Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Unterallgäu: Corona-Zahlen steigen: Unterallgäuer Landrat Eder kritisiert Inzidenzwert

Unterallgäu

Corona-Zahlen steigen: Unterallgäuer Landrat Eder kritisiert Inzidenzwert

    • |
    Die Corona-Schnelltests machen sich im Unterallgäu beim Inzidenzwert bemerkbar.
    Die Corona-Schnelltests machen sich im Unterallgäu beim Inzidenzwert bemerkbar. Foto: Federico Gambarini/dpa

    Noch vor Kurzem sah es so aus, als würde die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis sogar unter die 50er-Marke fallen. Doch dann ging es plötzlich wieder nach oben. Nicht ganz so steil, wie zunächst befürchtet, aber stetig, sagte Landrat Alex Eder, als er dem Unterallgäuer Kreistag einen Überblick über die Corona-Lage im Landkreis gab.

    Am Mittwoch lag der Wert bei 162,4. Im Landkreis Unterallgäu wurden zudem 73 Neuinfektionen gemeldet, die Zahl der aktiven Fälle lag am Mittwoch somit bei 416. Die Zahl der Todesfälle liegt weiter bei 117.

    Im Mindelheimer Krankenhaus stieg die Zahl der Corona-Patienten wieder sprunghaft an

    Nach den schlimmen Wochen im Januar habe sich die Lage am Mindelheimer Krankenhaus zwar wieder entspannt, so Eder, „aber die Kurve geht auch hier wieder nach oben“. Nachdem in der Mindelheimer Klinik am 10. März kein Corona-Patient mehr stationär behandelt wurde, waren es am Dienstag bereits wieder zwölf Patienten und am Mittwoch acht. Der Pressesprecher des Klinikverbunds Allgäu, Christian Wucherer, erklärt den Anstieg im Gespräch mit der MZ mit der stark gestiegenen Inzidenz: Diese schlage sich mit etwa vierzehntägiger Verzögerung in den Kliniken nieder. Dabei falle auf, dass zunehmend auch Patienten, die jünger sind als 60 Jahre, so schwere Krankheitsverläufe zeigten, dass sie stationär und teils auch auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Dieser Trend sei auf die aggressivere Mutationen des Coronavirus zurückzuführen.

    In der Kreistagssitzung erneuerte Eder seine Kritik daran, dass sich am Inzidenzwert entscheidet, welche Lockerungen möglich sind. „Wer viel testet, wird aktuell bestraft“, sagte er. Denn in die Berechnung des Wertes fließe nicht mit ein, wie viele Tests den positiven Ergebnissen zugrunde liegen. Als Beispiel nannte er die Schulen und Kindergärten, bei denen es zuletzt auffällig viele positive Testergebnisse gegeben habe. Hier sei die Testkapazität bei den Unter-15-Jährigen verdoppelt worden.

    Die Kreisräte sollen künftig vor den Sitzungen einen Corona-Schnelltest machen können

    Gleichwohl hält Eder die Schnelltests für den richtigen Weg – und hätte diese auch den Kreisräten gerne vor der Sitzung zur Verfügung gestellt. Als die Idee dazu aufkam, seien aber bereits alle Schnelltests an die Schulen ausgeliefert gewesen. Es sei jedoch geplant, den Kreisräten künftig vor der Sitzung einen Schnelltest nach Hause zu schicken, damit sich dort jeder selbst testen kann.

    Daniel Pflügl erkundigte sich danach, ob Geimpfte den Termin für ihre Zweitimpfung selbst verschieben müssen, nachdem die Frist zwischen den Impfungen mit AstraZeneca von neun auf zwölf Wochen verlängert wurde. Das ist laut Sylvia Rustler, Sprecherin des Landratsamtes, aber nicht der Fall: Termine für bereits vereinbarte Zweitimpfungen bleiben bestehen. Bei denjenigen, die nach der Friständerung geimpft wurden, wurde diese automatisch berücksichtigt.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden