Absperrungen zeigen es: An der Alten Schule von Bad Wörishofen ist etwas nicht in Ordnung. Der Stadtrat hat nun eine weitreichende Sanierung auf den Weg gebracht, um die Gefahr zu bannen. „Dringend notwendig“ sei diese Sanierung, hatte zuvor Stadtbaumeister Roland Klier betont. Die Dachziegel des Gebäudes seien in die Jahre gekommen. Als Folge würden sich die Ziegel allmählich lösen. Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt deshalb im Schulhof und im Eingangsbereich der Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule Absperrmaßnahmen ergriffen. Die losen Ziegel würden „eine Gefahr für den Schulbetrieb“ darstellen, erläuterte die Verwaltung in ihrer Problembeschreibung.
Zwischenzeitlich ist klar: Das gesamte Dach der Alten Schule neben dem Feuerwehrhaus und unweit des Klosters muss saniert werden. Das Büro Lutz + Schaub aus Bad Wörishofen hat das Gebäude unter die Lupe genommen. Dabei kam heraus, dass auch an Fassaden und Fenstern Handlungsbedarf besteht. Man müsse diese Bauteile größtenteils oder ganz überarbeiten oder austauschen, erfuhren die Stadtratsmitglieder am Mittwochabend. Zudem soll die Decke über dem zweiten Stock gedämmt werden, um auch energetisch etwas zu tun.
Die Alte Schule Bad Wörishofen steht unter Denkmalschutz, deshalb spricht das Landesdenkmalamt bei den Arbeiten mit
Die Arbeiten an der Alten Schule von Bad Wörishofen müssen mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt werden, weil das Gebäude aus dem Baujahr 1910 unter Denkmalschutz steht. Dort habe man erfahren, dass es bis zu 24.000 Euro an Fördergeldern geben könnte, berichtete Roland Klier.
Die charakteristische Kuppel des Schuldachs ist ebenfalls eine Baustelle. Man könne mit einer Messerspitze durch das Kupferdach stechen, hieß es. Das Architekturbüro empfahl einen Austausch mit Titanzink, das billiger käme als ein neues Kupferdach. Alles zusammen könnte 591.000 Euro brutto kosten. Das allerdings seien nur geschätzte Kosten, betonte Klier, die Arbeiten seien noch nicht ausgeschrieben. Dass sie nötig sind, betonte auch Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). Das Gebäude brauche eine Schönheitskur.
Wie die Alte Schule derzeit genutzt werde, wollte FW-Fraktionschef Thomas Vögele wissen. Er erfuhr, dass dort ein kompletter Schultrakt mit Klassenzimmern samt modernisiertem Brandschutz untergebracht ist. Zudem beherbergt das Gebäude eine Wohnung. Auch die Volkshochschule und der Kreisjugendring nutzen das Haus. Dort findet beispielsweise ein Teil des Ferienprogramms statt. Welzel ließ auch prüfen, ob der große Dachboden des Hauses künftig genutzt werden kann. Dies sei aber nicht möglich, berichtete Stadtbaumeister Klier.
Die Kupferkuppel der Alten Schule in Bad Wörishofen ist ebenfalls eine Baustelle, wie sich zeigt
Wie hoch die Mehrkosten für Kupferblech für die Kuppel wären, wollte Alexandra Wiedemann (FDP) wissen. Das Architekturbüro rechnet mit einem Drittel zusätzlicher Kosten, 55.000 statt 40.000 Euro. Kupfer wäre allerdings die optimale Lösung, hieß es auch.
„Ich freue mich, dass so ein schönes Haus wieder hübsch gemacht wird“, lobte Paola Rauscher (Grüne). Wann das passieren wird, wollte Thomas Vögele wissen. „Ich hoffe, es passiert in den Ferien“, sagte er. Stadtbaumeister Klier sagte allerdings, dass es schon im April losgehen soll. Die Arbeiten würden dann sieben oder acht Monate dauern. Er brauche den Sommer, sagte Klier zu Vögeles Kritik daran. Man werde aber sensibel vorgehen und den Bauzeitenplan mit der Schule abstimmen.
Eine Ausnahme vom Sommerbauverbot sei dazu nicht nötig, sagte Klier auf Nachfrage von Paul Gruschka (FW). Die Schule liege in der Zone zwei und damit außerhalb des Geltungsbereichs dieser Verordnung.