Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Bad Wörishofens Bürgermeister legt im Streit mit Kämmerer nach

Bad Wörishofen

Bad Wörishofens Bürgermeister legt im Streit mit Kämmerer nach

    • |
    Blauer Himmel über dem Rathaus von Bad Wörishofen - doch in der Verwaltung es derzeit eher ein Donnergrollen. Der Grund dafür ist der Streit zwischen Kämmerer und Bürgermeister.
    Blauer Himmel über dem Rathaus von Bad Wörishofen - doch in der Verwaltung es derzeit eher ein Donnergrollen. Der Grund dafür ist der Streit zwischen Kämmerer und Bürgermeister. Foto: Markus Heinrich

    Im Streit mit seinem bisherigen Kämmerer und CSU-Parteikollegen Tim Hentrich erhebt nun Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel seinerseits massive Vorwürfe. Hentrich zeigt sich schockiert. 

    Im Rathaus von Bad Wörishofen schwelt der Zwist zwischen Kämmerer und Wirtschaftsförderer Tim Hentrich und seinem CSU-Parteikollegen und Bürgermeister Stefan Welzel. Zuletzt hatte Hentrich, der seine Versetzung beantragt hat, Mobbing-Vorwürfe gegen Welzel erhoben. Der Bürgermeister hielt damals dagegen - und geht nun in die Offensive. Dabei geht es auch um die Frage, warum so viele Beschäftigte seit Welzels Amtsantritt dem Rathaus den Rücken gekehrt haben, aus welchen Gründen auch immer. Genaue Zahlen dazu gibt es nicht. Mit den Vorgängen vertraute Personen sprechen allerdings von mehr als 40 Beschäftigten. 

    Welzel teilte unserer Redaktion nun mit, zuständig für das Personal im Rathaus sei immer der Leiter des Hauptamts und verweist darauf, dass "zuletzt vor der Neubesetzung kommissarisch Herr Hentrich" zuständig gewesen sei. Er selbst erhalte "über personelle Veränderungen in der Regel erst im Nachgang Kenntnis", so Welzel. Seinem bis dato engen Mitarbeiter Hentrich hatte der Bürgermeister zwischenzeitlich das Betreten des Rathauses verboten. Hentrich sagt, man habe ihm die Führung der Dienstgeschäfte verboten, Welzel weist das zurück. 

    Welzel spricht von "einem schlechten Witz" in Bezug auf die Vorwürfe

    Warum es zu diesem Eklat kam, war bis jetzt nicht bekannt. Welzel teil dazu nun mit, die "Aufklärung von abteilungsinternen Vorgängen, Mobbing-Vorwürfen und von übler Nachrede machte das Vorgehen leider notwendig und erfolgte in enger Abstimmung mit dem Personalrat." 

    Zu Hentrichs Kritik teilte der Bürgermeister mit, nun "umgekehrt erhobene Mobbing-Vorwürfe sind vor diesem Hintergrund ein schlechter Witz." Er sieht Hentrich in der Verantwortung. "Ich möchte mir nicht ausmalen, wie viele Mitarbeitende gegangen wären, hätten wir nicht so gehandelt", schreibt der Bürgermeister. Seinem Kämmerer unterstellt er persönliche Befindlichkeiten.

    "Es ist sehr schade, dass Herr Hentrich jetzt verbal so wild um sich schlägt, nur weil er nicht dauerhaft die Leitung des Hauptamtes bekleiden durfte", schreibt Welzel. "Das wiederum hätte dem Betriebsfrieden nicht gutgetan." Tim Hentrich sagte dazu auf Nachfrage: "So einen nachweislich falschen Blödsinn kommentiere ich nicht." 

    "Aussagen schockieren mich zutiefst", sagt Tim Hentrich von der CSU

    Tim Hentrich betont, der Bürgermeister erhebe "öffentlich schwere Vorwürfe, die, wären sie stichhaltig, mir oder meinem Anwalt auf Nachfrage hätten mitgeteilt werden können". Zudem hätte Hentrichs Ansicht nach ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden müssen, was aber nicht geschehen sei. "Ich werde mich zu internen Vorgängen nicht äußern, da dies nicht zielführend ist und als städtischer Beamter, egal ob aus einer Wahl oder Berufung heraus resultierend, nach Beamtenrecht auch nicht zulässig", teilt der Kämmerer mit, der künftig für die Regierung von Schwaben arbeiten wird. 

    "Die öffentlichen Äußerungen des Ersten Bürgermeisters schockieren mich zutiefst", so Hentrich. "Dass er als verantwortlicher Verwaltungsleiter nun die Schuld auf mich schieben will, lässt mich nur noch mit dem Kopf schütteln." Der Personalrat der Stadt Bad Wörishofen habe ihm "zudem sein Unverständnis über die Äußerungen des Ersten Bürgermeisters signalisiert, womit deutlich wird, dass ich als Sündenbock nicht tauge", schreibt Hentrich. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden