einst rund zwei Millionen Euro gekostet. Auch dort trafen die Experten-Prognosen nicht zu. Aber die Venusquelle fördert immer noch ausreichend nutzbares Thermalwasser zu Tage.

    Was Thermen-Chef Jörg Wund dazu sagt

    Aus informierten Kreisen war zu hören, dass es nun sogar denkbar wäre, dass die Therme die GT1 übernimmt. Dazu gab es auf Nachfrage aber weder von Bürgermeister Gruschka noch von Jörg Wund eine Stellungnahme. "Laut unseres Grundsatzvertrages betreibt die Stadt die GT1 bis 2026", teilte Wund dazu mit. Und weiter: "Wir bedauern es, dass die GT2 endgültig versiegelt wird. Hier hat uns allen - entgegen der Vorhersage der Geologen - die Erdgeschichte einen Strich durch die Rechnung gemacht."

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