Bad Wörishofen: Bad Wörishofens größter Stadtteil wird zum Freiluft-Kaufhaus

Trotz Regens am Vormittag ließen sich die Gartenstädter ihren Hofflohmarkt nicht nehmen und machten aus ihren Garagen und schützenden Pavillons ein großes Freiluft-Kaufhaus für Schnäppchenjäger. Am Ende stand eine Rekordbeteiligung in dem größten Stadtteil Bad Wörishofen. Bunte Luftballons wiesen den Weg zu Teddybären, Büchern, Kleidung, Taschen, Bildern, Werkzeugen, antiken Schätzen, Kinderspielzeug und noch so vielem mehr. Auch wenn die Einkünfte oft mäßig waren - der Spaß stand im Vordergrund und stärkte die Gartenstadt-Gemeinschaft. 

"Ich hab nur aufgebaut, was nass werden darf", sagte Elfriede Filary, die ihre teils antiken Schätze liebevoll mit frischen Wiesenblumen dekoriert hatte. Als der Regen um die Mittagszeit aufhörte, zogen die bunten Blüten nicht nur potentielle Käufer an, sondern auch so manches Bienchen. Fasziniert schaute sich ein Flohmarktgast eine Zinnblech-Wärmflasche mit Warmhaltefach für eine Babyflasche an, eine wahre Rarität. Am Stand nebenan hatte Silvia Lettmair ein besonders schönes Erinnerungsstück aus ihrer Kindheit ausgestellt - ihren eigenen Puppenwagen mit ihrer Puppe Emma. Die ganze Nachbarschaft kam ins Gespräch, alle Flohmarktgäste wurden herzlich willkommen geheißen. 

Ehepaar Pötke schob entspannt den Kinderwagen mit ihrer sechs Monate alten Tochter Freya vor sich her und strahlte. Babykleidung, Spielsachen, Pflanzenkübel und einige nette Kleinigkeiten fanden im Kinderwagenkorb Platz, es war ein Spaß für die ganze Familie. Wer zu Fuß durch die Gartenstadt zog, fand im Hof von Künstler und Musiker Axel Pohl und seinen Nachbarn sogar musikalische Unterhaltung vom Feinsten. Altbekannte Lieder luden zum Mitsingen ein und verbreiteten ein richtig schönes Flohmarktgefühl. Ein älterer Herr hielt glücklich einen alten Kupferstich von München in den Händen. "Man findet hier immer interessante Sachen", freute er sich und zog mit einem fröhlichen Lächeln weiter. 

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"Seit es den Hofflohmarkt gibt, haben wir mitgemacht", freute sich Lisa Gegenfurtner, die mit ihrer dreijährigen Tochter Samira am Flohmarktstand den Tag genoss. "Es macht Spaß und es ist praktisch, man geht aus dem Haus und hat einen Flohmarkt." Organisator Robert Wurm freute sich besonders über die Rekordteilnehmerzahl von 119. Fast alle Angemeldeten hätten trotz Regens am Vormittag ihre Stände geöffnet. "Ich bin ganz glücklich, es ist immer wieder schön", sagte er und fuhr auf seinem Elektroroller entspannt durch die Straßen, um die Flohmarktstände und vor allem die Menschen dahinter zu besuchen. 

Ehepaar Dempfle war mit dem Kundenstrom mehr als zufrieden. "Es sind laufend Leute gekommen, wir haben einen kleinen Ratsch gehalten und konnten die Leute gut beraten", freute sich Herbert Dempfle. Mit Ehefrau Brigitte hatte er die häusliche Garage in ein wahres Flohmarkt-Paradies umgewandelt, in dem vom Staubwedel bis zur Heiligenfigur vieles einen neuen Besitzer fand. "Eine Frau hat eine geschnitzte Maria gekauft und war so glücklich, dass sie mich gleich umarmt hat", freute sich Brigitte Dempfle. Auch die neunjährige Lea war bereit, sich von allerlei schönen Spielsachen zu trennen. "Wir haben ein Riesen-Puppenhaus verkauft, das war so halbschwer, es abzugeben", verriet sie und lächelte: "Jetzt macht es jemand anderem Freude".