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Unterallgäu: Streit um geplante Ikea-Filiale in Memmingen geht weiter

Unterallgäu

Streit um geplante Ikea-Filiale in Memmingen geht weiter

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    In Memmingen ist eine Ikea-Filiale geplant. Doch es gibt Streit.
    In Memmingen ist eine Ikea-Filiale geplant. Doch es gibt Streit. Foto: David Ebener, dpa /Symbolbild

    Vor einer Stadtratssitzung zur geplanten Ikea-Filiale haben sich Händler aus dem Stadtzentrum und Hauseigentümer an die Kommunalpolitiker gewandt: „Sollte es zur Entstehung des beantragten Fachmarktzentrums kommen, wird es zwei Verlierer geben: den innerstädtischen Handel und eine in weiten Teilen verödete Innenstadt“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Ikea möchte Einzelhändler neben der geplanten Filiale am Memminger Autobahnkreuz ansiedeln. „Wir wollen eine gute Lösung für alle Beteiligten finden, können aber auf ein Fachmarkt-Zentrum nicht verzichten“, betont

    Der Möbelgigant will ein Einrichtungshaus mit rund 25500 Quadratmetern und Fachmärkte mit insgesamt 31500 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen. Das Unternehmen möchte etwa 100 Millionen Euro in Memmingen investieren. Im Einrichtungshaus sollen 150 und in den

    Innenstadt-Händler bei Gespräch mit Ikea-Vertretern "mehr als enttäuscht" worden

    Innenstadt-Händler und Eigentümer von Immobilien im Stadtzentrum sehen das anders. Sie schreiben im Brief an die Stadträte von einer „überdimensionalen Größe“ der Fachmärkte. Und sie klagen, dass sie bei einem Gespräch mit Ikea-Vertretern „mehr als enttäuscht“ worden seien. Die Verantwortlichen der schwedischen Möbelhaus-Kette würden von ihren Fachmarkt-Plänen nicht abgehen „und das dadurch für den innerstädtischen Handel entstehende Gefahrenpotenzial völlig außer Acht lassen“.

    Vertretbar seien nur Sortimente, die mit Wohnen und Bauen zu tun haben, sagt Mechthild Feldmeier, die Vorsitzende des Memminger Einzelhandelsverbandes. Zahlreiche Innenstadt-Händler haben Plakate mit der Aufschrift „Fachmarkt Nein, Ikea Ja“ aufgehängt. Am Erfolg des Möbelhauses hegen sie im Brief an die Stadträte keinen Zweifel: Es werde „einen Magneten in der Region darstellen“, heißt es da. „Deswegen stellen wir die Aussage von Ikea, nur mit einem zusätzlichen Fachmarktzentrum wirtschaftlich agieren zu können, sehr in Frage.“

    Man könne Kompromisse machen, „aber ab einem bestimmten Punkt ist das nicht mehr möglich“, sagt Ikea-Pressereferentin Chantal Gilsdorf. Bei der Frage, welche Sortimente in den Fachmärkten angeboten werden, sei Ikea gesprächsbereit. „Aber wir müssen wirtschaftlich handeln und können darum in Memmingen auf das Fachmarktzentrum nicht verzichten.“ Gilsdorf räumt ein, dass es an der „Mehrheit der Ikea-Standorte“ kein solches Zentrum gibt. „Wir schauen aber jeden Fall gesondert an.“

    Memminger Oberbürgermeister will Entscheidung über Ikea noch in seiner Amtszeit

    Memminger Händler verweisen darauf, dass beispielsweise in Wuppertal keine Fachmärkte entstanden seien. Das könne man nicht vergleichen, erwidert Gilsdorf. „Hier gab es landesplanerische Vorgaben. Wir hätten einen Weg durch viele Instanzen gehen müssen.“ Zudem sei in

    Der Oberbürgermeister strebe eine Entscheidung über die Ansiedlung von Ikea und Fachmarkt-Zentrum noch in seiner Amtszeit an, schreiben die Händler in ihrem Brief an die Stadträte. Sie appellieren an die Kommunalpolitiker: „Geben Sie dem Zeitdruck für den Billigungsbeschluss im Stadtrat nicht nach.“ Das Thema solle vertagt werden, fordert Mechthild Feldmeier, die Vorsitzende der Memminger Einzelhändler. Es sei nicht sinnvoll, „auf die Schnelle etwas zu machen, was dann der neue Oberbürgermeister ausbaden muss“. Laut Hauptamtsleiter Robert Langer von der Stadtverwaltung ist allerdings noch offen, ob das Thema Ikea in der nächsten Stadtratssitzung behandelt wird.

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