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Unterallgäu: Klinik-Fusion: „Ein tragfähiges Konzept liegt vor“

Unterallgäu

Klinik-Fusion: „Ein tragfähiges Konzept liegt vor“

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    Die Fusion der Kliniken Unterallgäu und Memmingen ist immer wieder im Gespräch. Nun soll ein „tragfähiges Konzept“ vorliegen.
    Die Fusion der Kliniken Unterallgäu und Memmingen ist immer wieder im Gespräch. Nun soll ein „tragfähiges Konzept“ vorliegen. Foto: Ralf Lienert

    „Eine Fusion scheint greifbar nahe.“ Dieser Satz steht in einem Mitarbeiter-Brief der Unterallgäuer Kreiskliniken. Gemeint ist ein seit Jahren diskutierter Zusammenschluss der beiden Kreiskrankenhäuser in Mindelheim und Ottobeuren mit dem Memminger Klinikum. Ihren Optimismus begründen die Verantwortlichen der Unterallgäuer Häuser unter anderem damit, „dass aus unserer Sicht nun ein tragfähiges medizinisches Konzept vorliegt“. Dieses sei seit Juli 2017 bei vier Treffen der Klinikleitungen erarbeitet worden.

    Weiter heißt es in dem Brief an die Mitarbeiter: „Gefragt wäre jetzt der entschlossene Wille aller Verhandlungspartner, das gemeinsam Erarbeitete rasch umzusetzen“ – und zwar bei einem Beteiligungsverhältnis von 50 zu 50. Über ein mögliches Beteiligungsverhältnis gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Auffassungen bei hiesigen Kommunalpolitikern. So hat zuletzt die Memminger SPD/FDP-Stadtratsfraktion ein Verhältnis von 55 zu 45 zugunsten des städtischen Klinikums als fair bezeichnet. Wohl auch vor diesem Hintergrund lautet der abschließende Satz in der Mitarbeiter-Info: „Noch ist allerdings offen, ob eine Fusion in dieser Form gelingen wird.“ Darüber hinaus werden in der Mitteilung an die Angestellten der Kliniken folgende Fragen beantworten:

    Warum eine Fusion?

    Miteinander könne auch das Spektrum der medizinischen Angebote effektiver erweitert werden, sodass die drei Krankenhäuser weiterhin für Patienten und Nachwuchskräfte attraktiv bleiben. Als Beispiel nennt die Klinikenleitung die Gründung einer Hauptabteilung für Neurochirurgie am Memminger Krankenhaus, „die wir als gemeinsames Schlüsselprojekt mit dem Klinikum Memmingen beantragt haben“. Dieses Projekt könne nur zusammen gemeistert werden. „Und nur für diesen Fall hat uns das Bayerische Gesundheitsministerium hier grünes Licht gegeben.“

    Nicht zuletzt würden auch ökonomische Gründe für eine Fusion sprechen. So könnten etwa mit einem gemeinsamen Einkauf und einer gemeinsamen Verwaltung viele Kosten eingespart werden. Letztlich sind die Vertreter der Kreiskliniken davon überzeugt, „dass ein alleiniges Fortführen der weitestgehend unverbindlichen Zusammenarbeit beide Unternehmen medizinisch wie ökonomisch nicht voranbringt“.

    Wie sieht das erarbeitete medizinische Konzept bisher aus?

    An der Mindelheimer Klinik, die nach Auffassung ihrer Leitung im östlichen Landkreis geografisch ein gewisses „Alleinstellungsmerkmal“ hat, könnte durch eine Fusion eine weitere Standortstärkung mit dem Ausbau der medizinischen Versorgung erreicht werden.

    Welche Ziele sollte ein fusionierter Klinikverbund verfolgen?

    Antwort: Alle drei Standorte sollen in kommunaler Trägerschaft bleiben. Durch einen starken Auftritt gegenüber konkurrierenden Unternehmen „muss es gelingen, die Patientenzahlen zu steigern und neue Potenziale zu erschließen“. Antwort: Neben der Gründung der oben genannten Hauptabteilung für Neurochirurgie soll unter anderem ein gemeinsames Endoprothetik-Zentrum (Implantation künstlicher Gelenke) an der Ottobeurer Klinik aufgebaut werden. Ebenso ein vollwertiges Traumazentrum für Schwerverletzte im Memminger Haus und ein gemeinsamer Schwerpunkt für Lungenerkrankungen in

    Ottobeuren

    . Ferner ist an ein interdisziplinäres Gefäßzentrum in

    Memmingen

    gedacht. Letztlich soll bei allen drei Häusern in

    Memmingen

    ,

    Ottobeuren

    und

    Mindelheim

    die bisherige Grund- und Regelversorgung erhalten bleiben. Antwort: Synergien müssten ausgeschöpft werden, um den wachsenden Anforderungen und den sich permanent verändernden Rahmenbedingungen – medizinischer wie ökonomischer Art – überhaupt Rechnung tragen zu können. Daher laute am Ende die Frage nicht „warum

    Fusion

    “, sondern „wann und mit wem“.

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