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Adventskalender: Simone Schiefele trägt die Nummer 14 auf ihrem Häs

Adventskalender

Simone Schiefele trägt die Nummer 14 auf ihrem Häs

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    Simone Schiefele ist seit 2004 bei der Narrenzunft Schetterhaufen aktiv.
    Simone Schiefele ist seit 2004 bei der Narrenzunft Schetterhaufen aktiv. Foto: Josephine von der Haar

    Ein gelbes und ein schwarzes Hosenbein, gelbschwarze Ringelstulpen, eine Ratsche und die unverkennbare Holzmaske mit wilden, blonden Haaren: Die Narren vom Schetterhaufen Unterkammlach sind seit fast zwanzig Jahren auf den Faschingsumzügen der Region unterwegs. Simone Schiefele mit der Nummer 14 gehört zu den Gründungsmitgliedern. 

    "Die Holzmasken und das Verkleiden haben uns einfach gut gefallen, deshalb wollten wir eine Narrenzunft gründen", sagt Schiefele. In eine andere Rolle schlüpfen, sich mehr trauen als sonst, das gefällt ihr am Verkleiden. Begonnen hat das Ganze als kleine Gruppe von Freundinnen, die zunächst mit einem Après-Ski-Wagen auf Umzügen unterwegs waren. Weil ihnen die Fahrerei mit dem Bulldog zu aufwendig war, entschieden sie, künftig als Fußgruppe an den Umzügen teilzunehmen. Ein paar Jahre verkleideten sie sich als Hühner, bevor die Idee zur

    Die Narrenzunft bezieht sich auf eine Kammlacher Sage

    Nach langem Überlegen seien die Freundinnen auf die Kammlacher Sage gestoßen, nach der sie ihre Verkleidung und ihren Namen ausgerichtet haben, sagt Schiefele. Laut der Sage soll es in einer Schlucht bei

    Das laute "Schettern" findet sich nicht nur im Namen der Narrenzunft wieder, mit Ratsche in der Hand und Glocken um die Hüfte machen die Narren selbst viel Lärm. Dabei müssen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich angezogen sein und alle Bestandteile des Häs vorhanden sein. Obwohl die Gruppe anfangs nur für Frauen offen war, dürfen mittlerweile auch Männer und Kinder teilnehmen. Eine Maske darf man allerdings erst tragen, wenn man volljährig ist. Knapp 100 Mitglieder hat die Narrenzunft inzwischen.

    Die Holzmaske erschwert die Sicht

    In der Faschingssaison fährt der Schetterhaufen manchmal auf bis zu drei Umzüge pro Wochenende. Dabei führen sie Pyramiden auf, verteilen Süßigkeiten und stibitzen das eine oder andere Schuhband. Gerade mit den Holzmasken seien die Kunststücke nicht leicht zu meistern. "Man kann eigentlich nicht nach links und rechts, oben oder unten gucken", sagt Schiefele. Deshalb kann es auch passieren, dass man jemanden übersieht. "Ich habe schon mal eine Rätsche gegen den Kopf bekommen", sagt Schiefele, "das kann echt wehtun." Für solche Fälle haben die Hästräger ihre Nummern: Falls wirklich mal etwas passieren sollte, kann man so nachvollziehen, wer unter dem Kostüm steckt.

    Das Besondere an Hästrägern: Das Kostüm wird über die Jahre nicht gewechselt. Simone Schiefele hat ihre Maske, die sie auf den Namen "Lars" getauft hat, bereits von Beginn an. Mehrere Hundert Euro kostet so eine Maske, die Haare hat sie selber drangeklebt.

    Wenn Simone Schiefele nicht auf Umzügen in der Region ist oder den Kammlacher Faschingsumzug organisiert, arbeitet sie im Büro einer Autowerkstatt. Ausritte mit dem Pferd oder Ausflüge mit den Skiern sind weitere Hobbys neben der Narrenzunft. Heute nimmt Simone Schiefele nicht mehr an jedem Umzug teil. Auch ihre beiden Kinder sind kein Teil der Narrenzunft. Trotzdem ist für sie die Gemeinschaft nach wie vor das Schöne am Verein: "Wir sehen uns unter dem Jahr nicht viel, aber wenn, dann ist es so, als hätten wir uns gestern erst gesehen", sagt sie. 

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