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Unterallgäu: Wirtschaftskrise: Hoffnung am Arbeitsmarkt im Unterallgäu

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Wirtschaftskrise: Hoffnung am Arbeitsmarkt im Unterallgäu

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    Stellenausschreibung via Bauzaun - die Stimmung bei den deutschen Unternehmen hellt sich weiter auf.
    Stellenausschreibung via Bauzaun - die Stimmung bei den deutschen Unternehmen hellt sich weiter auf. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

    Auch im Juli blieb das Coronavirus ein prägender Faktor auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu. Die Lockerungen der letzten Wochen führten allerdings zu einer ersten Stabilisierung – wenn auch auf deutlich höherem Niveau als vor der Krise. Im Juli waren 12.880 Menschen bei den Vermittlern in der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern arbeitslos gemeldet, 76 Frauen und Männer weniger als im Juni. Damit setzte sich die Entwicklung aus dem Vormonat fort, denn bereits von Mai auf Juni dieses Jahres hatte es einen Rückgang bei arbeitslosen Menschen gegeben. Im Monatsvergleich stabilisierte sich die Arbeitslosenquote mit 3,3 Prozent auf demselben Wert wie bereits im Monat zuvor. Der Vergleich mit dem Juli des Vorjahres wiederum zeigt, dass bis zur Herstellung der „Vor-Corona-Verhältnisse“ noch ein längerer Weg zurückzulegen ist. Seinerzeit lag die Arbeitslosigkeit um gut 50 Prozent niedriger.

    Unterallgäuer Betriebe bleiben zuversichtlich in der Corona-Krise

    Betriebe blicken etwas zuversichtlicher auf die kommenden Wochen und Monate. Das zumindest signalisiert die gestiegene Zahl von neu hereingegebenen Stellenangeboten. „Der Arbeitsmarkt im Allgäu scheint sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie langsam zu erholen. Das zeigt die Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent, die im Ergebnis zum Vormonat stabil geblieben ist. Zusätzlich erzielt die Nutzung von Kurzarbeit eine positive Wirkung und stärkt die Beschäftigung in vielen Betrieben. Die aktuelle Lage darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Entwicklung auch vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängt,“ sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Obwohl bei der Arbeitslosenquote der Abstand zu früheren Jahren weiter beträchtlich bleibt, zeigt der Verlauf zuletzt eine hoffnungsvolle Tendenz.

    Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben Unternehmen Kurzarbeit aus konjunkturellen Gründen in einem bis dato nicht gekannten Umfang angezeigt. Der Höhepunkt wurde bereits im April mit einer Gesamtzahl von mehr als 6600 geprüften Anzeigen erreicht. Ab Mai gingen deutlich weniger neue Anzeigen ein, im Juli ging ihre Zahl auf knapp 100 zurück.

    Ausbildungsmarkt im Allgäu weitgehend verschont

    Während der Arbeitsmarkt stark von der Corona-Krise geprägt ist, blieb der Ausbildungsmarkt im Allgäu bisher davon weitgehend verschont. Sowohl bei den Anbietern als auch bei den Bewerbern waren lediglich geringfügige Rückgänge festzustellen. Bis Juli haben sich 3774 junge Menschen an die Berufsberatung gewandt, weil sie sich für eine Ausbildungsstelle interessieren. Im selben Zeitraum stellten Unternehmen knapp 5790 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Rein rechnerisch haben junge Menschen auch zu Beginn der großen Ferien noch gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Junge Menschen können auch jetzt noch kurzfristig eine geeignete Ausbildungsstelle ergattern. In der Ferienzeit besteht die Möglichkeit zu einem telefonischen Beratungsgespräch beim Berufsberater. Kontakt und Terminvereinbarung am besten per E-Mail unter Berufsberatung-Allgaeu@arbeitsagentur.de.

    Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mindelheim ist von Juni auf Juli um 37 auf 1197 Personen gestiegen. Das waren 421 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 2,9 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 1,9 Prozent. Dabei meldeten sich 255 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 17 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 221 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–40). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2242 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 30 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1877 Abmeldungen von Arbeitslosen (–348).

    Mehr Arbeitsstellen als im Juni 2020, weniger als im Vorjahr

    Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 19 Stellen auf 477 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 193 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 86 neue Arbeitsstellen, 75 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 673 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 350.

    Bezogen auf den Landkreis Unterallgäu liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent und ist damit nach Angaben der Agentur für Arbeit im Juli um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

    2211 Unterallgäuer hatten keinen Job. Von allen 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten in Bayern hat das Unterallgäu die sechstniedrigste Arbeitslosenquote. (mz)

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