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Bad Wörishofen: 130 Jahre Rotes Kreuz: Einsatzkräfte und Rettungshunde zeigen ihr Können

Bad Wörishofen

130 Jahre Rotes Kreuz: Einsatzkräfte und Rettungshunde zeigen ihr Können

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    Die Vorführung der Rettungshundestaffel war der Höhepunkt des Jubiläumsfestes beim Roten Kreuz Bad Wörishofen.
    Die Vorführung der Rettungshundestaffel war der Höhepunkt des Jubiläumsfestes beim Roten Kreuz Bad Wörishofen. Foto: Karin Donath

    Das BRK Bad Wörishofen ist zuverlässig seit Kneipps Lebzeiten. Die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes

    Wie die Chronik der Bereitschaft berichtet, war es Dr. Alfred Baumgarten, ein enger Mitarbeiter von Pfarrer Kneipp, der 1894 die Ausbildung junger Männer zum Sanitätsdienst in die Hand nahm. Der damalige Bürgermeister Huber hatte dies angeregt, damit bei Unfällen fachgerechte Hilfe geleistet werden konnte. Überliefert sind die Worte, die Kneipp bei der ersten Prüfung an die jungen Männer richtete: „Es mögen doch recht viele junge Leute dem Beispiel der heute Geprüften folgen." Man sei ja, um etwas zu lernen, nie zu alt und an dem Erlernten trage keiner schwer. Man wisse auch nicht, ob man es einmal gebrauchen könne. Man solle nur so fortfahren, er seinerseits wolle schon sein Möglichstes tun.

    Erste Hilfe hautnah konnten alle Besucherinnen und Besucher des Festes in Bad Wörishofen ausprobieren.
    Erste Hilfe hautnah konnten alle Besucherinnen und Besucher des Festes in Bad Wörishofen ausprobieren. Foto: Karin Donath

    Die beiden Weltkriege brachten auch der Kolonne herbe Verluste, doch dank engagierter Männer und Frauen - letztere wurden 1937 in einer eigenen Bereitschaft erstmalig zum Dienst zugelassen - war die Bereitschaft nahezu immer einsatzbereit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dauerte es zwar geraume Zeit, bis wieder Männer und Frauen unter der Fahne des Roten Kreuzes zusammentrafen, doch bereits im August 1947 übernahm Josef Kistler das Amt des Kolonnenführers, Dr. Christian Fey wurde neuer Kolonnenarzt. Die Anforderungen an die Ehrenamtlichen wuchsen von Jahr zu Jahr, die Räumlichkeiten in den Garagen und einem Nebenraum des Bauhofes wurden schnell zu klein. Nach dem Umzug in das neu erbaute Rathaus 1975 wurde auch eine rund um die Uhr besetzte Rettungswache geschaffen, die mit haupt- und ehrenamtlichen Sanitätern besetzt war und so Bürgern und Gästen eine bestmögliche Versorgung garantieren konnte. Doch auch der Keller des Rathauses erwies sich bald als zu eng, 1986 wurde der Grundstein für das Rot-Kreuz-Haus an der Kaufbeurer Straße gelegt. 

    Rettungsboot "Jockl" gehörte ebenfalls zum Aufgebot des Roten Kreuzes.
    Rettungsboot "Jockl" gehörte ebenfalls zum Aufgebot des Roten Kreuzes. Foto: Karin Donath

    Heute zählt die Bereitschaft Bad Wörishofen etwa 80 Aktive, besonders viel Wert wird auf die Nachwuchsarbeit gelegt. Die Bereitschaftsjugend war auch bei der Geburtstagsfeier sehr engagiert und demonstrierte auf vielfältige Weise ihr Können. Jeder Besucher und jede Besucherin hatten die Gelegenheit, die stabile Seitenlage und Wiederbelebungsmaßnahmen zu üben und erhielten dabei Hilfestellung von den Buben und Mädchen der Bereitschaft. Höhepunkt der Veranstaltung war zweifellos die Vorführung der Rettungshundestaffel, die mit ihren 14 Vierbeinern nicht nur die unterschiedlichsten Ausbildungsphasen der Hunde demonstrierte, sondern auch einen kleinen Überblick über die Trainingseinheiten gab. 

    In Bad Wörishofen wird erklärt, wie Rettungshunde ausgesucht und ausgebildet werden

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    Das Rote Kreuz in Bad Wörishofen besteht seit Kneipps Lebtagen. Beim Festtag gab es viel zu sehen und zu erleben.

    Sven Markmann kommentierte die Vorführung mit vielen interessanten Details, so zum Beispiel, dass die Rasse keine Rolle spiele, „wichtig ist, dass die Hunde Spaß an dieser Art von Arbeit haben und dabei absolut sozial verträglich mit Menschen und Hunden sind.“ Mit sechs Monaten beginnt die Ausbildung der Hunde, dabei wird in vielen Alltagssituationen getestet, ob der Hund geeignet ist. „Im Idealfall wird dann nach etwa zwei Jahren Ausbildung und Prüfung ein Rettungshund daraus, der Menschenleben rettet.“ Um möglichst realitätsnah üben zu können, sind die Hundeführer darauf abgewiesen, weitläufige Gelände zur Verfügung gestellt zu bekommen. „Bei vielen Firmenbesitzern in der Umgebung klappt es schon ganz gut, wo es noch hapert, sind Waldgebiete.“

    Markmann appellierte an Waldeigentümer, für gelegentliche Übungen Waldflächen zur Verfügung zu stellen. Auf großes Interesse bei den Besuchern stießen auch die Rettungsfahrzeuge von einst und jetzt und das Fahrzeug der Wasserwacht samt Rettungsboot. Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung, zu der etwa 500 Besucher gekommen waren, zeigte sich Bereitschaftsleiter Markus Böhm. „Es freut mich, dass viele Bürgerinnen und Bürger aus Bad Wörishofen und dem Umland unserer Einladung gefolgt sind, um so einen Eindruck von unseren ehrenamtlichen Tätigkeiten gewinnen zu können.“ 

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