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Unterallgäu: Wie plagt die Corona-Krise Unterallgäuer Unternehmen?

Unterallgäu

Wie plagt die Corona-Krise Unterallgäuer Unternehmen?

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    Ein Schild am Eingang eines Supermarkts weist auf die Maskenpflicht hin.
    Ein Schild am Eingang eines Supermarkts weist auf die Maskenpflicht hin. Foto: Frank Molter/dpa

    Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Unterallgäuer Wirtschaft aus? Welche Unterstützungsangebote gibt es? Und welche Hilfe wäre noch möglich? Davon wollte sich Landrat Alex Eder ein Bild machen im Gespräch mit Vertretern verschiedener Schlüsselorganisationen der heimischen Wirtschaft. „Wir wollen in den Startlöchern stehen, um im wirtschaftlichen Bereich wieder voll durchzustarten, sobald es die Lage ermöglicht“, wird Eder in einer Pressemitteilung des Landratsamts zitiert.

    Laut Michael Stoiber, Wirtschaftsförderer des Landkreises, arbeiten im Unterallgäu überdurchschnittlich viele Menschen in von der Krise stark betroffenen Branchen. Das sind Metall- und Elektroindustrie, Maschinenbau, Tourismus- und Gastgewerbe. 27 Prozent der Betriebe im Unterallgäu haben Kurzarbeit angezeigt. Auch in der Arbeitslosenquote spiegelt sich die Lage wieder. Diese lag heuer im April bei 2,5 Prozent. Zum Vergleich: Im selben Monat des Vorjahres lag sie bei 1,7 Prozent.

    Zahlreiche Vertreter aus der Wirtschaft nahmen an dem Treffen teil

    Im Gespräch mit Hermann Kerler, Vorsitzender des Vereins ProNah, Gerhard Remmele von der Industrie- und Handelskammer (IHK), Anton Jall von der Genossenschaftsbank Unterallgäu als Bankenvertreter, Hubertus Holzbock, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA), Maria Amtmann von der Agentur für Arbeit, Helmut Nägele, Vertreter des Handelsverbands Bayern (HBE), sowie Gottfried Voigt, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (KHW), wurde deutlich, dass die Unternehmen im Unterallgäu mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert sind, etwa mit Absatzeinbrüchen, Zuliefererproblemen und dem Einbruch der Gäste- und Übernachtungszahlen. Jedoch könne die Krise auch positive Anstöße geben: So kann sie zum Beispiel der Digitalisierung einen Schub verleihen, den Regionalitätsgedanken steigern und einen Abbau der Bürokratie nach sich ziehen.

    Die Gesprächsteilnehmer fassten kurz ihre Angebote für Unternehmen zusammen. Wirtschaftsförderer Stoiber sagte, dass das Wirtschaftsportal des Landkreises immer aktuelle Informationen für Unternehmer – auch bezüglich Corona – biete. Landrat Eder hob hervor, der Landkreis wolle auch in Zukunft mit seinem Investitionsverhalten ein verlässlicher Partner für die private Wirtschaft sein.

    Es gibt verschiedene Beratungsangebote für Firmen im Unterallgäu

    IHK und KHW bieten ein Spektrum an Beratungsangeboten, zum Beispiel zu Finanzierungsmöglichkeiten und Unternehmensfortführung. Die regionalen Banken stellen die Versorgung mit essenziellen Bankdienstleistungen sicher. Als Hausbanken sind sie direkter Ansprechpartner, um Finanzierungshilfen in der Krise zu beantragen. Die Agentur für Arbeit bietet zum Beispiel Zuschüsse für E-Commerce-Qualifizierungen bei Unternehmen. DEHOGA und HBE setzen sich für sinnvoll ausgestaltete Lockerungen der Corona-Einschränkungen und für einen Bürokratie-Abbau in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie sowie Handel ein. Der Verein ProNah steht für das Thema Regionalität und Nahversorgung und sieht in der Corona-Krise eine Chance, die Bürger für den „regionalen Einkauf“ zu sensibilisieren.

    Schließlich sammelten die Teilnehmer des Treffens Ideen, wie die heimische Wirtschaft weiter gestärkt werden kann. Diese reichten von kostenlosen Fortbildungen für Betriebe etwa zu digitaler Sichtbarkeit bis hin zu Kampagnen für einen Einkauf vor Ort. Im nächsten Schritt soll geprüft werden, wie diese Ideen umgesetzt werden können. „Wir bleiben in Kontakt und werden unsere Gedanken weiterentwickeln“, schloss Eder. (mz)

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