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Hier könnten bei Amberg Windräder gebaut werden
![An diesen rot markierten Punkten könnten Windkraft-Standorte innerhalb des ehemaligen Wertach-Sender-Areals ausgewiesen werden. Amberg Bürgermeister Peter Kneipp stellte diese Pläne bei der Bürgerversammlung vor. An diesen rot markierten Punkten könnten Windkraft-Standorte innerhalb des ehemaligen Wertach-Sender-Areals ausgewiesen werden. Amberg Bürgermeister Peter Kneipp stellte diese Pläne bei der Bürgerversammlung vor.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Gemeinde kann beim ehemaligen Wertach-Sender Flächen für Windkraft ausweisen. Doch erst müssen einige Fragen geklärt werden.
Das Thema Energieversorgung und Windkraft erläuterte Ambergs Bürgermeister Peter Kneipp bei der Bürgerversammlung. Nachdem Abstandsbeschränkungen nach der jüngsten bundesdeutschen Gesetzgebung weitgehend reduziert wurden, sind die Gemeinden auch im Unterallgäu auf der Suche nach Standorten, die möglichst keinen Widerstand in der Bevölkerung erwarten lassen. Amberg hat hier gute Karten, weil es im südlichen Arm des ehemaligen Wertach-Senders Vorrang-Flächen ausweisen kann, die weit genug entfernt sind von der Wohnbesiedelung im Umkreis.
Wirtschaftliche machen nur Windräder mit mindestens 250 Metern Höhe Sinn
Allerdings ist dies nicht das einzige Kriterium, das einen Standort für eine Windkraftanlage qualifiziert. Bayern sei überwiegend ein „Schwach-Wind-Land“ - so Donau-Iller-Verbandsdirektor Markus Riethe - und da machten nur Windräder mit 250 Meter Höhe und höher wirtschaftlich Sinn, mit ihnen ließen sich sechs bis sieben Megawatt Leistung erreichen.
Allerdings träfen solche Höhen auf zahlreiche Einschränkungen, insbesondere jene, die der Flugverkehr nahegelegener Flugplätze erfordere und etwa die Radarführungsmindesthöhe für Hubschrauber. Daneben aber kollidiert diese erneuerbare Energieerzeugung ausgerechnet auch mit dem Naturschutz. Insgesamt 15 Vogelarten gelten nach dem Gesetz als gefährdet – hauptsächlich der Rotmilan – und gelten daher als Ausschlusskriterium für eine Windkraftanlage dieser Dimension.
Kulturdenkmale oder gar Dorfkirchen finden dagegen inzwischen kaum mehr Berücksichtigung. Unter diesen Voraussetzungen ist die Ausweisung von Vorrangflächen ein schwieriges bis widersprüchliches Unterfangen. 1,8 Prozent der Fläche des Bundeslandes sollen es insgesamt sein bei geschätzten 7 Prozent, die sich überhaupt dazu eignen. Verbandsdirektor Markus Riethe geht davon aus, dass Anfang nächsten Jahres die noch ausstehenden Gutachten, insbesondere auch zum Umwelt- und Vogelschutz vorliegen, sodass man im Anschluss mit den betroffenen Kommunen Vorrang- und Ausschlussgebiete festschreiben könne.
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Auch zum eigenen Nutzen bedient sich Amberg landkreisübergreifend der Synergien mit den umliegenden ILE(Integrierte Ländliche Entwicklung)-Gemeinden. Nicht nur der Ausbau eines Wegenetzes für die Landwirtschaft und die Radfahrer stehe hier auf dem Programm, man habe aufgrund der ILE-Mitgliedschaft auch von höheren Fördersätzen für Projekte, wie den Spielplatz, die Sportplatzbewässerung und die elektronischen Schießstände im Schützenheim profitiert; gefördert wurde auch der im Sommer der Öffentlichkeit übergebene historische Rundweg.
Ein Wärmekataster soll zeigen, wo Einsparpotenziale liegen
Inzwischen wurde die in der ILE-Gemeinschaft gebündelte Zusammenarbeit ausgedehnt auf Kommunen, die bereits unter der Bezeichnung „Begegnungsland zwischen Lech und Wertach“ kooperierten; dazu gehören fast alle Gemeinden im Süden des Landkreises Augsburg, darunter auch die Städte Schwabmünchen, Königsbrunn und Bobingen. Dieser übergeordnete Zusammenschluss erfährt aktuell besondere Bedeutung im Kontext der von der Bundesregierung beschlossenen kommunalen Wärmeplanung. Sie gilt als Vorbedingung für Eigentümer von Bestandsbauten, bevor diese zum Umrüsten ihrer Heizungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) in die Pflicht genommen werden.
![Wie zwei Windräder im Allgäu gesprengt wurden Nahe Kraftisried im Allgäu sind am Wochenende zwei Windkraftwerke gesprengt worden.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Bereits im Herbst 2022 hatte der erweiterte Gemeindeverbund die Erstellung eines interkommunalen Energienutzungsplans beschlossen, der zu 70 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert wird. Für Amberg verbleibt danach lediglich ein Eigenkostenanteil von 2500 Euro. Ein „gebäudescharfes Wärmekataster“ ist das Ziel, das dokumentiert, wie viel Energie wo benötigt wird, wo Einsparpotenziale liegen und wo zusätzlicher Bedarf besteht. Am Ende könnte eine – zumindest in Teilen – zentrale, effiziente Wärmeversorgung stehen.
Im Rahmen der Bürgerversammlung überreichte Bürgermeister Kneipp die kommunale Dankurkunde des Bayerischen Staatsministers Joachim Herrmann an Gemeinderat Franz Schönacher jun. für sein langjähriges Engagement.
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