Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Wohnungen und neue Geschäfte: An Bad Wörishofens Pescatore-Kreuzung tut sich was

Bad Wörishofen

Wohnungen und neue Geschäfte: An Bad Wörishofens Pescatore-Kreuzung tut sich was

    • |
    Das dominierende Gebäude an der Pescatore-Kreuzung soll umgebaut und mit neuen Geschäften versehen werden.
    Das dominierende Gebäude an der Pescatore-Kreuzung soll umgebaut und mit neuen Geschäften versehen werden. Foto: Markus Heinrich

    Eines der prägendsten Gebäude im Bereich des Bad Wörishofer Bahnhofs soll umgebaut werden, ebenso die Pescatore-Kreuzung. Dabei geht es auch um neue Geschäfte für Bad Wörishofen, zudem natürlich um Wohnungen. Allerdings stellte sich im Bauausschuss schnell heraus, dass das Projekt womöglich nicht so einfach wird.

    Formell geht es um die Änderung eines Dachgeschosses. Tatsächlich verbirgt sich dahinter aber die komplette Umgestaltung des Gebäudes an der Ecke Bahnhofplatz / Hauptstraße. Das ehemalige Hotel wird seit 2007 als Wohnanlage mit zahlreichen Geschäften im Erdgeschoss genutzt. In einer Voranfrage an die Stadt ging es nun darum, was möglich ist. 

    Im Erdgeschoss sollen die Schneiderei, der Friseurladen und das Solarium erhalten bleiben. Auch das Fitnessstudio im Keller soll bleiben. Das geht aus den Informationen hervor, die Daniel Wiedemann von der Stadtverwaltung vortrug. Neu entstehen soll den Angaben zufolge eine Gastromomie samt Bäckerei, auf einer Fläche von etwa 250 Quadratmetern. Zuletzt seien in den fraglichen Räumen bereits eine Gastronomie sowie ein Versicherungsbüro genehmigt worden, hieß es. Baulich geändert werden soll der Dachaufbau. 

    Durch eine besondere Konstruktion würde das Gebäude beim Bahnhof fast 18 Meter hoch werden

    Das bisherige Satteldach soll weichen und durch ein Pultdach ersetzt werden. Dadurch könnte ein sogenanntes Staffelgeschoss entstehen, was mehr Wohnfläche schaffen würde. Das Gebäude soll insgesamt eine Holzverschalung erhalten, zudem sollen die bestehenden Balkone wieder geöffnet werden. Derzeit sind diese eingehaust und so kaum als Balkone erkennbar. Auffällig ist zudem die Lösung für den nötigen Technikraum. Dieser könne nicht in das Gebäude integriert werden und soll deshalb auf dem Dach entstehen. Dadurch werde das Gebäude insgesamt höher, fast 18 Meter hoch. An der Firsthöhe würde sich aber nichts ändern, berichtete Wiedemann. Diese bleibe bei etwa 16 Metern. Das Bauamt habe eine Visualisierung gefordert, um die Auswirkungen besser einschätzen zu können. Diese wurde im Rat gezeigt. 

    Der Knackpunkt an der Planung für neue Wohnungen und Geschäfte in Bad Wörishofen sind Parkplätze

    Es sei gut, dass dieses Gebäude aufgewertet werden soll, stellte Dritte Bürgermeister und CSU-Fraktionschefin Michaela Bahle-Schmid fest. Auch dass die Balkone wieder geöffnet werden sollen, findet sie gut. Den Technikraum sollte man aber anders unterbringen, rät sie. Auch Ottilia Trommer (CSU) zeigte sich zufrieden mit der gewünschten Optik. "Ganz okay, so wie das dasteht", befand sie. "Was mich stört, sind aber die fehlenden Parkplätze", betonte sie. Hier hakten auch andere Redner ein. "Die Stellplätze sind der Knackpunkt", befand FW-Fraktionschef Thomas Vögele. "Das wäre eigentlich ein klassisches Ding für eine Tiefgarage, die müssen andere schon bei sechs Wohneinheiten bauen", erinnerte Vögele. 

    Daniel Wiedemann schilderte die komplizierte Situation bei den Parkplätzen, auch dadurch bedingt, dass man in Bad Wörishofen in der Vergangenheit offenbar "oft sehr großzügig" bei der Genehmigung gewesen sei. Durch Änderungen in den Regeln und zwischenzeitlich abgelösten Parkplätzen sowie Stellplätzen im benachbarten Parkhaus könnten nun Parkplätze nachgewiesen werden. Aktuell bestehe aber ein Defizit von 14 Stellplätzen, wenn das Gebäude so umgebaut wird, wie gewünscht. Dabei sei auch bereits berücksichtigt, dass die Stadt Bad Wörishofen ihrerseits die Pescatore-Kreuzung direkt vor dem Gebäude umbauen will. Deshalb habe man dem Grundstück zwei Parkplätze angerechnet. Zum Zeitplan für den Kreuzungsumbau wurde nichts gesagt. 

    Liegen die geplanten Parkplätze zu weit von der neuen Bäckerei entfernt?

    Diese Plätze seien auch "unverhandelbar", stellte Christin Huber klar, die Fraktionsvorsitzende von Generation Fortschritt. Den Ausbau des Dachgeschosses finde man gut, weil dadurch weiterer Wohnraum entsteht. Dieser ist in Bad Wörishofen bekanntlich knapp. Johann Suiter (Grüne) sagte, er würde zustimmen, aber "die Stellplätze, das geht so natürlich nicht." Suiter gab auch zu bedenken, dass die vorgeschlagenen Parkplätze womöglich zu weit von der geplanten Bäckerei entfernt lägen und die Kunden dann trotzdem ihre Autos kurzzeitig an der Straße abstellen und so für Verkehrsbehinderungen sorgen würden. Womöglich könne man ja auf einen Laden verzichten und stattdessen noch Parkplätze schaffen, regte Suiter an. 

    Das Parkhaus der Stadtwerke könnte eine Lösung für das Stellplatzproblem bieten

    Der Bauausschuss beschloss am Ende einstimmig, dass man dem Umbau noch nicht zustimmen könne. Dazu müsse erst die Parkplatzsituation geklärt werden. Daniel Wiedemann vom Bauamt regte Gespräche mit den Stadtwerken an, die das gegenüberliegende Parkhaus betreiben. Womöglich könnten dort Parkplätze angemietet werden. Das sei besser, als die Stellplätze abzulösen. Auch das ist möglich, dabei zahlen Bauherren einen festgelegten Betrag an die Stadt, der dann wiederum Parkplätzen an anderer Stelle zukommen soll. Die Eigner des Gebäudes haben sich derweil bei der Stadt erkundigt, welche Geschäfte in Bad Wörishofen noch wünschenswert wären, um die bei der Belegung der Ladenflächen berücksichtigen zu können. Genannt wurde bislang eine Paketzustellstation der Post. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden