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Wahlkreis Ostallgäu: Grünen-Kandidat jagt künftig Mörder in München

Wahlkreis Ostallgäu

Grünen-Kandidat jagt künftig Mörder in München

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    Daniel Pflügl will künftig politisch etwas kürzertreten.
    Daniel Pflügl will künftig politisch etwas kürzertreten. Foto: Franz Issing

    Auf Grünen-Direktkandidat Daniel Pflügl wartet nach der Bundestagswahl eine neue Aufgabe. Zwar nicht in Berlin, wie der Bad Wörishofer gehofft hatte, doch sicher nicht weniger interessant und außergewöhnlich. Vom Wahlabend bleibt bei Pflügl ein gemischtes Gefühl – auch im Hinblick auf mögliche Koalitionen seiner Partei.

    Die Grünen haben ihr bestes Bundestagswahlergebnis überhaupt eingefahren – und doch ist Daniel Pflügl nicht so richtig froh. „Licht und Schatten“, so beschrieb er den Wahlausgang am Montag. „Wir hatten für mehr gekämpft und uns auch mehr erhofft.“ Wer die Grünen gewählt habe, trage aber zu einer besseren Zukunft bei, so Pflügl. Für ihn selbst werde nun wieder der Beruf in den Lebensmittelpunkt rücken. Pflügl bestätigte Informationen unserer Redaktion, wonach er politisch kürzertreten will. Der Kriminalhauptkommissar schließt sich am 1. Oktober der Mordkommission in München an. Es ist die einzige ständige Mordkommission in Bayern. Zeit für Politik bleibe da nicht mehr. Als Bezirksvorsitzender werde er sich nicht wieder bewerben, auch für den Landesausschuss werde er nicht mehr kandidieren. Pflügl ist Zweiter Bürgermeister von Bad Wörishofen und stellvertretender Landrat im Unterallgäu.

    Susanne Ferschl hat den Sprung in den Bundestag geschafft.
    Susanne Ferschl hat den Sprung in den Bundestag geschafft. Foto: Mathias Wild

    Wie es nun auf Bundesebene politisch weitergeht, vermochte Pflügl nicht zu sagen. Ebenso wenig, ob die Grünen nun auch CDU-Mann Armin Laschet zur Kanzlerschaft verhelfen dürften. Laschet liebäugelt offenbar mit einem Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen, um doch noch Kanzler werden zu können. Auch Olaf Scholz (SPD) umwirbt Grüne und

    Mit den Umfragewerten vom Frühjahr hätte es für Daniel Pflügl locker für den Einzug in den Bundestag gereicht

    Bis vor Kurzem war der Wörishofer Pflügl noch Bezirksvorsitzender seiner Partei in Schwaben. Zu dieser Zeit sahen Umfragen die Grünen noch bei Werten von weit über 20 Prozent. Schon weit weniger hätte gereicht, und Pflügl wäre über die Landesliste in den Bundestag eingezogen. Das Direktmandat im Wahlkreis Ostallgäu holte erneut Stephan Stracke (CSU), mittlerweile zum vierten Mal. Zwischenzeitlich sind die Grünen in der Wählergunst allerdings stark abgesackt. Ein Ergebnis von 14,8 Prozent ermöglicht laut Bundeswahlleiter 118 Sitze im

    Wie eng Freud’ und Leid nach einer Wahl zusammenliegen, zeigt das Beispiel Susanne Ferschl. Ihre Partei Die Linke hat ein Desaster erlebt und nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde geschafft. Trotzdem zieht die Kaufbeurerin Ferschl erneut über die Landesliste in den Bundestag ein, weil ihre Partei ausreichend Direktmandate gewonnen hat. Deshalb darf

    Um diese Regelung des deutschen Wahlrechts zu nutzen, muss eine Partei mindestens drei Direktmandate gewinnen.

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