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Bad Wörishofen: Bad Wörishofens Gartenstadt könnte sofort einen Supermarkt bekommen

Bad Wörishofen

Bad Wörishofens Gartenstadt könnte sofort einen Supermarkt bekommen

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    Die Gartenstadt ist Bad Wörishofens größter Stadtteil. Sie ist erneut gewachsen, in der Bürgerschaft wächst der Wunsch nach einem eigenen Supermarkt.
    Die Gartenstadt ist Bad Wörishofens größter Stadtteil. Sie ist erneut gewachsen, in der Bürgerschaft wächst der Wunsch nach einem eigenen Supermarkt. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Die Menschen in der Gartenstadt wünschen sich dringend einen Supermarkt direkt vor Ort und Lösungen für das immer größer werdende Problem mit zugeparkten Straßen. Das wurde bei der Bürgerversammlung im Pfarrzentrum St. Ulrich deutlich. Beim Thema

    Die Stühle im Pfarrsaal reichten längst nicht aus, so groß war der Andrang bei der Bürgerversammlung für Bad Wörishofens Gartenstadt. Dort leben mittlerweile 3574 Menschen, die Gartenstadt wächst und wächst. Wenn das neue Wohnquartier auf dem Schwermer-Areal fertig ist, wären es über 4000 Bewohnerinnen und Bewohner, rechnete ein Zuhörer vor. Man brauche in der Gartenstadt deshalb dringend eine bessere Nahversorgung, hieß es in mehreren Redebeiträgen. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) sagte, man habe noch keinen geeigneten Standort gefunden. Der Flexibus erleichtere aber das Einkaufen im bestens ausgestatteten Gewerbegebiet. Welzel erinnerte zudem daran, dass der Wochenmarkt in der Gartenstadt "mangels Interesse eingeschlafen" sei. Auffällig sei derzeit der Generationswechsel in manchen Quartieren der Gartenstadt, sagte Welzel, der dort selber wohnt. 

    Familien aus dem Münchner Umland sorgen für Generationswechsel in Bad Wörishofens Gartenstadt

    Viele Familien aus dem Münchner Umland zögen zu. Das bedeute weitere Herausforderungen, was Plätze in Kitas und der Grund- und Mittelschule angehe. "Wann sprechen wir endlich über einen eigenen Discounter", wollte dann ein Zuhörer wissen. In der Debatte meldete sich plötzlich Stefan Seehagen zu Wort. Er lebt selbst in der Gartenstadt und ist zudem der Gebietsleiter Expansion für Edeka Südbayern. Das alleine sorgte schon für Applaus im Saal. Dieser steigerte sich, als Seehagen berichtete,

    Früher gab es mehrere Geschäfte in der Mitte der Gartenstadt von Bad Wörishofen

    "Wir waren hier früher autarker als heute", erinnerte ein Bewohner. Ein anderer sagte, die Geschäfte seien früher zentral in der Gartenstadt gelegen. Geht es nach Seehagen, ist der ideale Platz schon gefunden: das große Grundstück bei der Polizei, an der Stockheimer Straße, auf dem Weg von der Kernstadt in die Gartenstadt. Das geht sogar aus Bad Wörishofens neuem Einzelhandelskonzept hervor. Seit kurzer Zeit ist allerdings bekannt, dass der Planungsverband Donau-Iller dieses Grundstück als "Kaltluftkorridor" sieht. Daran erinnerte auch Bürgermeister Welzel. "Das kann man in Zeiten des Klimawandels nicht vom Tisch wischen", sagte der Bürgermeister. Der Stadtrat habe zudem bereits beschlossen, keinen Widerspruch gegen diese Planung einzulegen. So einfach sei das also nicht. Dass er selbst sich an der Stelle durchaus einen Supermarkt vorstellen könne, sagte Welzel allerdings gleich mehrfach. Seehagen glaubt, dass es möglich wäre, trotzdem zu bauen, wenn die Bürger und dann auch der Stadtrat dies wünschen. Wie denn die Stimmung dazu im Stadtrat sei, wollte er von Welzel wissen.

    Paola Rauscher warnt davor, sich im Süden der Gartenstadt die "grüne Lunge" zu verbauen

    Stadträtin Paola Rauscher (Grüne), die ebenfalls in der Gartenstadt wohnt, sagte, wenn "wir diesen Supermarkt bauen, verbauen wir uns die grüne Lunge im Süden". Man müsse in der Gartenstadt nicht verhungern, nur "wenige Meter entfernt" sei ein Vollsortimenter. Dass man die Bürger fragen und "die Politik" dann deren Willen umsetzen soll, sagte ein anderer Zuhörer und erhielt dafür Applaus. Die zahlreichen Fahrten aus der Gartenstadt zum Einkaufen ins Gewerbegebiet seien schließlich auch eine Umweltbelastung. "Ein kleiner Ort wie Rammingen schafft das doch auch", sagte der Mann zur Ansiedlung eines Supermarktes. Da wurde es laut im Saal, weil andere Zuhörer weitere Ortsnamen in die Runde warfen, die ihre Bürger mit nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten versorgt hätten. "Das ist ein Herzenswunsch seit vielen Jahren", sagte eine Bewohnerin. "Es muss ein Vollversorger her, kein Tante-Emma-Laden." Man müsse auch sehen, wie sich die alten Leute in der Gartenstadt selbst versorgen können, betonte ein anderer Redner.

    Ärger wegen zugeparkten Straßen in der Gartenstadt von Bad Wörishofen

    Fast ebenso leidenschaftlich wie das Thema Nahversorgung wurden auch die Problem mit parkenden Autos in der Gartenstadt diskutiert. In den engen Straßen des Stadtteils sei oft kein Durchkommen mehr, hieß es öfter. "In der Alpenstraße ist es schon fast kriminell", schimpfte eine Bewohnerin. Vor allem an der Einmündung zur Trettachstraße, sagte ein anderer Zuhörer. Eine Frau berichtete, dass Busse teils nur schwer durchkommen würden, bei all den geparkten Fahrzeugen auf der Straße. Das Parkproblem ist nich neu. "Frau Rauscher, haben Sie sich da gekümmert?", wollte eine Zuhörerin in Erinnerung an die vergangene Bürgerversammlung wissen. Rauscher berichtete, dass ein Bezahlsystem wohl nicht machbar sei. "Es liegt an den Bewohnenden", sagte die Stadträtin. Es stünden Garagen entweder leer oder seien gefüllt mit allem, nur nicht mit

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