Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Bad Wörishofens Diakon geht freiwillig ins Gefängnis

Bad Wörishofen

Bad Wörishofens Diakon geht freiwillig ins Gefängnis

    • |
    Auch die Ministranten verabschiedeten Filip Bäder. Die „Minis“ lagen ihm besonders am Herzen.
    Auch die Ministranten verabschiedeten Filip Bäder. Die „Minis“ lagen ihm besonders am Herzen. Foto: Helmut Bader

    Wer sich mit Diakon Filip Bäder unterhält, der spürt ganz schnell, dass für ihn seine Tätigkeit mehr als nur Beruf, sondern viel eher echte Berufung darstellt, Wenn er am Ende sagt: „Jede Begegnung sollte den anderen glücklicher machen“, dann sagt dies ganz viel über sein Wesen und seine Einstellung zu den Mitmenschen aus. Zehn Jahre wirkte er in der Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen, auch als Leiter des Asylkreises. Künftig arbeitet er in einem Gefängnis

    Bäder war zunächst nur in der Kurstadt und in Dorschhausen tätig, doch bald schon in der ganzen neu gegründeten Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen. Künftig arbeitet er in der Haftanstalt in Gablingen und zudem in Ettringen. Studiert hat Filip Bäder Religionspädagogik in Eichstätt, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte. Nach drei Jahren in Neresheim zog er 2012 nach Türkheim und begann Ende August seine Tätigkeit hier. Pfarrer Rudolf Gaißmayer holte ihn einst nach Bad Wörishofen.

    Im Gablinger Gefängnis will Filip Bäder Brückenbauer sein

    Bäder hat seither ebenso vieles mitgestaltet und bewirkt. Schon die Gründung der neuen Pfarreiengemeinschaft brachte für ihn viel Veränderungen. Dabei lag ihm die Zusammenarbeit mit der Jugend und das Zusammenwachsen der einzelnen Gemeinden besonders am Herzen. Regelmäßige Jugendfahrten, unter anderem nach Rom, trugen dazu bei. „Diese Arbeit und das Erleben, wie hier so vieles zusammengewachsen ist, hat mir besonders viel Freude bereitet“, sagt Bäder. Zudem engagierte er sich in der Firmvorbereitung, für die Ökumene und war für die Besuche in den Seniorenheimen zuständig, was in den Corona-Lockdowns besonders wichtig war. Angetan ist er auch von dem, von ihm ins Leben gerufenen, Männergebetskreis. Besondere Verdienste erwarb sich Filip Bäder aber durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des ökumenischen Asylkreises, dem er sogar nach seinem Abschied bis etwa Februar noch treu bleiben möchte.

    „Ich glaube, ich kann gut zuhören und auf Menschen zugehen“, beurteilt er sich selbst. Bei seiner neuen Tätigkeit in Gablingen wird er diese Fähigkeit besonders brauchen. Dazu hat er sich bereits erkundigt. „Vielleicht kann ich dann auch Brückenbauer zurück in ein besseres Leben sein“, ist seine Hoffnung.

    Er blicke auf „zehn tolle Jahre hier“ zurück, sagt Bäder. Die erste Begegnung mit Bad Wörishofen reicht übrigens weit zurück. „Mit 18 oder 19 Jahren habe ich damals meine Oma zur Kur in das Kloster hergefahren“, erinnert er sich zurück, ohne zu ahnen, dass er hier einmal zehn Jahre wirken würde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden