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Unterallgäu: Klimaschutz: Das Unterallgäu will die Goldmedaille

Unterallgäu

Klimaschutz: Das Unterallgäu will die Goldmedaille

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    Der Landkreis Unterallgäu bot im vergangenen Jahr für Unternehmen einen Informationstag zum Thema Fotovoltaik an.
    Der Landkreis Unterallgäu bot im vergangenen Jahr für Unternehmen einen Informationstag zum Thema Fotovoltaik an.

    Dass dem Landkreis Klimaschutz ein echtes Anliegen ist, zeigt wohl nicht zuletzt die erfolgreiche Zertifizierung mit dem „European Energy Award“ vor drei Jahren. Bei der „Silbermedaille“ für ausgezeichneten

    Das zu erreichen sei nicht einfach und noch viel Arbeit nötig, so ten Bulte. „Aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“ Um die Auszeichnung zu bekommen, müssen mindestens 75 Prozent der Klimaschutz-Ziele erreicht werden, die für das Unterallgäu erarbeitet wurden. Aktuell liege der Landkreis bei 65 Prozent, so die Klimaschutzmanagerin. „Es wäre der Mühe wert“, befand Landrat Hans-Joachim Weirather.

    Was der Landkreis im vergangenen Jahr alles unternommen hat, um den Klimaschutz weiter voranzutreiben, und welche Aktionen dieses Jahr geplant sind, zeigte ten Bulte in einem umfassenden Rück- und Ausblick.

    Im Unterallgäu gibt es bald zwei "Klimaschulen"

    Verschiedene Angebote gab es im Bereich Bildung. Über das Programm „Prima Klima Kids“ wurden 685 Kinder erreicht, das Planspiel Energiespardorf wurde sechsmal gebucht und am Wettbewerb „Bewegter Wandertag“ nahmen zwölf Schulen mit rund 300 Schülern teil. Außerdem begleitet die Fachstelle für Klimaschutz die Berufsschule Mindelheim und die Realschule Babenhausen auf ihrem Weg zur „Klimaschule“.

    Daneben wurde die Öffentlichkeitsarbeit großgeschrieben. Unter dem Titel „Klimaschutz: Jeder Beitrag zählt“ entstanden acht Videos zu verschiedenen Themen von der Abfallvermeidung bis zur Eigenheim-Sanierung. Die Spots liefen im Regionalfernsehen sowie in Unterallgäuer Kinos und sollen 2020 auch in Memmingen sowie bei Umweltfilmwochen gezeigt werden. Außerdem lud die Fachstelle wie berichtet beispielsweise Fridays-for-Future-Aktivisten nach einer Demo zum Dialog ins Landratsamt ein und holte die Ausstellung „Faszination Moor“ in die Behörde. In diesem Jahr ist eine Ausstellung zum Thema Bioökonomie vorgesehen. Im Juni 2020 soll es zudem einen Infotag für Bürger zum Thema Bauen und Sanieren geben.

    Bei der Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“ konnten die Gemeinden kostenlos Bäume bei der Fachstelle bestellen. Zudem unterstützte die Fachstelle die Energieteams in den Gemeinden durch ein Vernetzungstreffen. Für Unternehmen gab es eine Infoveranstaltung zum Thema Fotovoltaik.

    Energiesparaktionen in einzelnen Gemeinden

    Im Bereich Energieberatung wurde mit den Gemeinden Ottobeuren und Wolfertschwenden eine Kampagne zum Thema Sanierung vorbereitet. Im Rahmen der Aktion „Check Dein Haus“ können sich Bürger der Gemeinden Anfang 2020 kostenlos rund um Heizung, Solarenergie, Fenster, Wärmedämmung und Stromverbrauch beraten lassen.

    Auch Studien ließ die Fachstelle für Klimaschutz erstellen. Eine Studie zum Klimawandel und den Auswirkungen aufs Unterallgäu wurde 2019 abgeschlossen und war in einem Expertenworkshop Grundlage für die Diskussion über mögliche Anpassungsmaßnahmen.

    Die Erfolge im Unterallgäu werden genau gemessen

    Zum „Monitoring“, also um eine Rückmeldung über den Erfolg der Klimaschutzbemühungen zu erhalten, wurde eine Strombilanz erstellt und die Teilnahme am Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren „European Energy Award“ fortgesetzt. Die Strombilanz ergab unter anderem, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Unterallgäu 2018 bei 63 Prozent lag. 31 Prozent des Stroms wurden mit Solaranlagen erzeugt, 18 Prozent stammten aus der Verwertung von Biomasse sowie 0,3 Prozent aus der von Abfall, zwei Prozent entfielen auf Wind- und neun Prozent auf Wasserkraft und vier Prozent auf Kraftwärmekopplung. Am meisten Strom verbrauchte mit 71 Prozent die Industrie, gefolgt von den privaten Haushalten mit 16 Prozent sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit zusammen zehn Prozent. Fürs Heizen wurden drei Prozent des Stroms verbraucht.

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