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Unterallgäu: Das sind die Gewinner der Kreistagswahl im Unterallgäu

Unterallgäu

Das sind die Gewinner der Kreistagswahl im Unterallgäu

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    Wegen technischer Probleme bei der Datenübermittlung steht das vorläufige Ergebnis der Kreistagswahl erst jetzt fest.
    Wegen technischer Probleme bei der Datenübermittlung steht das vorläufige Ergebnis der Kreistagswahl erst jetzt fest. Foto: Oliver Wolff

    Wegen technischer Probleme bei der Datenübermittlung stand das vorläufige Ergebnis der Kreistagswahl erst am Mittwochnachmittag fest. Allerdings zeichnete sich schon frühzeitig ab, dass es in der Besetzung des Gremiums, dem nun acht Parteien und Gruppierungen angehören, gravierende Veränderungen gibt. Hier ein Überblick:

    Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?

    Größter Gewinner ist die AfD, die erstmals im Kreistag vertreten ist – und zwar gleich mit fünf Mandaten. Zur Wahl standen 20 Kandidaten. Die AfD ist damit stärker als die bislang drittgrößte Fraktion, die SPD. Diese hat zwei ihrer bisher sechs Sitze eingebüßt. Ebenfalls einen Sitz verloren haben ödp/Bürger für die Umwelt, die künftig mit drei Kreisräten vertreten sind.

    Nicht zum Zug kam die Linke, die erstmals bei einer Kreistagswahl Kandidaten stellte. Größter Verlierer ist jedoch die CSU, die statt der bisher 25 Kreisräte künftig noch 19 stellt. Gleichwohl bleibt die CSU die stärkste Fraktion im Kreistag, gefolgt von den Freien Wählern, die einen Sitz hinzugewonnen haben und nun 15 Mandate innehaben.

    Auf Platz drei folgen die Grünen, denen mit drei zusätzlichen Sitzen auf jetzt acht der größte Zuwachs gelungen ist. Die JWU, die unverändert fünf Sitze hat, teilt sich den Platz der viertstärksten Fraktion mit der AfD. Ebenfalls unverändert bleibt die FDP: Sie ist nach wie vor mit einem Kreisrat vertreten.

    Wer wurde gewählt?

    CSU, 19 Sitze: Franz Josef Pschierer, Stephan Winter, Rainer Schaal, Margot Walser, Alfons Weber, Robert Sturm, Erich Lerf, Andreas Tschugg, Stefan Welzel, Rudolf Jackel, Gerhard Trunzer, Otto Göppel, Christine Vogginger, Martin Osterrieder, Verena Winter, Franz Renftle, Thomas Karrer, Michaela Bahle-Schmid, Sebastian Seemüller

    Freie Wähler, 15 Sitze: Alex Eder, Marlene Preißinger, German Fries, Christa Bail, Karin Schmalholz, Thomas Vögele, Josef Steidele, Paul Gruschka, Dieter Miller, Franz Grauer, Hermann Lochbronner, Reinhold Bäßler, Peter Neß, Agnes Schragl, Hermann Glas

    Grüne, 8 Sitze: Daniel Pflügl, Doris Hofer, Amelie Deniffel, Andreas Blank, Lisa Steber, Josef Doll, Sandra Neubauer, Helmut Scharpf

    JWU, 5 Sitze: Christian Seeberger, Peter Wachler, Jürgen Bäurle, Markus Schindele, Roland Demmeler

    AfD, 5 Sitze: Wolfgang Reitinger, Franz Schmid, Ernst Gradl, Johann Wesselak, Karl Bühler

    SPD, 4 Sitze: Michael Helfert, Roland Ahne, Brigitte Erdle, Mehmet Yesil

    ÖDP, 3 Sitze: Ludwig Filser, Rosina Rottmann-Börner, Christian Fröhlich

    FDP, 1 Sitz: Mike Hammermayer

    Wie viele Kreisräte sind neu im Gremium?

    23 der 60 Kreisräte ziehen neu in den Kreistag ein, die übrigen 37 gehörten ihm bereits in der bisherigen Sitzungsperiode an.

    Wie viele der bisherigen Kreisräte traten nicht mehr an?

    20 Kreisräte stellten sich nicht mehr zur Wahl. Allein bei der CSU waren es zwölf, darunter kommunalpolitische Urgesteine wie Silverius Bihler, Werner Birkle, Ingrid Fickler, Josef Kerler, Leonhard Kirchensteiner, Franz Mutzel und die Fraktionsvorsitzende Roswitha Siegert.

    Bei den Grünen stellte sich nach 30 Jahren im Kreistag unter anderem ihre Kollegin Doris Kienle nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Bei der SPD trat Helmut Koch nicht mehr an, der dem Kreistag 46 Jahre angehörte und zuletzt einer der Stellvertreter des Landrats war.

    Wer sind die Stimmenkönige?

    Stimmenkönig über alle Fraktionen hinweg ist mit Abstand Landratskandidat Alex Eder von den Freien Wählern, der 55.532 Stimmen auf sich vereinigte. Damit verwies er den Stimmenkönig der vorherigen Wahl, den Mindelheimer Landtagsabgeordneten Franz Josef Pschierer von der CSU, mit 37.593 Stimmen auf Platz zwei.

    Bei den Grünen war Daniel Pflügl mit 28.782 Stimmen am erfolgreichsten, bei der AfD Wolfgang Reitinger mit 16.274 Stimmen, bei der SPD Michael Helfert mit 23.747 Stimmen, bei der FDP Mike Hammermayer mit 3861 Stimmen, bei der JWU Christian Seeberger mit 15.117 Stimmen, bei der ödp Ludwig Filser mit 7367 Stimmen und bei der Linken Hannelore Kluge mit 3055 Stimmen.

    Wie hoch war die Wahlbeteiligung?

    70.427 der 116.065 Stimmberechtigten wählten, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 60,7 Prozent. Sie liegt etwas höher als 2014, als 58,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgaben.

    Wie viele Frauen gehören dem Kreistag an?

    Im neuen Kreistag sind 14 Frauen vertreten, bislang waren es 16. Zur Auswahl standen deutlich mehr: 146 der insgesamt 443 Kreistagskandidaten waren Frauen.

    In welchen Orten schnitten die jeweiligen Parteien und Gruppierungen am besten ab?

    Die CSU-Hochburg schlechthin ist Pleß mit 45,6 Prozent. Die Grünen waren in Trunkelsberg am erfolgreichsten (23,6 Prozent), die AfD wie zuletzt bei der Landtagswahl in Oberrieden (13,7 Prozent), die SPD in Mindelheim (14,6 Prozent) und die FDP in Wiedergeltingen (5,1 Prozent). Die Freien Wähler erreichten in Breitenbrunn 43,7 Prozent, die JWU in Markt Wald 14,1 Prozent und die ödp in Stetten 8,1 Prozent. Die Linke fand in Trunkelsberg, Türkheim und Westerheim mit je 0,9 Prozent am meisten Wähler – und keinen einzigen in Kirchhaslach.

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