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Unterallgäu: Kein Abstand möglich: Schulbusse im Unterallgäu sind überfüllt

Unterallgäu

Kein Abstand möglich: Schulbusse im Unterallgäu sind überfüllt

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    In vielen Schulbussen sitzen und stehen die Schüler auch in Corona-Zeiten dicht gedrängt.
    In vielen Schulbussen sitzen und stehen die Schüler auch in Corona-Zeiten dicht gedrängt. Foto: Matthias Becker (Symbolbild)

    In den Schulen bestimmt in diesem besonderen Schuljahr vor allem ein Thema den Alltag: Corona und die entsprechenden Hygienekonzepte, mit denen das Ansteckungsrisiko möglichst gering gehalten werden soll. Vor der Schule und danach – genauer gesagt während des Schulwegs – scheint das Thema Abstand und Ansteckungsgefahr aber eine deutlich kleinere Rolle zu spielen. Die Rede ist von den Schulbussen, die in vielen Fällen hoffnungslos überfüllt sind und insbesondere im Coronajahr eigentlich der Vergangenheit angehören sollten.

    Die zahlreichen Beschwerden von Schülern und Eltern, zum Teil auch bei unserer Redaktion, zeugen aber vom Gegenteil. Auf MZ-Nachfrage beim Maristenkolleg Mindelheim, verweist die stellvertretende Schulleiterin, Brigitte Luther, an das Landratsamt Unterallgäu, welches für die Bereitstellung der Busse verantwortlich sei. Auch seien am Maristenkolleg bislang keine Klagen zu diesem Thema von Schülern oder Eltern zu hören gewesen.

    Überfüllte Busse waren an der Mindelheimer Maria-Ward-Realschule auch schon vor Corona ein Thema

    Die Schulleiterin der Maria-Ward-Realschule in Mindelheim, Rosa Ritter, hat dagegen bereits ein Gespräch mit Eltern von Schülern geführt, die dicht gedrängt im Bus von Breitenbrunn nach Mindelheim saßen. „Wir haben uns anschließend ans Landratsamt gewandt, welches dann einen Verstärkerbus geschickt und damit das Problem gelöst hat“, so die Rektorin. Die Schule sehe es durchaus mit Sorge, dass die Schüler den Mindestabstand in vielen Bussen nicht einhalten können. Allerdings seien die vollen und zum Teil überfüllten Busse auch schon lange vor Corona immer wieder ein Thema gewesen. Als Schulleiterin habe sie aber keinen Einfluss auf die gesetzlichen Regelungen, ab wann Busse zu voll sind und wann nicht.

    Laut der Pressestelle des Landratsamts Unterallgäu sei lange klar gewesen, dass es diese Problematik gibt. Deswegen habe man im Landratsamt bereits vor dem Schulstart im Hintergrund an Lösungen gearbeitet und in der Folge seit dem Schulstart sogenannte Verstärkerbusse eingesetzt. Sie sind wie berichtet zu den Stoßzeiten überall dort zusätzlich unterwegs, wo die bisher eingesetzen Busse bekanntermaßen besonders voll sind. Aktuell setzt der Verkehrsverbund Mittelschwaben zehn Verstärkerbusse auf unterschiedlichen Linien ein, um in den Bussen mehr Platz zu schaffen. Sie sind unter anderem auf den Linien Kaufbeuren-Mindelheim, Babenhausen-Mindelheim, Thannhausen-Mindelheim, Tussenhausen-Türkheim, Kirchheim-Mindelheim und Mindelheim-Türkheim-Buchloe unterwegs.

    Eltern und Schüler können überfüllte Schulbusse direkt ans Unterallgäuer Landratsamt melden

    Daneben gibt es auch die Möglichkeit, überfüllte Busse per E-Mail an oepnv@lra.unterallgaeu.de direkt ans Landratsamt zu melden. Angegeben werden sollten darin die Linie, die Uhrzeit, zu der die Überfüllung beobachtet wurde, und die Haltestelle. Diese Möglichkeit wird der Pressestelle zufolge auch „rege genutzt“.

    Der Elternbeirat des Maristenkollegs erklärt in einer Pressemitteilung, dass er es gut finde, dass der Landkreis zusätzliche Busse einsetzt. „Bedauerlich ist aber, dass man wohl nur eine begrenzte Anzahl zur Verfügung gestellt hat.“ Dabei wäre es aus Sicht des Elternbeirats wünschenswert, wenn mehr Busse zur Schülerbeförderung bereitgestellt werden würden, um das Infektionsrisiko zu verringern.

    Das Entlastungs-Angebot ist freilich auch eine Geldfrage: Mit den Kosten, die dafür anfallen und die so im Haushaltsplan nicht vorgesehen waren, beschäftigen sich diesen Montag die Mitglieder des Kreisausschusses in ihrer öffentlichen Sitzung.

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