Rätselhafte Erscheinungen am Himmel über dem Unterallgäu
Dutzende fliegende Objekte am Nachthimmel über Türkheim und anderen Orten sorgen für Verwirrung. Die Flugsicherung hat eine Erklärung für das Phänomen.
Rätselhafte Erscheinungen am nächtlichen Himmel haben Bürger in Türkheim und Siebnach im Unterallgäu verunsichert. Die Rede ist von zahlreichen hell leuchtenden Flugobjekten, die sich gleichmäßig fortbewegten. Die Deutsche Flugsicherung hat eine mögliche Erklärung für das Phänomen.
Die Mitteilungen an unsere Redaktion klingen ähnlich: Kurz vor 23 Uhr tauchen hell leuchtende Flugobjekte auf. Eine Unterallgäuerin beobachtete dies von der Dachser-Kiesgrube in Türkheim aus. Eine andere Frau stand am Fenster ihrer Wohnung in Siebnach, als sie die leuchtenden Objekte sah. Bei der Anzahl gibt es Unterschiede. Etwa 20 waren es, sagt eine Frau. Von etwa 100 oder mehr spricht eine andere Beobachterin. Einigkeit herrscht in diesem Punkt: Sie haben sich in gleichmäßigem Abstand und gleichmäßigem Tempo von West nach Ost am sternenklaren Himmel bewegt, immer in einer geraden Linie angeordnet.
Für etwa fünf Minuten war das Phänomen am Freitag und Samstag zu sehen
Beobachtet wurde das Phänomen am Freitagabend und am Samstagabend. „Das dauerte etwa fünf Minuten, dann war das letzte Objekt im Osten verschwunden“, sagt eine Frau. „Da fliegen Lichtpunkte in fast perfektem Abstand“, berichtet eine Beobachterin. Sie vermutet Drohnen.
Was Tesla-Chef Elon Musk womöglich mit der rätselhaften Erscheinung zu tun hat
Bei der Polizei seien dazu keine Hinweise eingegangen, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten. Bei der Deutschen Flugsicherung kennt man die Meldung allerdings. „Ähnliche Beobachtungen wurden uns bereits in der Vergangenheit geschildert“, sagte eine Sprecherin unserer Redaktion. Es könne sich dabei um das Projekt „Starlink“ handeln. Bestätigen könne man dies aber nicht, es gebe keine Aufzeichnungen über das Ereignis.
Starlink ist ein Projekt des US-Unternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Er will damit schnelles Internet auch in entlegene Teile der Welt bringen.
Rund 1500 Satelliten ließ Musk dafür bereits ins All schießen, seit Sonntag sind es 60 mehr. In einer niedrigen Umlaufbahn von etwa 550 Kilometern seien sie „sehr auffallend für gelegentliche Beobachter“, teilt die Flugsicherung mit.
Der Fotograf Bernd Feil aus Bad Wörishofen hat einige der Satelliten im vergangenen Jahr über Rammingen fotografiert. Ein Zufallstreffer, als Feil den Sternenhimmel ablichten wollte. „Man kommt sich vor wie im Science-Fiction-Film“, sagt Feil zu dem überraschenden Erlebnis.
So kann man Starlink am Himmel über dem Unterallgäu finden
Wer selbst sein Glück versuchen möchte: Die App „Heavens Above“ oder die Internetseite „Find Starlink“ informieren anhand des eigenen Standortes über aktuelle Sichtbarkeiten der Satelliten.
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