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Bad Wörishofen: Bad Wörishoferin ist Lebensretterin aus Leidenschaft

Bad Wörishofen

Bad Wörishoferin ist Lebensretterin aus Leidenschaft

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    Sabine Stangl am Stausee bei Bad Wörishofen. Sie will in der Kneippstadt jetzt weitere Rettungsschwimmer gewinnen.
    Sabine Stangl am Stausee bei Bad Wörishofen. Sie will in der Kneippstadt jetzt weitere Rettungsschwimmer gewinnen. Foto: Kathrin Elsner

    Immer wieder ertrinken in Bayern Menschen beim Baden in Seen und Flüssen, immer weniger können schwimmen. Sabine Stangl sieht das mit Sorge. Gerade erst wurde sie bayerische Meisterin im Rettungsschwimmen. Mit gefährlichen Situationen kennt sie sich aus.

    Sabine Stangl ist seit elf Jahren ehrenamtliche Rettungsschwimmerin bei der DLRG und in Wettkämpfen sehr erfolgreich. Die frisch gebackene Bayerische Meisterin hat wichtige Tipps für die Sicherheit der laufenden Badesaison.

    Stangl ist derzeit maßgeblich am Aufbau der neuen DLRG-Ortsgruppe in Bad Wörishofen beteiligt. Sie stammt aus Schorndorf im Rems-Murr-Kreis und kam einst in Heidenheim zur DLRG. Seit 2015 lebt Stangl in

    Der neue DLRG-Ortsverband Bad Wörishofen will schon bald mit eigenem Team bei Wettkämpfen antreten

    Das freut auch die Vorsitzende des im April diesen Jahres neu gegründeten DLRG-Ortsverbandes Bad Wörishofen, Felicitas Arnold. Schon im nächsten Jahr will Arnold mit einer eigenen Mannschaft bei den Titelkämpfen an den Start gehen. Stangl ist als technische Leiterin zuständig für die Ausbildung der Rettungsschimmer, Erste-Hilfe-Kurse und Kinderschwimmkurse.

    Besondere Freude an der Arbeit für die DLRG macht Sabine Stangl „dass man einfach für andere Menschen da sein kann und ihnen helfen kann, zu sicheren Schwimmern zu werden“. Durch Corona gebe es einen massiven Rückstand von Anfänger-Schwimmkursen, berichtet Stangl. Erschwerend käme hinzu, dass Wasserzeiten für Kurse und Training sehr schwer zu bekommen seien. In vielen Bädern sei die Schwimmfläche nicht so groß, dass mehrere Bahnen für Kurse gesperrt werden können.

    Dass immer weniger Menschen schwimmen können, liege nicht nur an der coronabedingten Aussetzung der Schwimmkurse, sagt Stangl, sondern auch daran, dass es immer weniger Bäder gebe. Viele Bäder mussten in den letzten Jahren schließen, weil sie für die Kommunen finanziell nicht mehr tragbar waren.

    Leider ertrinken auch in Bayern jedes Jahr zahlreiche Menschen. In Seen und Flüssen überschätzen sich die Schwimmerinnen und Schwimmer immer wieder, da man auf der Wasseroberfläche die Strömungen nicht unbedingt sehen kann.

    Eine große Gefahr ist laut Stangl auch, dass viele Menschen überhitzt ins Wasser gehen, was auch den Kreislauf von Jüngeren überfordern könne.

    Sabine Stangl will in Bad Wörishofen weitere Rettungsschwimmer gewinnen

    „Kühle dich ab, bevor du ins Wasser gehst“, rät Sabine Stangl. Die Dusche im Freibad hilft hier, in Seen das langsame Abwaschen der Körperpartien mit dem kalten Wasser. Sie empfiehlt, nur in freigegebenen Badeseen schwimmen zu gehen, die oftmals am Wochenende auch von Helfern der Wasserwacht oder der DLRG betreut werden.

    Sabine Stangl liegt besonders am Herzen, dass alle Eltern darauf achten, dass ihre Kinder frühzeitig schwimmen lernen. Dabei sei es neben dem Kurs besonders wichtig, dass die Eltern regelmäßig mit ihren Kindern schwimmen gehen, nur so entwickele das Kind die nötige Sicherheit.

    In Bad Wörishofen will Stangl eine gute Ausbildungseinheit aufbauen und die Kinder und Erwachsenen auf ihrem Weg zum sicheren Schwimmer begleiten. Wichtig sei es auch, weitere Rettungsschwimmer zu gewinnen, sagt sie. Doch die DLRG beschränkt sich nicht nur auf die Wasserrettung – die Einsätze im Katastrophenbereich sind vielfältig und umfassen beispielsweise Hochwassereinsätze, Einsätze an Corona-Teststationen oder Schneeeinsätze in den Alpen. In Bad Wörishofen soll zudem ein Schulsanitätsdienst im beruflichen Schulzentrum aufgebaut werden.

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