Zum Geburtstag ein neues Feuerwehrauto
Mit einem Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Amberg begann das "Doppel-Jubiläum" in Amberg: Auch der FSV hat Grund zum Feiern und begeht sein 75-jähriges Gründungsjubiläum.
Mit zwei Handspritzen, zwei Dachleitern und zwei Feuerhaken begann 1864 die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Amberg, wie Kommandant Dominik Bäßler bei seiner Festrede zum Jubiläum erinnerte. Heute stehe die Wehr wohl gerüstet da. Und dazu trägt auch die Gemeinde bei, die zum Geburtstag ein schönes Geschenk beisteuerte. Bürgermeister Peter Kneipp überreichte dem Kommandanten die Schlüssel für einen nagelneuen Mannschaftstransportwagen, den anschließend Pfarrer Martin Skalitzky feierlich segnete.
Die Feuerwehr in Amberg hat eine sehr weibliche Historie
Vor zahlreichen Feuerwehrkameraden, darunter auch von Patenfeuerwehren Irsingen, Mattsies und Buchloe und nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Feuerwehrvereines, Martin Rüger, ließ der Kommandant nochmals die Geschichte Revue passieren. 1872 beschaffte die Gemeinde eine mechanische Saugspritze auf vier Rädern, die heute noch im Feuerwehrhaus zu bestaunen ist. 1944 erwarb die Gemeinde eine Motorspitze, die vor allem für Brände nach Luftangriffen bestimmt. Da die Männer im Krieg waren, wurden zwei Mädchenlöschgruppen gegründet.
1947 zählte die Wehr dann 34 aktive Männer. Als Meilensteine bezeichnete Bäßler den Bau des Gerätehauses 1956, zwei Jahre später kam eine moderne Motorspitze dazu. Und 1975 bekam die Wehr das erste Löschfahrzeug Typ LF8. 13 Landwirte steuerten 1983 eine Heustockmesssonde bei. 1986 konnte dank einer Spende ein Heuwehrgerät gekauft werden. 1989 gab es eine neue Tragkraftspritze Typ TS8. 1991 beschaffte die Gemeinde vier Atemschutzgeräte. Ab 1996 vergrößerte die Wehr in Eigenregie das Feuerwehrhaus, das 2027 um eine Fahrzeughalle erweitert wurde. Und darauf sind die Amberger besonders stolz: Seit 1996 hat die Wehr mit Adelbert Keller einen eigenen Notfallseelsorger.
Und nicht weniger stolz sind die Amberger auf ihre Jugendfeuerwehr, die 2023 gegründet wurde und heute elf Jugendliche zählt. Mit einem Dank an die Gemeinde für die jahrzehntelange Unterstützung und die Beschaffung des neuen Mannschaftstransportwagens beendete Dominic Bäßler seine Rede.
Lob und Dank vom Landrat an alle Feuerwehren im Unterallgäu
Wie dringend die Feuerwehren gebraucht werden, darauf gingen Bürgermeister Peter Kneipp und Landrat Alex Eder ein. Kneipp erinnerte an zwei Großbrände in der Umgebung. Und beim jüngsten Hochwasser habe die Feuerwehr das Rückhaltebecken mit Sandsäcken gesichert, danach musste man Keller vom Grundwasser befreien. Kneipp lobte die Wehr für die hohe Einsatzbereitschaft. Das Jubiläum sei Gelegenheit, Dank zusagen.
Daran knüpfte der Landrat an. „Ohne unsere Feuerwehren wären wir beim jüngsten Hochwasser noch mehr abgesoffen“, stellt er fest. Und stellte fest, dass auf seine 130 Feuerwehren in 52 Gemeinden mit 5600 Aktiven Verlass sei. Im Jahre 2023 seien die Kollegen über 2000-mal im Einsatz gewesen, diese Zahl habe man heuer schon gerissen. Er wünschte den Feuerwehren, dass sie den Wert des Miteinanders für sich erkennen und beibehalten. Damit würden sie Verantwortung für sich und andere übernehmen. Der Landrat beließ es nicht nur mit einem verbalen Dank, sondern überreichte auch ein Geldgeschenk. Grüße gab es auch von Kreisbrandmeister Hans-Peter Scholz aus Bad Wörishofen. Und auch konstatierte, dass die Gemeinde voll hinter der Wehr stehe. „So ein Geschenk ist nicht selbstverständlich.“
Die Amberger Wehr feiert zusammen mit dem Sportverein, den 75. Geburtstag feiern kann. Für den FSV überbrachte erster Vorstand Andreas Bleyer die Glückwünsche und lobte die Zusammenarbeit im Vorfeld des Festes. Er überbrachte ein großes Bild mit den Akteuren auf Leinwand. Abschließend warb er für das weitere Programm, das unter anderem am Samstag ein großes Völkerballturnier bringt. Am Sonntag gibt es einen Festgottesdienst und einen Kindernachmittag, bei dem die jüngsten Mitbürger im Feuerwehrauto mitfahren können.
Höhepunkt des Jubiläumsabends war dann die feierliche Segnung des neuen Mannschaftstransporters und eines passenden Kastenanhängers durch Pfarrer Martin Skalitzky. Den Festabend und die Segnung umrahmte die Musikkapelle Rammingen.
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