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Waltermühle: Kraftwerkspläne erzürnen die Wertachfreunde

Waltermühle

Kraftwerkspläne erzürnen die Wertachfreunde

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    Diese beiden Bänke können nach Meinung der Wertachfreunde auch abmontiert werden, denn wenn kein Wasser mehr die Kaskaden hinunterfließt, wolle niemand auf den nackten Beton schauen.
    Diese beiden Bänke können nach Meinung der Wertachfreunde auch abmontiert werden, denn wenn kein Wasser mehr die Kaskaden hinunterfließt, wolle niemand auf den nackten Beton schauen. Foto: Barbara Knoll

    In Augsburg heißt es „Wertach vital“ und bei uns im Unterallgäu jetzt „

    Bei der Vorstellung der Maßnahme sei laut den Wertachfreunden einiges nicht erwähnt worden. „Mit dem geplanten Wasserkraftwerk wird das Wehr bis auf wenige Tage im Jahr trocken liegen und die einzige zugängliche Kiesinsel unterhalb des Wehres wird zuwachsen“, da sind sich Bernd Schweisser und Leo Rasch von den Wertachfreunden einig. Die Wertach werde sich zudem weiter eintiefen, wie beispielsweise am Lech geschehen.

    Zudem werde das wichtige Türkheimer Naherholungsgebiet durch eine betonierte Fischaufstiegshilfe völlig entwertet. „Da helfen dann die besten Schautafeln nichts. Bei einem trockenen Wehr und nackten Beton wird kaum einer verweilen“, so Rasch. Das alles interessiere die Nürnberger Planer freilich nicht. Umso wichtiger sei es laut den Wertachfreunden, dass sich die Bürger wieder für ihre Flüsse einsetzen.

    Die Wertachfreunde, ein Bündnis aus den Fischereivereinen Bad Wörishofen, Türkheim und Ettringen sowie dem Bund Naturschutz und dem Landesbund für Vogelschutz, weisen auf die bereits bestehenden Probleme der Wertach zwischen Zollhaus und Amberger Brücke hin.

    Und die Wertachfreunde haben sich auch bereits Gedanken gemacht, wie die schlechte Ist-Situation an der Wertach zu verbessern wäre. Es herrsche derzeit schon ein eklatantes Geschiebedefizit. Deshalb müsste die Sohle unterhalb des Wehres dringend mit frischem, grobkörnigem Kies angehoben werden. Um die starke Erwärmung und die Algenteppiche im Sommer zu reduzieren, sei in diesem Bereich die Strömung deutlich zu erhöhen und der Verlauf zu verbessern. Zur Herstellung der biologischen Durchgängigkeit am Oberen Wehr fordern die Wertachfreunde ein möglichst naturnahes Umgehungsgewässer, ohne sichtbaren Beton.

    „Um das gute ökologische Potential, wie von der europäischen Wasserrahmenrichtlinie gefordert, auszuschöpfen, müssen diese Probleme vorrangig angegangen und gelöst werden. Denn allzu oft heißt es hinterher: Da kann man nichts mehr machen“, fordern Rasch und Schweisser unisono.

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