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Bad Wörishofen: Bad Wörishofens Denkmalplatz soll attraktiver werden

Bad Wörishofen

Bad Wörishofens Denkmalplatz soll attraktiver werden

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    Der Brunnen am Denkmalplatz von Bad Wörishofen steht im Mittelpunkt eines ehrgeizigen Vorhabens im Kneippjahr.
    Der Brunnen am Denkmalplatz von Bad Wörishofen steht im Mittelpunkt eines ehrgeizigen Vorhabens im Kneippjahr.

    Wohl kaum eine andere Stadt kann mit Bad Wörishofen bei der Anzahl der Kneipp-Anlagen konkurrieren. Sie sind ein Aushängeschild der Kurstadt und wichtig für den Tourismus. Deshalb stehen sie auch im Mittelpunkt eines kostspieligen Pakets, mit dem die Stadt im Kneipp-Jubiläumsjahr punkten will. Damit es aber nicht ganz so kostspielig wird, ist Bad Wörishofen auf Zuschüsse des Freistaats angewiesen. Wie es nun scheint, hatte die Stadt mit ihrer offensiven Bewerbung und den Ideen von Stadtgärtnermeister Andreas Honner Erfolg.

    22 Wassertretanlagen sind in Bad Wörishofen aktiv. Zumeist sind sie auch noch mit Armbadebecken ausgestattet. Wer drei Wochen Erholung in Bad Wörishofen sucht, kann also an jedem Tag an einem anderen Ort Kneipps Therapie ausprobieren. Stadtgärtnermeister Andreas Honner präsentierte dem Stadtrat Anfang Dezember ein ambitioniertes Programm. Aufgesetzt wurde es, nachdem der Freistaat Bayern ein Sonderförderprogramm für Kneipp-Anlagen angekündigt hatte. Honner listete Projekte für insgesamt 280.000 Euro auf, von denen Bad Wörishofen 185.000 Euro selbst bezahlen müsste, wenn denn alles genehmigt würde. Ein bisschen Hoffnung hatte man sich schon gemacht, aber nicht zuviel, denn um den nicht sehr großen Fördertopf hatten sich auch bereits viele andere Gemeinden positioniert. Klar war auch: Gebaut wird nur, was der Staat auch mitbezahlt.

    Nun hat Bad Wörishofes Bürgermeister Stefan Welzel die Nachricht erhalten, dass voraussichtlich Zuschüsse fließen – für mehrere der vorgelegten Ideen. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Projekt für den Denkmalplatz im Herzen der Fußgängerzone. Dort blickt Pfarrer Sebastian Kneipp über einen großen Brunnen auf die Stadt, die er einst zu Weltruhm führte. Aus diesem Brunnen will Honner eine weitere Kneippanlage machen. Es wird das größte Wassertretbecken der Stadt, nimmt man die Anlage im Wörtbach bei der evangelischen Kirche einmal aus. Schon jetzt ist der Brunnen im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Familien, deren Kinder im kühlen Nass ein bisschen herumtollen.

    Diese Kneippanlagen in Bad Wörishofen werden außerdem von dem Geld aus dem Fördertopf profitieren

    Für dieses Projekt hat die Staatsregierung nun Fördermittel in Aussicht gestellt. Zudem soll es Zuschüsse für die Erneuerung der Wegeverläufe an den Kneipp-Anlagen Hartenthaler Straße, Eichwald und Moosberg geben. Bezuschusst werden könne auch Honners Idee eines interaktiven Netzes von Informationstafeln an den Kneippanlagen. Bad Wörishofen sei aus der Vielzahl der bayernweit eingereichten Projekte für das Sonderprogramm Kneipp-Anlagen ausgewählt worden, zitiert Welzel aus dem Schreiben. Sollten alle „Bewilligungsvoraussetzungen“ erfüllt werden, könne der staatliche Zuschuss fließen. Bei der Auswahl der Projekte hatte bayernweit auch der Kneipp-Bund ein gewichtiges Wort mitgeredet. Welzel ist Schatzmeister des Vereins mit Sitz in Bad Wörishofen.

    Mit dem Brunnen schlägt Bad Wörishofen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Denkmalbrunnen müsste nämlich dringend saniert werden. Das wurde bei der Sitzung im Dezember deutlich. Für Sanierungen gibt es aber kein Geld. Wohl aber für Kneipp-Anlagen. Also hat Honner ein Konzept dafür ausgetüftelt, wie aus dem Brunnen ein riesiges Kneipp-Becken werden kann. Für rund 77.000 Euro würde das gehen. Die Kreativität des Stadtgärtnermeisters stieß dabei im Stadtrat auf viel Lob.

    Als Nachteile des Eingriffs nannte Honner den zwei Meter breiten Metallkasten für den Wärmetauscher, der dann hinter der Denkmalmauer stehen würde. Zudem könnte es dann keine Bühne mehr in der Brunnenanlage geben, wie es beim Stadtfest üblich ist. Als Umbauzeit wären April und Mai 2021 geplant, also die Hochzeit des Jubiläumsjahres 200 Jahre Kneipp.

    So soll das neue Infoschilderkonzept in Bad Wörishofen funktionieren

    Auch das Infoschilderkonzept erhielt viel Zuspruch. Derzeit findet man an den Kneipp-Anlagen vor allem Verbotsschilder. Ausnahmen gibt es an bereits sanierten oder neuen Kneippanlagen. Dort finden sich bereits thematisch aufgegliederte Tafeln. Nun soll jede Kneipp-Anlage ihr eigenes Thema bekommen, über das auf neuen Schildern informiert wird. Im Ostpark soll zudem ein Ganzkörpertrainer installiert werden. Für die Erneuerung bestehender Anlagen an der Hartenthaler Straße, am Eichwald und am Moosberg müssen am Eichwald neun Bäume gefällt werden. Einige davon müssten aber ohnehin aus Sicherheitsgründen entfernt werden, sagte Honner im Dezember. Der Stadtgärtnermeister will anschließend neue Bäume pflanzen und zwar so, dass man von der Kneipp-Anlage einen freien Blick in die Landschaft genießen kann.

    Nicht zum Zug kommt in Sachen Zuschuss die ökologische Wasserversorgung für die Kneippanlage an der Schöneschacher Straße. Das wäre eine Premiere gewesen. Mit Solarenergie wollte Honner das Wasser der Anlage kühlen, entkeimen und filtern. Rund 114.000 Euro waren veranschlagt.

    Kein Geld scheint es auch für die Kurhaus-Pergola zu geben. Diese Anlage hätte Honner gerne saniert und unter das Motto „Kneippen wie zu Vater Kneipps Zeiten“ gestellt.

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