Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Verkehr: Schreckensfahrt endet an Baum

Verkehr

Schreckensfahrt endet an Baum

    • |
    Mit dem Hubschrauber ausgeflogen: Der 20-Jährige war schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
    Mit dem Hubschrauber ausgeflogen: Der 20-Jährige war schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Foto: Fotos: Thorsten Sandkuhl/Feuerwehr Thannhausen

    Thannhausen/Erkheim Ein Baum setzte der Schreckensfahrt ein Ende: Schwer verletzt wurde am Sonntagmorgen ein 20-Jähriger zwischen Burg und Nettershausen in seinem Auto aufgefunden. Er hatte sich Stunden vorher mit der Polizei eine filmreife Verfolgungsjagd geliefert. Der Mann, der offenbar unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss stand, war sogar kurzzeitig als Geisterfahrer auf der A96 unterwegs.

    Die äußerst gefährliche und unsichere Fahrweise des 20-Jährigen fiel am Samstagabend gegen 23.30 Uhr einer Verkehrsteilnehmerin auf. Sie verständigte die Polizei. Nach der Schilderung der Zeugin war der weiße Opel Calibra mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit zunächst in Krumbach und dann auf der B300 in Richtung Thannhausen unterwegs. Beinahe wäre es zu mehreren Unfällen gekommen.

    Einer Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Krumbach gelang es, den Wagen bei Thannhausen anzuhalten. Der Verdacht: Der 20-Jährige steht unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Deshalb wurden die Fahrzeugschlüssel sowie der Führerschein des Mannes sichergestellt. Eine Drogentest-Voruntersuchung verweigerte der 20-Jährige nach Auskunft der Polizei. Um eine Blutentnahme kam der Mann allerdings nicht herum.

    Angehörige holten ihn wenig später bei der Polizei ab. Gemeinsam fuhren sie zurück nach Thannhausen, wo der Calibra abgestellt war. Dort schnappte sich der 20-Jährige in einem Handgemenge die Schlüssel und brauste davon. Die Angehörigen verständigten sofort per Handy die Polizei.

    Die kam ihm gegen 3 Uhr zwischen Pfaffenhausen und Erkheim wieder auf die Spur. Anhalten konnten ihn die Polizisten jedoch nicht – der Mann flüchtete, wodurch es fast zu einem Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kam.

    Über 13 Streifen und ein Hubschrauber

    Danach steuerte der 20-Jährige über die Anschlussstelle Erkheim die Autobahn an – als Geisterfahrer war er in Fahrtrichtung München unterwegs. Die Polizei reagierte sofort: Die Autobahn wurde in beide Richtungen gesperrt. Doch von dem weißen Calibra keine Spur. Neben über 13 Streifenbesatzungen der umliegenden Dienststellen hatte sich die Besatzung eines Polizeihubschraubers auf die Suche gemacht. Die Autobahn wurde nach einer Stunde wieder freigegeben, nachdem sicher war, dass der Gesuchte diese wieder verlassen hat.

    An dieser Stelle verlor sich die Spur des 20-Jährigen. Kurz vor 6 Uhr hatte er seiner Schreckensfahrt selbst ein Ende gesetzt: Vermutlich aufgrund deutlich überhöhter Geschwindigkeit kam er zwischen Burg und Nettershausen von der Staatsstraße ab, schanzte über eine Böschung und prallte gegen einen Baum. Ein Anwohner hatte den lauten Knall gehört, machte sich auf die Suche und entdeckte das Unglücksauto mit dem 20-Jährigen. Die alarmierte Feuerwehr entfernte das Dach des Fahrzeugs mit Hilfe einer hydraulischen Schere, um dem schwer verletzten Mann zu helfen. Die

    Die Feuerwehren Thannhausen und Burg waren mit mehreren Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften vor Ort. Thannhausen Feuerwehr-Kommandant Karl-Heinz Pfitzmayer lobte die schnelle und professionelle Arbeit der Einsatzkräfte und betonte die gute Zusammenarbeit der beiden Wehren.

    Seinen Führerschein ist der Mann jetzt für längere Zeit los. Er muss sich unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Fahrerlaubnis strafrechtlich verantworten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden