![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Amberg macht es seinen Senioren gemütlich
![Hubert Plepla (stehend) vom Landratsamt unterstützt die Gemeinde Amberg bei der Ausarbeitung eines ortsbezogenen Seniorenkonzepts. Hubert Plepla (stehend) vom Landratsamt unterstützt die Gemeinde Amberg bei der Ausarbeitung eines ortsbezogenen Seniorenkonzepts.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Auch in Amberg soll ein Seniorenkonzept dafür sorgen, dass sich die älteren Dorfbewohner rundherum wohlfühlen. Eine Fragebogenaktion brachte neue Erkenntnisse.
Das Seniorenkonzept des Landratsamts unter Federführung von Hubert Plepla zieht weiter Kreise. Plepla koordiniert am Landratsamt Unterallgäu das Seniorenpolitische Gesamtkonzept. Jetzt nimmt das landkreisweite Projekt auch in Amberg mit der Bürgerwerkstatt Fahrt auf. Damit ist das knapp 1500 Einwohner zählende Dorf die 18. von insgesamt 52 Gemeinden im Unterallgäu, die konkret Lösungen anstreben auf die demografischen Herausforderungen einer verschobenen Altersstruktur.
Das Seniorenkonzept in Amberg stützt sich auf eine Fragebogenaktion
Bereits Ende 2022 hatte der Gemeinderat sich für das Angebot des Landkreises entschieden und mit einer Expertendiskussion die Initiative ergriffen. Per Fragebogen an alle Haushalte hatte das Landratsamt in Zusammenarbeit mit Anja Preuss von der afa (Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung) eine statistische Erhebung durchgeführt. Diese war mit 35 Prozent Rücklauf der ausgefüllten Fragebögen sehr gut angenommen worden.
Aus den Antworten der Zielgruppe im Alter 55 + geht zunächst einmal deren Alterszusammensetzung hervor. Danach sind von den Befragten – die geantwortet haben – 43 Prozent im Alter von 55 bis 64, 36 Prozent zwischen 64 und 74, 14 Prozent zwischen 75 und 84 und 7 Prozent 85 Jahre alt und älter. Für eine Bevölkerung mit dieser Altersstruktur wurde mit dem von der afa entwickelten Fragebogen dann die aktuelle Wohnsituation und der altersgerechte Bedarf im Ort ermittelt. Dazu gehören etwa die Mobilität, z.B. mit dem Flexibus-Angebot, die Barrierefreiheit der Fußwege, aber auch Toiletten und Ruhebänke an den frequentierten öffentlichen Wegen.
Die Amberger Bürgerwerkstatt fasst die Wünsche der älteren Amberger zusammen
Darüber hinaus ging es darum, die mögliche Nachfrage nach Alltagshilfen und nach Entlastung pflegender Angehöriger zu erfassen. Auch ein permanentes Beratungs- und Informationsangebot im Sinne von Unterstützung und sozaler Teilhabe ist Gegenstand des Fragebogens. Nach einem einführenden Vortrag von Hubert Plepla und Anja Preuss zur Auswertung der gesammelten Daten bildeten sich in der Bürgerwerkstatt drei Arbeitsgruppen, die zu den Grundsatzthemen Wohnen und Grundversorgung, ortsnahe Unterstützung und Pflege, Beratung und soziale Netzwerke diskutierten, sowie detailliert Anregungen und Ideen sammelten. Beides fließt ein in ein gezielt auf die Bedürfnisse der Amberger Bürger zugeschnittenes Seniorenkonzept, mit dem Anja Preuss und Hupert Plepla beim Bayerischen Sozialministerium Fördermittel beantragen werden.
80000 Euro stehen hier zur Verfügung, mit der die gemeindliche Seniorenbetreuung über einen vierjährigen Zeitraum initiiert und etabliert werden soll. Dazu gehört zentral ein „Quartiersmanagement“ - ein „Kümmerer“ - wo die Belange und Wünsche erfasst, sowie Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliche und bezahlte Dienstleistungen koordiniert werden sollen. Nach Auslauf der Förderphase betreiben die Gemeinden die Seniorenbetreuung in Eigenregie weiter.
Die Diskussion ist geschlossen.