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Wirtschaft: Weltmarktführer wächst weiter

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Weltmarktführer wächst weiter

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    Die Firma SD Hirsch hat ihren Unternehmenssitz erst vor wenigen Jahren nach Irsingen verlegt. Jetzt plant man aber schon wieder, sich räumlich zu vergrößern. Die Firma ist unter anderem als Zulieferer in der Automobilindustrie tätig.
    Die Firma SD Hirsch hat ihren Unternehmenssitz erst vor wenigen Jahren nach Irsingen verlegt. Jetzt plant man aber schon wieder, sich räumlich zu vergrößern. Die Firma ist unter anderem als Zulieferer in der Automobilindustrie tätig. Foto: René Lauer

    von Ernst Woisetschläger und René Lauer

    Tassilo Hiebler zeigt ein kleines Röhrchen, bei dem am Ende eine winzige Öffnung zu sehen ist. Bei näherem Hinsehen mit der Lupe entdeckt man eine noch winzigere Kugel, die dort als Ventil fungiert. Eingebaut wird es später in eine Nagelmaschine der Firma Hilti. Dieses Teil, das Hiebler, Key Account Manager der Firma SD Hirsch, zeigt, ist nur eines der vielen kniffligen Anwendungen, die der weltweit tätige Rohrformhersteller konstruiert. Der weitaus größte Teil der Fertigung der Irsinger Firma geht dabei an die Automobilindustrie.

    Alexandra Rosenberg, die den Betrieb seit acht Jahren mit ihrer Schwester leitet, bezeichnet die Vorzeigefirma als „hidden champion“, also als verborgenen Marktführer. Im Jahr 2011 entschied sich die Firma SD Hirsch wegen voller Auftragsbücher für die Expansion. Der Standort in Utting am Ammersee war zu klein geworden, eine räumliche Vergrößerung vor Ort unmöglich. Deshalb eröffnete Firmengründer und Vater der jetzigen Leiterinnen Klaus Hirsch das Werk in Irsingen, um nur kurze Zeit später auch den Hauptsitz der Firma dorthin zu verlagern. Auch heute noch geht es dem Hersteller von Rohren, Antriebssystemen und anderen Technologien gut, sagt

    Dieses bewährte Motto gilt heute wie damals und generiert das ständige Wachstum auf heute 25 Millionen Euro Umsatz. Zwei Prozent davon gehen in die Entwicklung und Forschung. Das neueste Bauteil, das eine große Herausforderung darstellte, ist ein Rohrteil für die Rückstraffung der Sicherheitsgurte beim Unfall. Enthalten sind dort auch pyrotechnische Einbauten, die höchste Sorgfalt bei der Verarbeitung verlangen. Auf die daraus resultierende Fehlerquote von 0 auf eine Million Teile ist man besonders stolz.

    30000 Produkte verlassen täglich die Fertigung, die teilweise robotergestützt abläuft und bei Bedarf mehrschichtig gefahren werden kann. „Wir sind bestrebt, eine atmende Fabrik zu betreiben“, sagt Alexandra Rosenberg, „das heißt, ein Teil unserer Belegschaft kommt von Leihfirmen und kann rasch aufgestockt oder abgebaut werden.“ Zehn Millionen Meter Rohr werden pro Jahr verarbeitet. Alexandra Rosenberg: „Unser Ziel war es, die Arbeitsplätze hier in Deutschland und in der Nähe zu unseren meisten Kunden zu halten. Unsere Strategie lautet: Automatisierung statt Niedriglohnland.“ Die Produktions- und Lagerflächen in der neu errichteten Halle auf 5 000 Quadratmeter habe man mehr als verdoppelt und könne jetzt nicht nur langfristig expandieren und planen, sondern gleichzeitig auch die Chance nutzen, Prozesse noch rationeller zu gestalten.

    So könne man hier die fünf weitgehend automatisierten Fertigungszellen mit Robotern auf 13 aufstocken. Weil die Geschäfte so gut laufen, der neu geschaffene Raum daher bald zu eng werden könnte, denke man bereits darüber nach, das Werk in Irsingen noch einmal zu vergrößern. Seit der Ansiedlung im Unterallgäu seien mittlerweile 60 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden, zu Beginn waren es noch 170 Mitarbeiter. Über eine Erweiterung des Standorts soll es auch schon erste Gespräche mit Bürgermeister Sebastian Seemüller, der sich vor Ort ein genaues Bild der Firma machte, gegeben haben.

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