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Unterallgäu: Der Impf-Turbo schwächelt im Unterallgäu noch

Unterallgäu

Der Impf-Turbo schwächelt im Unterallgäu noch

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    Beim Anteil der bereits Geimpften in der Bevölkerung liegt das Unterallgäu unter dem Landeschnitt in Bayern.
    Beim Anteil der bereits Geimpften in der Bevölkerung liegt das Unterallgäu unter dem Landeschnitt in Bayern. Foto: Thorsten Jordan

    Der viel zitierte Turbo bei den Corona-Impfungen hat im Unterallgäu offenbar noch etwas Ladehemmung. Während bayernweit nun 24,2 Prozent der Menschen eine Erstimpfung erhalten haben, sind es im Unterallgäu deutlich weniger. Kritik am Prozedere übt Dr. Max Kaplan, der ärztliche Koordinator des Landkreises. Derweil geht es in Sachen Selbsttests schneller weiter. Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel kündigte Spucktests für Schüler an.

    Das Saarland und Bremen sind nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums derzeit bei den Erstimpfungen am weitesten, mit jeweils über 25 Prozent. Schlusslicht ist Hessen mit 21,5 Prozent. Bayern liegt bei 24,2 Prozent. Es sind die Zahlen vom 26. April. Zum selben Zeitpunkt wurden in Memmingen und dem Unterallgäu laut Landratsamt 40.630 Erstimpfungen verabreicht, das entspricht 21,5 Prozent der Bevölkerung.

    Woran es liegen könnte, dass die Impfquote im Unterallgäu nicht so hoch ist wie im bayerischen Durchschnitt

    „Dass die Impfquote im Schnitt in Bayern höher ist, kann zum Beispiel daran liegen, dass in manchen Landkreisen mehr Impfstoff in den Hausarztpraxen verimpft wird“, teilt Behördensprecherin Sylvia Rustler mit. „Wir verimpfen alle Impfdosen, die wir von der Regierung zugeteilt bekommen. Es liegt nichts im Kühlschrank.“

    Das betont auch Dr. Max Kaplan. Als ärztlicher Koordinator ist er praktisch der Pandemieberater des Landkreises, außerdem verantwortlich für das Impfzentrum Bad Wörishofen. Dass andere Landkreise Sonderaktionen mit AstraZeneca-Impfstoff angeboten haben, könne den Unterschied ebenfalls erklären, glaubt Kaplan. Dort habe man allerdings die Priorisierung aufgehoben. „Das war aus meiner Sicht damals eigentlich noch nicht möglich, deshalb haben wir es auch nicht gemacht“, sagt Kaplan. Den angeblichen Impf-Turbo sieht er kritisch. „Das wäre dann der Fall, wenn genügend Impfstoff ankommt, das tut es aber immer noch nicht“, bemängelt Kaplan. Das Impfzentrum Bad Wörishofen beispielsweise erhalte in der nächsten Woche weniger Impfstoff, als geplant, weil auch die Hausärzte beliefert würden. Deshalb sind nur noch zwei statt drei Impfschichten pro Tag möglich. „Wir kommen in der nächsten Woche nur auf 1350 Erstimpfungen und 450 Zweitimpfungen“, rechnet Kaplan vor. „Das ist kein Turbo.“

    Wer sich ab Mittwoch im neuen Corona-Testzentrum Bad Wörishofen testen lassen will, muss sich anmelden

    In Bad Wörishofen geht derweil am Mittwoch, 28. April, das Corona-Testzentrum an der Eishalle in Betrieb, zunächst montags bis freitags von 8 bis 10 und 16 bis 18 Uhr. Dort kommen Spucktests zum Einsatz, das sind Antigen-Tests. Bürgermeister Welzel denkt aber schon über Ausweitungen nach: „Gerade für die Zeiten vor 8 Uhr wollen wir für Schüler sowie Arbeitende bald ein Angebot machen.“ Auch eine weitere Teststation in der Innenstadt sei bereits in Vorbereitung.

    Wer getestet werden will, muss sich anmelden, unter der Telefonnummer 08247/9690-10. Zeitnah soll eine Anmelde-App folgen.

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