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Unterallgäu: Rasanter Anstieg der Kurzarbeit im Allgäu

Unterallgäu

Rasanter Anstieg der Kurzarbeit im Allgäu

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    Mit Kurzarbeit will der Gesetzgeber verhindern, dass Arbeitnehmern sofort die Entlassung droht, wenn ihr Betrieb wirtschaftlich in Schwierigkeiten gerät.
    Mit Kurzarbeit will der Gesetzgeber verhindern, dass Arbeitnehmern sofort die Entlassung droht, wenn ihr Betrieb wirtschaftlich in Schwierigkeiten gerät. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

    Die Corona-Pandemie stellt Alltag und Arbeitsmarkt auf den Kopf. Seit Mitte März zeigen immer mehr Allgäuer Firmen Kurzarbeit an – allein in den vergangenen Tagen 3700. Das hat Folgen: „Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind verunsichert und stehen vor erheblichen finanziellen, teils existenziellen Herausforderungen. Wir wollen alle Betroffenen unterstützen und Entlassungen möglichst vermeiden“, sagt Maria Amtmann, die Leiterin der Allgäuer Agentur.

    Amtmann bittet darum, nur in Notfällen bei der Agentur anzurufen: Die Service-Nummern seien vor allem vormittags überlastet. „Wir setzen alles daran, Leistungen zum Lebensunterhalt so zügig wie möglich auszuzahlen.“

    Im Mai 2009 hatten "nur" 500 Betriebe Kurzarbeit erhalten

    Während der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten auf dem Höhepunkt im Mai 2009 annähernd 500 Betriebe im Allgäu für knapp 15.000 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld erhalten. Seinerzeit waren vor allem Industriebetriebe betroffen. Dieses Mal trifft es weite Teile des öffentlichen Lebens.

    Im Februar meldeten acht Betriebe für maximal 100 Beschäftigte neu Kurzarbeit an. Anders in den vergangenen beiden Wochen: Mehr als 3700 Anzeigen auf Kurzarbeit liegen nun vor. Wie viele Menschen letztlich wie stark betroffen sind, ist noch unklar, weil Firmen diese Zahlen erst nachträglich melden müssen.

    Die Arbeitsagentur im Allgäu kümmert sich verstärkt um die Kurzarbeit

    Die Agentur für Arbeit hat auf den rasanten Anstieg reagiert: Nun kümmern sich auch Mitarbeiter der Arbeitsvermittlung und Berufsberatung darum. Die Zahlung von gesetzlichen Pflichtleistungen bleibe so sichergestellt. Zudem wurde eine zusätzliche Service-Nummer eingerichtet, auch das Online-Angebot unter www.arbeitsagentur.de wurde erweitert.

    • Telefonnummern für Arbeitnehmer: 0831/ 2056-543; 0800/4555500 (jeweils Mo bis Fr, 8 bis 18 Uhr)
    • Telefonnummer für Arbeitgeber: 0800/ 4555520 (Mo - Fr, 8 bis 18 Uhr).

    Manche Menschen haben wegen der Corona-Krise weniger Geld zur Verfügung, vor allem Kleinunternehmer und Solo-Selbständige. Deshalb gibt es auch in der sozialen Grundsicherung (Hartz IV) befristet bis 30. Juni Vereinfachungen. Zunächst werden Vermögensverhältnisse nicht überprüft, so lange der Betreffende erklärt, über kein erhebliches Vermögen zu verfügen.

    So ist die Lage auf dem Unterallgäuer Arbeitsmarkt

    In der Arbeitslosenquote ist Corona noch nicht wirklich ersichtlich – was daran liegt, dass die Statistik mit den Zahlen der Monatsmitte ausgewertet wird. Eine erste Frühjahrsbelebung ließ die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Februar zurückgehen. So waren knapp 9.950 Allgäuer arbeitslos gemeldet, gut 350 weniger als im Februar. Die Allgäuer

    In vielen Firmen werden derzeit keine neuen Mitarbeiter eingestellt. Ausnahmen bilden wenige Bereiche wie die Gesundheitsbranche, die Lebensmittelversorgung und der Onlinehandel. Dasselbe gilt für Bereiche rund um Hygieneartikel wie Schutzmasken, Schutzanzüge und Desinfektionsmittel.

    Wie sieht die Prognose aus?

    Wie geht es nun in den kommenden Wochen auf dem Arbeitsmarkt weiter? Eine Prognose wagt die Arbeitsagentur nicht. In zwei Wochen kann alles schon wieder ganz anders sein.

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