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Bad Wörishofen: Wie kann das marode Rathaus saniert werden?

Bad Wörishofen

Wie kann das marode Rathaus saniert werden?

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    Im Rathaus von Bad Wörishofen herrscht Sanierungsbedarf.
    Im Rathaus von Bad Wörishofen herrscht Sanierungsbedarf. Foto: Markus Heinrich

    Wie geht es mit dem maroden Rathaus von Bad Wörishofen weiter? Lohnt sich eine Sanierung? Oder kommt ein Neubau am Ende günstiger? Eigentlich wollten Bürgermeister Paul Gruschka (FW) und die Verwaltung den Stadtrat davon überzeugen, dass Kostenberechnungen zur Komplettsanierung des bestehenden Rathauses sowie zu einem Rathausneubaues mit zusätzlicher Ermittlung des Raumbedarfes in Auftrag gegeben werden. Beschlossen wurde am Ende einer Debatte aber nur die Einholung eines Angebotes zur

    Mit der Summe, die noch 2009 im Raum stand, wird Bad Wörishofen heute nicht mehr auskommen

    Stadtbaumeister Roland Klier erinnerte bei seiner Präsentation an die vorhandenen offensichtlichen Mängel und stellte sowohl eine Sanierung, als auch einen kompletten Neubau als Möglichkeiten in den Raum. Er erklärte, dass bereits im Jahre 2009 eine Sanierung mit rund 2,5 Millionen veranschlagt worden sei, diese jedoch heute durch die Preissteigerungen mit etwa 3,25 Millionen Euro angesetzt werden müsse.

    Im Rathaus gab es in der jüngeren Vergangenheit einen Wassereinbruch im Keller, wo auch das Stadtarchiv seinen Platz hat. Zudem war die Heizung über einen längeren Zeitraum ausgefallen. Dazu kommen Klagen aus der Belegschaft über undichte Fenster und andere Probleme. Über Details dazu haben wir bereits berichtet: Rathaus sanieren oder besser gleich ein Neubau?

    Die Diskussion eröffnete Baureferent Winfried Schreiber (FW) mit den Worten „Ich habe bei dem Vorschlag Bauchschmerzen, solange nicht geklärt ist, was bei einem eventuellen Neubau mit dem jetzigen Gebäude geschehen solle“. Bürgermeister Gruschka antwortete, man müsse eben zuerst die Sanierungskosten ausloten und dann den nächsten Schritt gehen. Claus Thiessen (FDP) wiederum meinte, dass längst hätte etwas passieren müssen und vermutete hinter den „aufgebauschten Meldungen um das Rathaus“ einen erneuten Angriff Gruschkas gegen den früheren Bürgermeister Klaus Holetschek (CSU). SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Ibel entgegnete, dass „wir uns seit 20 Jahren mit dem Thema Rathaus beschäftigen, aber immer andere Dinge wichtiger gewesen“ seien. Dazu forderte Ibel zunächst ein detailliertes Raumkonzept.

    Erste Vorschläge, wo ein Neubau in Bad Wörishofen entstehen könnte

    Alwin Götzfried (FW) „habe sich zunächst die Augen gerieben, als er die Vorlage sah“ und bemängelte die seiner Ansicht nach geringen Vorinformationen zu der Beschlussvorlage. Er meinte, das Thema sollte zuerst in kleineren Gremien vorberaten werden. Dennoch hatte er mit einer Fläche beim Park-and-Ride-Parkplatz, beim Krone-Parkplatz oder bei der Pergola am Kurhaus bereits Vorschläge für einen neuen Standort für ein Rathaus parat.

    Bürgermeister Gruschka zeigte sich im Lauf der Debatte damit einverstanden, dass in der Beschlussvorlage das Thema „Neubau“ herausgenommen wird. Für den zweiten Bürgermeister und CSU-Fraktionssprecher Stefan Welzel „macht es Sinn, das Thema im Sinne der Mitarbeiter im Rathaus und der Bürger zu diskutieren“. Er erinnerte an einen Beschluss in einer nichtöffentlichen Sitzung vom 24. September, was zu einem energischen Disput zwischen ihm und Paul Gruschka führte.

    Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Doris Hofer hält es für sinnvoll, dass das Thema angepackt wird, das geschaut werde, ob sich eine Sanierung überhaupt lohne. Sie sagte aber auch, dass das Thema jedoch konkretisiert werden müsse und dass auch die Finanzierung beachtet werden müsse. „So ist es für mich eher ein Schuss aus der Hüfte“.

    Roland Klier erläuterte darauf hin, dass allein die Berechnung der Sanierungskosten durch einen Architekten wohl run 90000 Euro kosten würden, die Berechnungen für einen Neubau etwa noch einmal 100000 Euro. Helmut Vater (SPD) wiederum brachte die Sanierung umliegender Schulen, wie dem Schulzentrum an der Bruckner Straße, ins Gespräch, wo man sich vielleicht Vergleichswerte einholen könne.

    Daniel Pflügl (Grüne) mahnte eine Prioritätenliste und deren Finanzierung an, was in nächster Zeit auf die Stadt alles zukomme. Dazu lieferte auch Kämmerin Beate Ulrich einen Blick in diese Zukunft, meinte jedoch ebenfalls, dass vor einer Entscheidung über Neubau oder Sanierung der benötigte zusätzliche Raumbedarf im Rathaus ermittelt werden solle. Marion Böhmer-Kistler (CSU) schlug vor, das gesamte Thema in einer Klausurtagung nach Vorab-Klärung wichtiger Fragen zu behandeln.

    Schließlich betonte Bürgermeister Gruschka erneut, dass nur ein Fachmann die diffizilen Fragen klären könne, um dem Stadtrat die Voraussetzungen zu schaffen, damit man bei dem Thema vorankomme.

    Mit 12:9 Stimmen wurde am Ende die deutlich abgespeckte Beschlussvorlage genehmigt, die nun nur noch die Einholung eines Angebotes zur Erstellung einer Kostenberechnung zur Komplettsanierung des Rathauses beinhaltet.

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