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Gemeinschaftshaus in Altensteig: Einweihungsfest mit gemischten Gefühlen
![Nach intensiver Abwägung entschieden sich die Altensteiger trotz Katastrophenfall für die Einweihungsfeier des Gemeinschaftshauses am Sonntag und wurden mit einer großen Anzahl an Gästen belohnt Nach intensiver Abwägung entschieden sich die Altensteiger trotz Katastrophenfall für die Einweihungsfeier des Gemeinschaftshauses am Sonntag und wurden mit einer großen Anzahl an Gästen belohnt](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nach intensiver Abwägung fand die Einweihung des Gemeinschaftshauses Altensteig trotz Katastrophenfall statt. Viele Gäste kamen und waren von den neuen Räumen begeistert.
Die Nachbargemeinde Dirlewang stand unter Wasser, auch die Freiwillige Feuerwehr Altensteig war seit Freitagnacht im Einsatz gewesen. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen in Absprache mit der Feuerwehr Dirlewang für das Fest zur Einweihung des neuen Gemeinschaftshauses. "Es war alles vorbereitet, das Zelt war aufgestellt", gab Tobias Bauer, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Altensteig zu bedenken, "aufgrund des hohen Kostenfaktors blieb uns keine Wahl".
Die Vereine hatten ein ganzes Jahr auf das Fest in Altensteig hingearbeitet
"Es war eine schwierige Entscheidung, wir haben ein ganzes Jahr auf das Fest hingearbeitet", betonte Feuerwehrkommandant Michael Blaschko. Neben einigen kritischen Stimmen sei der Rückhalt jedoch groß gewesen, das Fest stattfinden zu lassen, die Entscheidung sei zudem mit der Feuerwehr Dirlewang abgestimmt gewesen. "Wir sind auch den Musikern dankbar", sagte Blaschko. Der Musikverein Dirlewang reiste mit gemischten Gefühlen an. Er gestaltete den Festgottesdienst mit anschließender Segnung des Gebäudes und unterhielt die Gäste beim Frühschoppen und Mittagstisch. Fast die Hälfte der Musikerinnen und Musiker fehlten, da sie hochwasserbedingte Aufräumarbeiten erledigen mussten. "Wir sind nur aus Solidarität mit den Altensteigern hier, wir konnten sie nicht im Stich lassen", sagte Dirigent Klaus Herrmannsdörfer, "es ist eine schwierige Situation, ich möchte das nicht bewerten". Selbst in Dirlewang wohnhaft, hatte er das Drama aus nächster Nähe miterlebt.
![Eine Aufwertung für das gesamte Dorf: Das neue Gemeinschaftshaus Altensteig wurde feierlich eröffnet. Eine Aufwertung für das gesamte Dorf: Das neue Gemeinschaftshaus Altensteig wurde feierlich eröffnet.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Trotz der widrigen Umstände waren am Sonntag zur großen Freude der Verantwortlichen so viele Gäste ins Festzelt gekommen, dass zusätzliche Biertischgarnituren organisiert wurden, rund 120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgten für das leibliche Wohl. Aufgrund des unbeständigen Wetters wurden Hüpfburg und Kinderschminken kurzerhand ins neue Feuerwehrhaus verlegt.
![Das Gemeinschaftshaus in Altensteig wurde eingeweiht In Altensteig wurde das neue Dorfgemeinschaftshaus feierlich eingeweiht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Im Gemeinschaftshaus konnten Klein und Groß ihre Zielsicherheit beim Laserschießen beweisen. Christian Schwer, Vorsitzender des Schützenvereins Altensteig, freute sich besonders über die neuen elektronischen Schießstände. Der Bereich der Schießstände kann mit einer Faltwand vom Gastroraum abgetrennt werden, eine moderne Gastroküche gibt es auch. Baut man die Schießstände ab, kann ein 120 Quadratmeter großer Saal entstehen. Im ersten Stock des Gemeinschaftshauses ist ein Jugendraum mit Kicker und Dart eingerichtet, neben Lager-, Besprechungs- und Büroräumen für die zwei örtlichen Vereine gibt es einen großen Gruppenraum. "Für den Ort Altensteig ist das Gemeinschaftshaus eine riesige Aufwertung. Was die Gebäude betrifft, sind wir für die nächsten 50 Jahre super ausgerüstet", freute sich Blaschko.
Die Arbeit am Gemeinschaftsprojekt hat die Leute in Altensteig zusammengebracht
"Es ist einfach schön geworden und wir sind stolz darauf, weil es auch viel Arbeit gekostet hat", sagte Andrea Wörle und strahlte. 70 ehrenamtliche Helfer hatten gemeinsam 4200 Arbeitsstunden Eigenleistung erbracht, Daniel Sauter gehört zu den besonders Aktiven. "Es schweißt das Dorf zusammen, wenn man gemeinsam an einem Projekt arbeitet", betonte der gelernte Maurer, der als Allroundtalent beim Betonieren, Verputzen, Dachdecken und der Elektrik mithalf. Die größte Herausforderung sei das Entkernen des alten Schützenheims gewesen, verriet Vereinskollege Martin Sauer. Besonders faszinierend sei für ihn gewesen zu erleben, wie viel Handwerkerwissen im Dorf vorhanden sei und mit welchem Herzblut alle Fachleute beim Bau geholfen hätten. Auch Theresia Werner war mit ihrer Familie zur Einweihung gekommen. "Es ist ein Treffpunkt für alle Vereine, das stärkt auf jeden Fall die Gemeinschaft", sagte sie und lächelte. Um zu verdeutlichen, dass jeder Bürger willkommen ist, habe man den Feuerwehrstammtisch in Bürgerstammtisch umbenannt, erzählt Tobias Bauer und ergänzt: "Der Bürgerstammtisch findet an jedem ersten Sonntag im Monat ab 19.30 Uhr statt". Zu diesem geht auch Albert Sauter gern, der am großen Festtag mit einem Lächeln vor der großen Fotowand stand, welche die Verwandlung vom ehemaligen Schulhaus bis hin zum heutigen Gemeinschaftshaus zeigte.
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