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Unterallgäu: Corona-Krise im Unterallgäu: Rechnung mit vielen Unbekannten

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Corona-Krise im Unterallgäu: Rechnung mit vielen Unbekannten

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    Welche Kosten die Corona-Krise verursachen wird, ist noch offen. Sicher ist, dass es teuer wird.
    Welche Kosten die Corona-Krise verursachen wird, ist noch offen. Sicher ist, dass es teuer wird. Foto: studio v-zwoelf, stock.adobe.co

    Die Corona-Pandemie macht sich im Landkreis auch finanziell bemerkbar: Insgesamt 857.000 Euro sind bislang wie berichtet für den Katastrophenschutz im Unterallgäu angefallen, hinzu kommen 26.000 Euro für Schutzmaßnahmen im Landratsamt und Personalkosten für die eigens eingerichtete Infektpraxis nahe der Klinik Mindelheim. Weil der Großteil dieser Ausgaben so im Haushalt nicht eingeplant war, sie aber dringlich waren, hatte der damals noch amtierende Landrat Hans-Joachim Weirather zweimal eine überplanmäßige Mittelverstärkung in Höhe von insgesamt 575.000 Euro genehmigt und sein Nachfolger Alex Eder zwei weitere in Höhe von je 150.000 Euro. Darüber wurde nun der Kreistag in Kenntnis gesetzt.

    Landratsamt Unterallgäu vor vielen Fragezeichen. Es werden weitere Kosten kommen

    Zugleich stimmte Kreiskämmerer Sebastian Seefried die Kreisräte darauf ein, dass „mit Sicherheit weitere Kosten kommen werden“. Völlig unklar ist jedoch, wie hoch sie sein werden – und wie viel Geld der Landkreis vom Freistaat zurückbekommt. Denn weil es sich bei den Ausgaben für den Katastrophenschutz um originär staatliche Aufgaben handelt, gibt es dafür Zuweisungen aus dem bayerischen Katastrophenschutzfonds. Allerdings ist Seefried wenig zuversichtlich, dass das Geld des Katastrophenschutzfonds ausreichen wird. Schließlich wurde der Katastrophenfall ja nicht nur für das Unterallgäu ausgerufen, sondern auch in allen anderen bayerischen Landkreisen, die ebenfalls auf Rückzahlungen hoffen.

    „Es ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit weitere überplanmäßige Mittelverstärkungen im Bereich des Katastrophenschutzes erforderlich werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage. „Eine auch nur annähernd solide Kostenprognose ist derzeit jedoch kaum möglich.“ Größte Ausgabeposten seien demnach die Laborkosten für die Corona-Tests sowie – in wesentlich geringerem Umfang – auch der Weiterbetrieb der Sichtungszelte und der Infektpraxis. Als größte Unsicherheitsfaktoren nennt Seefried die Zahl der Corona-Tests, die von der jeweiligen Infektionslage abhängt, sowie die Überlegungen auf Landesebene, Reihentests in Pflegeheimen, Schulen und ähnlichen Einrichtungen anzuordnen. Offen ist auch, wie viele Corona-Tests künftig über das staatliche Labor am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel (LGL) abgewickelt werden können.

    Wer übernimmt die Kosten für Corona-Tests?

    Für die Tests dort entstehen dem Landkreis keine Kosten. Zuletzt war das Labor am LGL jedoch so überlastet, dass der Großteil der Proben in einem privaten Labor untersucht werden musste, wofür allein bis Ende Mai Kosten in Höhe von 365.000 Euro anfielen.

    Eine weitere Unbekannte ist schließlich die geplante Gesetzesänderung, die die Krankenkassen verpflichten soll, auch die Kosten für Corona-Tests von Personen zu übernehmen, die keine Symptome zeigen. Dies war bislang nicht der Fall.

    Lesen Sie auch: So viel kostet die Corona-Pandemie den Landkreis Unterallgäu

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