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Wiedergeltingen: 50 Jahre Sendung mit der Maus: Paula Print und die Maus machen Popcorn

Wiedergeltingen

50 Jahre Sendung mit der Maus: Paula Print und die Maus machen Popcorn

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    Sieht das lecker aus! Am liebsten würden Paula und die Maus direkt in die Wanne mit dem frischen Blaubeer-Popcorn hüpfen, aber das ist natürlich nicht erlaubt.
    Sieht das lecker aus! Am liebsten würden Paula und die Maus direkt in die Wanne mit dem frischen Blaubeer-Popcorn hüpfen, aber das ist natürlich nicht erlaubt.

    Jeden Sonntag sitzt Paula Print, die MZ-Zeitungsente, vor dem Fernseher, um die „Sendung mit der Maus“ zu gucken. Denn erstens kennen die Maus und sie sich schon echt lange und zweitens findet sie total interessant, was da in den Sachgeschichten immer alles erklärt wird. Allerdings tut ihr die Maus ein bisschen leid, weil sie nie mit darf, wenn Armin bei einer Firma herausfindet, wie man Gummistiefel macht oder Desinfektionsmittel oder diese Gummitiere, die viele Kinder sammeln. Dabei ist die Maus doch mindestens so neugierig wie Paula. Und deshalb hat sie sich ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk für ihre Freundin einfallen lassen: Die wird am Sonntag nämlich 50 Jahre alt und soll mit Paula endlich auch einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen können. Und was würde besser zur Maus passen als eine Popcorn-Manufaktur? Fernsehen und Popcorn gehören schließlich zusammen wie Pommes und Ketchup.

    Jetzt ist das Roh-Popcorn fertig – aber noch ziemlich geschmacksneutral.
    Jetzt ist das Roh-Popcorn fertig – aber noch ziemlich geschmacksneutral.

    Die Maus war von der Idee jedenfalls sofort begeistert, hat ganz wild mit ihren Augenlidern geklimpert und ist mit Paula zu Till von Geldern nach Wiedergeltingen gefahren. Der betreibt dort in der früheren Molkerei die Firma Popcorn-Affairs, eine Popcorn-Manufaktur. Das bedeutet, dass das Popcorn dort von Hand gemacht wird – fast so, wie viele es von zuhause kennen. Bloß, dass die „Pfanne“ hier schon ein bisschen größer ist als die daheim in der Küche – und dass der Mais nicht nur aufgepoppt wird, sondern auch noch „veredelt“, wie Till von Geldern das nennt: Das Popcorn ist nämlich kunterbunt und schmeckt zum Beispiel nach Kokosnuss, Saurem Apfel, Blau- oder Himbeeren oder für die, die es lieber salzig mögen, auch nach Kräutern oder Grillsoße. Verrückt, oder? Paula kriegt jedenfalls den Schnabel kaum wieder zu, als sie all die vielen Sorten sieht. Um die zehn sind es zurzeit und es kommen immer wieder neue dazu. Zum Valentinstag gab es zum Beispiel Popcorn mit rosa Schokolade.

    Till von Geldern hat zuerst daheim in der Garage mit Popcorn experimentiert, erzählt er Paula und der Maus

    In Deutschland sieht man das sonst noch eher selten. Da ist Popcorn entweder süß oder salzig, aber das war’s dann meist. In Asien ist das anders. Till von Geldern ist oft dort unterwegs und hat in den riesigen Einkaufszentren nicht nur Popcorn in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gesehen, sondern auch unheimlich viele Menschen, die vor den Geschäften anstanden und welches haben wollten. Und so ist er auf die Idee gekommen, selber Popcorn in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu machen und zu verkaufen. Obwohl er es, wie er Paula verraten hat, selber gar nicht so wahnsinnig gerne mag. „Ist doch super, sonst würden Sie es wahrscheinlich immer gleich selber auffuttern“, findet Paula. Sie könnte bestimmt nicht widerstehen. Und die Maus auch nicht.

    „Sind Sie eigentlich Koch oder so was?“, will Paula von Till von Geldern wissen. Er schüttelt den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Ich war in der Medientechnik tätig und habe dann daheim in der Garage angefangen mit Popcorn rumzuprobieren“, erzählt er ihr. „Mich hat fasziniert, was man aus Popcorn alles machen kann.“ Und was das alles ist, das zeigt er den beiden jetzt.

    Am Anfang kommen Öl und Popcorn in einen Edelstahlbehälter.
    Am Anfang kommen Öl und Popcorn in einen Edelstahlbehälter.

    Los geht es an einem Behälter, in den Tanja Lobers, eine Mitarbeiterin von Till von Geldern, Öl und Mais schüttet. Am Boden des Behälters sind zwei Paddel, die sich drehen und so Mais und Öl die ganze Zeit umrühren, während beides auf 180 Grad erhitzt wird. Bis auf das Rühren ist das so ähnlich wie beim Popcornmachen zuhause.

    Darin wird beides auf 180 Grad erhitzt und dabei die ganze Zeit umgerührt. Ist das Öl heiß genug, beginnt der Mais zu poppen. Das knallt fast wie ein Mini-Feuerwerk.
    Darin wird beides auf 180 Grad erhitzt und dabei die ganze Zeit umgerührt. Ist das Öl heiß genug, beginnt der Mais zu poppen. Das knallt fast wie ein Mini-Feuerwerk.

    Auch ein Deckel kommt auf den Behälter, damit der aufpoppende Mais später nicht kreuz und quer durch die Manufaktur schießt. Anders als der Pfannendeckel daheim hat der des Behälters hier aber eine Klappe: Sobald der Mais zu poppen beginnt, ist das nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Das fertige Popcorn braucht nämlich so viel Platz, dass es die Klappe leicht anhebt. Tanja Lobers kann dann – damit nichts anbrennt – das erste fertige Popcorn schon einmal in eine große Edelstahl-Wanne kippen, die vor dem Behälter steht, und anschließend noch den restlichen Mais aufpoppen lassen.

    Extra für die Maus entsteht in Wiedergeltingen elefantenblaues Blaubeer-Popcorn

    Obwohl das Popcorn noch gar nicht süß ist, würden Paula Print und die Maus am liebsten schon loschnabulieren. Gleich wird es elefantenblau und blaubeerig.
    Obwohl das Popcorn noch gar nicht süß ist, würden Paula Print und die Maus am liebsten schon loschnabulieren. Gleich wird es elefantenblau und blaubeerig.

    „Was sind denn das für Löcher?“, will Paula wissen. Ihr ist aufgefallen, dass der Boden der Wanne so ähnlich aussieht wie ein großes Küchensieb. „In die Löcher fallen die Maiskörner, die nicht aufgepoppt sind“, erklärt ihr Tanja Lobers. „Das ist ja praktisch“, findet Paula. Bei ihrem selbst gemachten Popcorn ist es ihr nämlich schon ein paarmal passiert, dass sie auf ein hartes Maiskorn gebissen hat – und das kann echt wehtun.

    Tanja Lobers mischt Zucker, Traubenzucker, Öl und Wasser für den Überzug.
    Tanja Lobers mischt Zucker, Traubenzucker, Öl und Wasser für den Überzug.

    Als Nächstes schüttet Tanja Lobers Zucker, Traubenzucker, Öl und Wasser in einen anderen Behälter, der Coater heißt. Das könnte man mit Überzieher übersetzen – und genau das passiert hier auch: Das Popcorn erhält hier seinen fruchtig-süßen Überzug. Paula schaut sich suchend um. „Wo haben die denn das ganze Obst?“, fragt sie die Maus, die auch ein bisschen ratlos ist. Till von Geldern hat die Frage gehört und klärt die beiden auf: „Wir verwenden hier kein frisches Obst, sondern hoch konzentriertes Fruchtpulver, das aus getrockneten Früchten gemacht wird“, sagt er und zeigt auf einen Messbecher mit einem bläulichen Pulver. „Das hier ist Blaubeerpulver.“ „Aber damit wird das Popcorn doch niemals so schön blau“, wundert sich Paula. „Stimmt“, sagt Till von Geldern. „Damit es so schön bunt wird, geben wir Farbstoffe dazu. Bis auf den blauen sind die alle natürlich. Das heißt, sie werden aus Pflanzen gewonnen.“

    Nun gibt Tanja Lobers das Blaubeerpulver und den blauen Farbstoff dazu.
    Nun gibt Tanja Lobers das Blaubeerpulver und den blauen Farbstoff dazu.

    Wenn das Öl-Zucker-Wasser-Fruchtpulvergemisch im Coater richtig blubbert, wird der Farbstoff eingerührt. Extra für die Maus nimmt Tanja Lobers den, der genauso blau ist wie der Freund der Maus, der kleine blaue Elefant. Und dann muss es schnell gehen: Tanja Lobers kippt das fertige Popcorn dazu und rührt alles kräftig durch, damit jedes Popcorn mit der Zucker-Frucht-Mischung ummantelt wird.

    Ist er untergerührt, muss es schnell gehen, damit nichts anbrennt. Das Popcorn kommt aus dem Eimer in den Coater und Tanja Lobers muss  kräftig rühren, damit das ganze Popcorn mit dem Gemisch überzogen wird.
    Ist er untergerührt, muss es schnell gehen, damit nichts anbrennt. Das Popcorn kommt aus dem Eimer in den Coater und Tanja Lobers muss kräftig rühren, damit das ganze Popcorn mit dem Gemisch überzogen wird.

    Damit das feuchte Popcorn nicht zusammenklebt, wird es während des Trocknens durchgemischt

    In einer Wanne trocknet das Popcorn. Dabei soll es nicht zusammenkleben.
    In einer Wanne trocknet das Popcorn. Dabei soll es nicht zusammenkleben.

    Das bunte Popcorn landet dann in einer anderen Edelstahl-Wanne, die am Boden auch wieder Löcher hat, aber viel kleinere als die vorher. Durch die strömt kalte Luft nach oben, damit das Popcorn schneller trocknet und nicht zusammenklebt. Um das zu verhindern, mischt Tanja Lobers das Popcorn zusätzlich mit den Händen kräftig durch. Sie trägt dazu spezielle Handschuhe, weil das Popcorn ganz schön heiß ist, wenn es aus dem Coater kommt.

    Zum Schluss füllt Tanja Lobers das Popcorn in ein Vorratsfass.
    Zum Schluss füllt Tanja Lobers das Popcorn in ein Vorratsfass.

    Sobald das Popcorn unter ihren Händen raschelt, weiß sie, dass es jetzt trocken ist und sie es in eines der großen schwarzen Vorratsfässer füllen kann, die schon dafür bereitstehen. Verkauft wird das fertige Popcorn dann im Online-Shop der Manufaktur, aber auch in Freizeitparks, wo man sich aus den verschiedenen Sorten seine persönliche Lieblingsmischung zusammenstellen kann. Mit den salzigen Sorten beliefert Till von Geldern außerdem Hotels, die es ihren Gästen als Knabberei an der Bar anbieten. Und weil die Maus Geburtstag hat, bekommt auch sie eine große Tüte elefantenblaues Popcorn – und Paula darf mitknuspern.

    Wie das blaue Popcorn entsteht, ist in diesem Video zu sehen:

    Mehr von Paula Print und über die Maus gibt es hier:

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