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Unterallgäu: Nicht nur für Hausbesitzer: Landkreis Unterallgäu will Wärmeoffensive starten

Unterallgäu

Nicht nur für Hausbesitzer: Landkreis Unterallgäu will Wärmeoffensive starten

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    Der Landkreis ist aktiv in Sachen Klimaschutz. In diesem Jahr soll eine „Wärmeoffensive“ starten, in der es auch um moderne Dämmung geht.
    Der Landkreis ist aktiv in Sachen Klimaschutz. In diesem Jahr soll eine „Wärmeoffensive“ starten, in der es auch um moderne Dämmung geht. Foto: ginasanders

    Der Landkreis Unterallgäu will auch in diesem Jahr sein Engagement für den Klimaschutz vorantreiben. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz stellte Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte die Aktionen und Projekte vor, die dazu geplant sind. So will der Landkreis unter anderem eine mehrjährige Wärmeoffensive starten, die nicht nur für Hausbesitzer interessant ist.

    „Beim Strom sind wir schon sehr weit“, sagte Landrat Alex Eder mit Blick darauf, dass im Unterallgäu inzwischen der Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt. Nun wolle man auch bei der Wärme noch umweltfreundlicher werden. Die Kampagne soll Bürger, Unternehmen und Kommunen dazu motivieren, den eigenen Wärmeverbrauch zu reduzieren beziehungsweise klimafreundlicher zu gestalten. Geplant sind beispielsweise Online-Infotage zum Bauen und Sanieren sowie kostenlose Energie-Checks. Auch für Kommunen und Unternehmen könnten Vorträge und Beratungen angeboten werden. Die möglichen Themen der Wärmeoffensive reichen laut ten Bulte vom richtigen Dämmen und Lüften sowie der Wahl der passenden Heizung über kommunales Energiemanagement und Wärmenetze bis hin zur Nutzung von Abwärme in Betrieben.

    Die Aktion "Mehr Bäume für den Klimaschutz" soll weitergeführt werden

    Darüber hinaus sollen in diesem Jahr – wenn möglich – Angebote nachgeholt werden, die coronabedingt verschoben werden mussten wie etwa die Ausstellung „Bioökonomie zum Anfassen“ oder ein Aktionstag zum Thema Mitarbeitermobilität für die Verwaltung. Weitergeführt werden sollen Bildungsprojekte mit verschiedenen Kooperationspartner sowie die Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“, an der sich im vergangenen Jahr 43 Gemeinden beteiligt haben. Sie bekamen von der Fachstelle für Klimaschutz einen Baum geschenkt und konnten weitere Bäume dazubestellen. So wurden insgesamt 83 Bäume gepflanzt.

    „Bei unseren Bildungsprojekten mussten wir coronabedingt Abstriche machen“, sagte ten Bulte. Während im Vorjahr rund 50 Module des Umweltbildungsprogramms „Prima Klima Kids“ stattfanden, seien es 2020 nur fünf gewesen. Auch der Wettbewerb „Bewegter Wandertag“, bei dem Schulen für eine klimafreundliche und regionale Gestaltung eines Ausflugs oder Aktionstags ausgezeichnet werden, habe ausfallen müssen. Gestartet ist dagegen eine Austauschplattform mit Bildungsmaterial rund ums Thema Klimaschutz für Lehrer und die Fachstelle hat die Realschule Babenhausen und die Berufsschule Mindelheim auf dem Weg zur „Klimaschule“ begleitet. Die Babenhausener Schule hat die entsprechende Auszeichnung im Dezember erhalten, die Berufsschule ist auf dem Weg dorthin.

    Die Solaroffensive ist ein wichtig es Element im Unterallgäu

    Daneben sei laut der Klimaschutzmanagerin auch das Thema Solarenergie großgeschrieben und die seit 2017 laufende Solaroffensive fortgesetzt worden. Neben einem Online-Infoabend für Bürger, die über die Anschaffung einer Solaranlage nachdenken, sei das Solarpotenzialkataster auf der Homepage des Landratsamtes vollständig aktualisiert worden. Darin können Bürger nachsehen, ob sich ihre Hausdächer für eine Solaranlage eignen. Am 20. April soll es nun weitergehen mit einem Online-Infoabend für all diejenigen, deren Solaranlagen im Dezember 2020 das Ende der 20-jährigen Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erreicht haben oder in den kommenden Jahren erreichen werden. Zusammen mit dem Energieversorger LEW will die Fachstelle außerdem ein Pilotprojekt starten: Darin geht es um vertikal ausgerichtete Fotovoltaikanlagen, die so weit auseinanderstehen, dass die Flächen dazwischen landwirtschaftlich bewirtschaftet werden können. Derzeit würden dafür interessierte Gemeinden gesucht, so ten Bulte.

    Wie sie weiter ausführte, wurden im Zuge der Aktion „Check dein Haus“ in den Partnergemeinden Ottobeuren und Wolfertschwenden zudem 120 Bürger zur energetischen Situation ihres Hauses, zur Heizung, zum Stromverbrauch im Haushalt und zum möglichen Einsatz von erneuerbaren Energien. Ferner habe man die bereits 2019 erstellten Klimaschutzspots mit dem Motto „Klimaschutz – Jeder Beitrag zählt!“ im Memminger Kino gezeigt und damit 7000 Bürger erreicht. 2021 wolle man an dieses Motto anknüpfen und einen Fotowettbewerb veranstalten. Die Unterallgäuer sollen darin zeigen, wie sie selbst zum Klimaschutz beitragen.

    Der Landkreis Unterallgäu achtet selbst auf Klimaschutz

    In ihrem Vortrag machte die Klimaschutzmanagerin deutlich, dass die Fachstelle für Klimaschutz nicht der einzige Abteilung im Landratsamt ist, die sich für die Umwelt einsetze. „Hier leisten viele Sachgebiete ihren Beitrag“, sagte sie. So achte der Landkreis etwa darauf, selbst möglichst energieeffizient und nachhaltig zu bauen und zu sanieren, kaufe nachhaltiges Büromaterial und beziehe Ökostrom. Auch der Ausbau des Radwegenetzes und Verbesserungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Teil des Klimaschutzes.

    Eine Übersicht aller geplanten Landkreis-Aktivitäten rund um das Thema Klimaschutz und weitere Informationen sind auf den Internetseiten des Kreises zu finden.

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