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Unterallgäu: Corona-Mutation: Erster Delta-Fall im Unterallgäu

Unterallgäu

Corona-Mutation: Erster Delta-Fall im Unterallgäu

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    Positive PCR-Coronatests werden auf die Delta-Variante hin untersucht. Das geschehe in allen Fällen, teilt das Landratsamt Unterallgäu mit.
    Positive PCR-Coronatests werden auf die Delta-Variante hin untersucht. Das geschehe in allen Fällen, teilt das Landratsamt Unterallgäu mit. Foto: Britta Pedersen/dpa

    Die Corona-Variante „Delta“ ist nun auch im Unterallgäu nachgewiesen worden. Die Delta-Mutation wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend. Infektionen mit Delta könnten auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen, teilt das Robert Koch-Institut mit.

    Die Delta-Mutation des Corona-Virus breitet sich im Allgäu weiter aus. Am Mittwochabend meldete das Landratsamt Marktoberdorf sieben Verdachtsfälle im Ostallgäu. Bei diesen werden nun weitere Laboruntersuchungen vorgenommen.

    Delta kann auch nach der bisher bekannten vierzehntägigen Inkubationszeit ausbrechen

    „Die indische Mutation hat nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen drei Varianten, von denen B.1.617.2 eine besorgniserregende Variante (VOC) ist“, erläutert das Landratsamt dazu. Neben einer höheren Ansteckungsfähigkeit melde das Robert Koch-Institut bei dieser Variante auch Fälle, die erst am Tag 15 bis 21 nach Kontakt symptomatisch erkranken oder ohne Krankheitszeichen positiv auf Sars-CoV2 getestet werden.

    „Wichtig ist daher zu wissen, dass auch nach dem Ablauf der bisher bekannten vierzehntägigen Inkubationszeit die Erkrankung noch ausbrechen kann oder einen asymptomatischen Verlauf nimmt“, schreibt das Gesundheitsamt Ostallgäu dazu. Mediziner und Politiker mahnten am Freitag zu vermehrter Vorsicht.

    Kontaktpersonen sollten sich deshalb über den maßgeblichen 14-Tage-Zeitraum hinaus auf Symptome prüfen und regelmäßig testen. Am Dienstag wurde bekannt, dass im Oberallgäu erstmalig ein Fall der Delta-Variante entdeckt wurde.

    Ein 60 Jahre alter Mann im Oberallgäu ist mit einer nachgewiesenen Delta-Erkrankung gestorben

    Bereits am 12. Juni war 60 Jahre alter Mann im Oberallgäu mit einer bestätigten Corona-Infektion im Krankenhaus gestorben. Dabei habe es sich um den ersten bekannten Fall der Delta-Mutation im Allgäu gehandelt. Das Landratsamt Oberallgäu teilte mit, der Mann habe unter Vorerkrankungen gelitten.

    Im Unterallgäu gab es bis Freitag keinen bestätigten Delta-Fall. Freitagmittag änderte sich das. Man habe die Delta-Mutation bei einer Person aus dem Unterallgäu nachgewiesen, die bereits seit geraumer Zeit wegen einer bestätigten Corona-Infektion in Quarantäne sei, teilte Behördensprecherin Sylvia Rustler auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die Person sei nach einer Reise positiv getestet worden. In welchem Ort der Delta-Fall auftrat, teilte das Landratsamt nicht mit. Weitere Verdachtsfälle gebe es derzeit aber nicht, so Rustler.

    Auf die Delta-Variante werde standardmäßig getestet, berichtet Rustler. Jede positive PCR-Probe werde auf Virus-Mutationen überprüft.

    An der Gesamtzahl der Corona-Fälle im Unterallgäu seit Beginn der Pandemie haben die Mutationen mittlerweile einen Anteil von rund einem Drittel. Vorherrschend bleibt im Unterallgäu die britische Corona-Mutation, die mittlerweile Alpha heißt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe den sogenannten besorgniserregenden Coronavirus-Mutationen neue Namen gegeben, die unabhängig vom Ort ihres ersten Nachweises sind, teilt das Landesamt (LGL) für Gesundheit dazu mit. Das LGL erfasst die Ausbreitung der Mutationen für Bayern. In München (57) und Kitzingen (23) gab es am Freitag die meisten bestätigten und gemeldeten Delta-Fälle. Bundesweit verbreitet sich die Delta-Variante zunehmend. Binnen einer Woche stieg ihr Anteil laut RKI von 3,7 auf 6,2 Prozent. Insgesamt bleiben die Corona-Infektionszahlen weiter auf niedrigem Niveau. Im Unterallgäu lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag, 18. Juni, laut RKI bei 18,6., bundesweit bei 10,3.

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