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Unterallgäu: MZ-Wanderserie: Das Unterallgäu ist einfach wanderbar!

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MZ-Wanderserie: Das Unterallgäu ist einfach wanderbar!

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    „Was ist direkt vor der Haustür, aber was haben wir noch nie entdeckt?“In den vergangenen Wochen sind Jakob, Robert, Anna und Stefanie Vögele (von links) regelmäßig in die Wanderschuhe geschlüpft und haben Familien-Wandertouren im Unterallgäu getestet.
    „Was ist direkt vor der Haustür, aber was haben wir noch nie entdeckt?“In den vergangenen Wochen sind Jakob, Robert, Anna und Stefanie Vögele (von links) regelmäßig in die Wanderschuhe geschlüpft und haben Familien-Wandertouren im Unterallgäu getestet. Foto: Stefanie Vögele

    Es ist ja so: Auch wenn Mama und Papa noch so gerne in den Bergen wandern, heißt das noch lange nicht, dass der Nachwuchs diese Begeisterung teilt. Die ersten Quengelstimmen werden vielfach schon bei der – natürlich viel zu langen und möglicherweise auch viel zu frühen – Anfahrt auf der Rückbank laut. Und dann erst der steile Anstieg: total anstrengend – und damit letztlich eine Qual für alle Beteiligten. Denn wer kann schon noch das Panorama genießen, wenn die Kinder wie störrische Esel zu jedem weiteren Schritt überredet werden müssen?

    Hier geht es zu den Folgen

    Nun sind die Kinder von Stefanie und Robert Vögele aus Ottobeuren zwar nicht unbedingt lauffaul, aber Szenen wie diese kennen die Eltern auch. Sie haben sich deshalb gefragt, warum sie überhaupt so weit fahren sollen, wo es im Unterallgäu doch mindestens genauso schön ist. Und deutlich ebener und damit für die Kinder leichter zu laufen auch. „Es soll ja jedem Spaß machen“, findet

    Zum Wandern ist Mama Stefanie Vögele durch ihren Sohn gekommen

    Wenn man so will, ist sie vor sieben Jahren über ihren Sohn Jakob zum Wandern gekommen. Als Baby schlief er nämlich am ehesten im Kinderwagen – im sich bewegenden, versteht sich. Und so ist seine Mama in schöner Regelmäßigkeit auf dem Günztalradweg von Ottobeuren nach Hawangen zu den Großeltern gelaufen – und wieder zurück. Als Jakob, inzwischen sieben Jahre alt, dann größer und dem Kinderwagen längst entwachsen war, behielten die beiden die Wanderung bei: Jakob lief selbst oder fuhr mit dem Laufrad, zurück ging es manchmal mit dem Bus.

    Dann kam Anna zur Welt, die heute mit ihren drei Jahren für den Kinderwagen natürlich schon zu groß, für längere Strecken, wie sie ihr Bruder inzwischen zurücklegt, aber noch zu klein ist. Die Lösung war ein Bollerwagen. „Der hat unseren Radius wieder richtig erweitert. Das war einfach toll“, freut sich ihre Mama. Anna kann darin zwischendurch immer mal wieder Pause machen und Platz für die unverzichtbare Brotzeit, die Wanderstöcke und diverse Fundstücke bietet er auch. „Und zum Glück hab’ ich einen G’walt“, sagt Stefanie Vögele und lacht. Sie zerrt den vollbeladenen Wagen wenn es sein muss auch über unwegsame und steile Strecken.

    Was ist direkt vor der Haustür im Unterallgäu?

    Tja, und dann war da diese Wanderkarte, die der Landkreis schon vor einigen Jahren herausgegeben hat und die etwa genauso lange bei Stefanie Vögele auf dem Schreibtisch lag. Als Pressesprecherin des Landratsamtes kannte sie die Karte natürlich, getestet hatte sie sie aber noch nicht. Höchste Zeit, das zu ändern, fand sie und machte sich – in ihrer Freizeit wohlgemerkt – mit Mann und Kindern auf den Weg. „Wir haben uns gefragt: Was ist direkt vor der Haustür, aber was haben wir noch nie entdeckt?“, erklärt die 39-Jährige.

    Die Karte leistete da wertvolle Dienste. Denn im Begleitheft ist nicht nur die jeweilige Tour beschrieben, sondern unter anderem auch vermerkt, wie lang sie ist. „So kann man viel besser abschätzen, ob die Tour mit Kindern machbar ist“, sagt die ehemalige Zeitungsredakteurin. Die erste Tour hatte ihr so gut gefallen, dass sie sie als Anregung für Freunde und Bekannte auf Instagram und Facebook gepostet hat. Die Resonanz darauf war unerwartet groß. Viele fragten nach der Karte und baten um weitere Tipps. „Ich glaube, es geht vielen so, dass man eigentlich schon hier was machen will und bloß nicht recht weiß, wo und wie“, sagt sie.

    Die Familie testete 17 Wander-Touren im Unterallgäu und war begeistert

    Nach den inzwischen 17 Touren, die sie und ihre Familie seit März getestet haben, ist sie noch überzeugter als zuvor, dass der Landkreis gerade für Familien jede Menge zu bieten hat: tolle Wege, schöne Plätze und Ecken, die auch sie als begeisterte Unterallgäuerin noch nicht kannte. Auch den Kindern machen die Wanderungen Spaß – meistens jedenfalls. „Wenn man mit Kindern wandert, muss man mit allen Tricks arbeiten“, gibt die Mama zu. Sei es, dass man Wanderstöcke sucht, eine Schnitzpause einlegt oder die Kinder auf Bäume klettern und in Matschlöchern stochern lässt. „Man muss sich halt Zeit nehmen und sich darauf einlassen können.“ Zwar kann es dann durchaus vorkommen, dass man für eine zweieinhalb Kilometer lange Tour gut eineinhalb Stunden braucht, aber das ist es Stefanie Vögele wert. Sie gibt gerne zu, dass nicht jeder Weg spektakulär ist, aber zu entdecken gibt es eigentlich immer etwas, „wenn man einfach die Augen aufmacht und hinhört“. Ein paar Rehe am Waldrand zum Beispiel, eine natürliche Sandrutsche am Hang, eine Blindschleiche, Infotafeln oder auch einen Ameisenhügel.

    Auf einer der Touren gibt es so viele davon, dass Jakob sie „Ameisenweg“ genannt hat. Wo der Weg verläuft, ob er auch kinderwagentauglich ist, er Schatten oder einen schönen Ausblick bietet und worauf man sonst noch achten sollte, erfahren die MZ-Leser in der neuen Wanderserie, in der Stefanie Vögele die Lieblingstouren der Familie vorstellt. Da sie in Ottobeuren wohnt und kurze Wege schätzt, liegen viele davon im westlichen Landkreis – wie wir finden ideal, um auch einmal neue Ecken des Landkreises jenseits des Kohlbergtunnels kennenzulernen.

    Die Kinder bewerteten den Spaß der Wandertouren

    Den Spaßfaktor der Touren haben Anna und Jakob bewertet. Die beiden verraten auch, wo man am besten rutschen und klettern kann und wo es sich lohnt, ein Fernglas mitzunehmen, wenn man es nicht wie Jakob ohnehin immer mit dabei hat. Wichtig ist der Familie, dass die Touren mit wenig Aufwand verbunden und möglichst nicht länger als sechs Kilometer sind. „Es gibt bei uns so viel zu sehen und viele Touren sind auch mit wenig Zeit machbar. Es kann so einfach sein“, fasst Stefanie Vögele zusammen und lacht.

    Die Unterallgäu-Wanderkarte kann unter tourismus@lra.unterallgaeu.de beim Landratsamt bestellt werden und ist auch bei den Touristikämtern im Landkreis erhältlich.

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    Sie kennen auch eine Tour im Unterallgäu

    , die unsere Tourtester nachwandern sollen? Dann her damit! Schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@mindelheimer-zeitung.de, Stichwort „Wanderserie“ und geben Sie für etwaige Rückfragen am besten auch Ihre Telefonnummer mit an. Wichtig ist, dass die Tour ausschließlich auf öffentlichen Wegen verläuft und sich für Familien mit kleineren Kindern eignet.

    Hier geht es zu den Folgen:

    Unterallgäuer Familien-Wandertouren: Schlossberg-Runde bei Hawangen

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