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Versorgung: Wer hilft bei nächtlichen Notfällen?

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Wer hilft bei nächtlichen Notfällen?

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    Wer nachts in eine medizinische Notsituation gerät, braucht schnell Hilfe. In Bayern beträgt die Frist, bis zu der ein Rettungswagen am Einsatzort sein soll, 12 Minuten. Wie oft diese Frist eingehalten wird, ist ebenfalls Thema eines Gutachtens für Bad Wörishofen, das derzeit erstellt wird.
    Wer nachts in eine medizinische Notsituation gerät, braucht schnell Hilfe. In Bayern beträgt die Frist, bis zu der ein Rettungswagen am Einsatzort sein soll, 12 Minuten. Wie oft diese Frist eingehalten wird, ist ebenfalls Thema eines Gutachtens für Bad Wörishofen, das derzeit erstellt wird. Foto: Nicolas Armer/dpa

    Braucht die Kurstadt Bad Wörishofen eine 24 Stunden am Tag besetzte Rettungswache? Nein, meinten bisher die Experten. Ja, sagen dagegen mehr als 4000 Bürger mit ihren Unterschriften. Die Situation wird nun neu begutachtet. Auch der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl macht sich für die Rettungswache stark und hat das Innenministerium mit offenen Fragen konfrontiert (wir berichteten).

    „Im Wesentlichen“ gehe es dabei um Fragen zur Beurteilung der rettungsdienstlichen Fahrzeit im Bereich der Stadt Bad Wörishofen, erläutert Martin Scholtysik, der stellvertretende Pressesprecher des Innenministeriums.

    „Wenn für Bad Wörishofen von einem Fristerreichungsgrad von 91 Prozent im Jahr 2016 die Rede ist, so erfasst diese Zahl alle auswertbaren Einsätze, die im Jahr 2016 auf dem gesamten Gemeindegebiet stattgefunden haben“, präzisiert er. Es seien also Einsätze „sowohl am Tag als auch in der Nacht und unabhängig von der Herkunft des Rettungswagens“ erfasst. In dieser Zahl nicht abgebildet sind nach Aussage Scholtysiks Einsätze im Gebiet anderer Gemeinden. Doch auch hierzu gibt es Zahlen. Das Innenministerium nennt für Mindelheim einen Fristerreichungsgrad von 95 Prozent, für Türkheim 92 Prozent, für Dirlewang 96 Prozent, für Rammingen 91 Prozent und für Wiedergeltingen 90 Prozent. Diese Hilfsfrist beträgt in Bayern 12 Minuten, in denen der Rettungswagen vor Ort sein soll. In anderen Bundesländern gelten auch kürzere Fristen. Im Innenministerium ist man zufrieden. „Aus diesen Zahlen wird ersichtlich, dass nicht nur Bad Wörishofen, sondern auch die umliegenden Gemeinden im Rettungsdienstbereich Donau-Iller gut versorgt sind“, findet Scholtysik. Was die Frage nach der Herkunft der in Bad Wörishofen eingesetzten Rettungsmittel betrifft, gibt der Sprecher folgende Auskunft: Der Rettungswagen vom Stellplatz Bad Wörishofen hatte im Jahr 2016 einen Anteil von 57,3 Prozent am Einsatzgeschehen in Bad Wörishofen. Von der Rettungswache

    „Eine genauere Auswertung der Fahrzeiten je nach Herkunft des Rettungswagens ist mit den im Bayerischen Innenministerium verfügbaren Analysewerkzeugen nicht möglich“, sagt Scholtysik. „Die verfügbaren Zahlen lassen allerdings den Schluss zu, dass auch die von weiter weg kommenden Rettungswägen die zwölfminütige Fahrzeit einhalten können, ansonsten wäre ein Erreichungsgrad der Fahrzeit bei 91 Prozent der Einsätze im Gemeindegebiet Bad Wörishofen nicht möglich.“

    Die derzeit laufende Neubegutachtung „Trust III“ im Rettungsdienstbereich Donau-Iller untersuche sämtliche der angesprochenen Zusammenhänge genauer, heißt es. „Zudem wird auch ein Blick auf die künftige Entwicklung im

    Ob in Bad Wörishofen eine 24 Stunden pro Tag besetzte Rettungswache notwendig ist, beantwortete das Innenministerium nicht dezifiert. Das sei „eine Frage, die der örtliche Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Donau-Iller beantworten muss.“ Das vom Zweckverband beauftragte Bedarfsgutachten werde erstellt, liege aber noch nicht vor. Das Ergebnis des Gutachtens sei „aber für Ende September zu erwarten“, teilt Scholtysik mit.

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